HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen! BERNA Veterinärprodukte AGInjizierbares Anästhetikum für Hunde, Katzen, Pferde, Rinder, Kälber, Heim-, Wild- und ZootiereATCvet-Code: QN01 Zusammensetzung1 ml lnjektionslösung enthält:Ketaminum (ut K. hydrochloridum) 100 mg, Conserv.: E 219, Excip. ad solut. iniect. Fachinformationen Wirkstoffe (CliniPharm)● KetaminEigenschaften / WirkungenKanactan Berna ist ein Anästhetikum und enthält als Wirksubstanz Ketamin. Kanactan Berna kann intramuskulär, intravenös oder subkutan verabreicht werden. Mit steigender Dosis tritt zunächst Katalepsie (motorische Antriebslosigkeit bei erhöhtem Muskeltonus), dann Anästhesie (Schmerzausschaltung und Hypnose) und zentrale Erregung mit Krämpfen (Überdosierung) ein. Der Wirkungseintritt erfolgt rasch. Die Wirkungsdauer beträgt je nach Applikationsart 10 bis 20 Minuten. Kanactan Berna hat eine leicht depressive Wirkung auf die Atmung; Herz und Kreislauf werden meist leicht stimuliert. Die Pharynx- und Larynx-Reflexe sowie der Skelettmuskeltonus bleiben erhalten. Kanactan Berna besitzt eine grosse Sicherheitsbreite. Zur Anästhesie bei chirurgischen Eingriffen ist Kanactan Berna mit anderen Inhalations- und lnjektionsnarkotika zu kombinieren.PharmakokinetikNach i.v.-Applikation werden innerhalb von Minuten Ketamin-Spitzenkonzentrationen im Gehirn erreicht. Die anästhetische Wirkung dauert nach einmaliger Gabe 5 bis 18 Minuten. Nach intramuskulärer Gabe werden maximale Plasmaspiegel nach 5 bis 30 Minuten gemessen. Ketamin ist gut plazenta- und liquorgängig und wird rasch in der Leber metabolisiert. Ketamin und seine Metaboliten werden hauptsächlich über die Niere ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertzeit beträgt beim Pferd 40 Minuten und beim Hund 1 Stunde.IndikationenKurznarkosen für diagnostische und therapeutische Eingriffe.Dosierung / AnwendungKanactan Berna wenn möglich nur an gefastete Tiere verabreichen. Adrenerg wirkende Substanzen vorher absetzen, da Ketamin blutdrucksteigend wirkt. Die gleichzeitige Verabreichung von sekrethemmenden Substanzen (z.B. Atropin oder Scopolamin) ist besonders bei Hunden und Katzen indiziert. Jungtiere zeigen vereinzelt eine verstärkte Ketamin-Reaktion. Daher kann die Dosis bei Jungtieren (speziell bei Welpen) auf 25 - 50% reduziert werden. In kurzen Abständen wiederholte Ketamin-lnjektionen führen oft zu einem beschleunigten Ketamin-Abbau. Nachinjektionen bewirken eine Anästhesieverlängerung. Es sind dazu 25 - 50% der Initialdosis zu verabreichen.Tierart Dosierung Kanactan Xylazin Ketamin (ml/kg) (mg/kg) (mg/kg) Pferd 1) i.v. 2 0,02 1 Rind 1) i.v. 2 0,02 0,3 Kalb 2) i.v. 2-10 0,02-0,1 0,1-0,3 Hund 3) i.v. 1- 3 0,01-0,03 1-2 Katze i.m. 10-15 0,1 -0,15 0,5-1 Affe i.m. 3-20 0,03-0,2 -- Antilope4) i.m. 2- 7 0,02-0,07 1-3 Eule i.m. 15-25 0,15-0,25 -- Frettchen i.m. 60 0,6 4 Chinchilla i.m. 60 0,6 -- Greifvogel5) i.m. 15 0,15 -- Hamster i.m. 100 1 5-10 Hirsch 4) i.m. 2- 7 0,02-0,07 1- 3 Kaninchen 6) i.m. 60 0,6 6 Meerschw. i.m. 60 0,6 4 Papagei 5) i.m. 20 0,2 -- Ratte 6) i.m. 50 0,5 5 Reh 4) i.m. 2- 7 0,02-0,07 1- 3 Reptil -50 g i.m. 100 1 -- -1 kg i.m. 50 0,5 -- -20 kg i.m. 25 0,25 -- -50 kg i.m. 12 0,12 -- -100 kg i.m. 8 0,08 -- Weisse Maus i.m. 20 0,2 --
AnwendungseinschränkungenKontraindikationenEingriffe an Pharynx, Larynx oder Bronchien, ausser nach Gabe eines Muskelrelaxans, Intubation und künstlicher Beatmung. Schwere kardiale Dekompensation. Manifester Bluthochdruck und zerebrovaskulärer Insult, Neigung zu epileptischen Anfällen sowie Leberfunktionsstörungen.VorsichtsmassnahmenRelative Kontraindikationen bestehen bei Glaukom und perforierenden Augenverletzungen.Unerwünschte WirkungenBei Hunden kann es während der Aufwachphase gelegentlich zu psychomotorischen Erregungszuständen mit Heulen kommen. Dagegen hilft die Verabreichung von Climazolam (Climasol) oder Diazepam (Valium). Nystagmus, Mydriasis, leichte Tendenz zu erhöhtem Skelettmuskeltonus, ev. Tachykardie und Blutdrucksteigerung; Salivation. Ketamin kombiniert mit Xylazin kann bei Hunden und Katzen gelegentlich zu Erbrechen führen. Ketamin kann embryotoxisch wirken.AbsetzfristenPferd, Rind, Kalb: Essbare Gewebe 1 Tag.Rind: Milch 3 Tage. WechselwirkungenWerden gleichzeitig Neuroleptika, Tranquilizer, Chloramphenicol, Barbiturate und Opiate appliziert, wird die Anästhesie verstärkt und die Erholungsdauer verlängert sich. Die Wirksamkeit von Ketamin kann nach wiederholter Aufnahme von Insektiziden und Unkrautvertilgungsmitteln reduziert sein.Sonstige HinweiseBarbiturate und Kanactan Berna nicht in Mischspritze verabreichen. Nur klare, farblose Lösung verwenden.Kornea vor Austrocknung mit Augensalbe schützen. Überdosierungen führen zu Atemdepressionen. Tiere in diesem Fall künstlich beatmen und Thorax massieren. Tiere während der Aufwachphase an ruhigem und warmem Ort lagern. Aufbrauchfrist nach 1. Entnahme: 8 Wochen. Nicht über 25°C und vor Licht geschützt lagern. Das Präparat darf nur bis zu dem auf der Packung mit "Exp" bezeichneten Datum verwendet werden. Packungen5 Flacon zu 10 mlZulassung erloschen am: 31.12.2001 Abgabekategorie: B Swissmedic Nr. 52'185 Informationsstand: 10/1997 Dieser Text ist behördlich genehmigt.
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