HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Streuli Pharma AG
Corbuvit ad us. vet.[V], Dragées
Polytropes Antirheumaticum für den Hund
ATCvet-Code: QM01BA01
Zusammensetzung
1 Dragée enthält:
Wirkstoffe: Phenylbutazonum 62,5 mg, Dexmethasonum 0,25 mg, Cyanocobalaminum 0,5 mg, Pyridoxini hydrochloridum 50 mg, Thiamini nitras 20 mg
Hilfsstoffe: Color.: E 127, Excipiens pro compresso obducto.
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Corbuvit ist ein polytrop wirksames Medikament mit intensiven antiphlogistischen, analgetischen und antipyretischen Effekten.
Das Pyrazolonderivat Phenylbutazon besitzt ausgeprägte antiphlogistische und analgetische Eigenschaften, welche durch die langanhaltende irreversible Hemmung der Cyclooxygenase im Entzündungsexsudat und damit der Prostaglandinsynthese bewirkt werden.
Das Glucocorticoid Dexamethason wirkt antiphlogistisch und antiallergisch.
Durch die Kombination von Phenylbutazon mit Dexamethason kommt es zu einer raschen und nachhaltigen Dämpfung entzündlicher Erscheinungen sowie Beseitigung von Schwellungs- und Schmerzzuständen.
Cyanocobalamin, Pyridoxin und Thiamin sind Vitamine des wasserlöslichen Vitamin-B-Komplexes, die als Bestandteile von Enzymsystemen spezifische biologische Bedeutung im Intermediärstoffwechsel haben.
Corbuvit eignet sich auch zur Behandlung von Nervenschmerzen, wie sie zum Beispiel als Reizzustände bei Wirbelsäulenerkrankungen vorkommen.
Pharmakokinetik
Nach oraler Gabe ist Phenylbutazon nahezu vollständig bioverfügbar. Maximale Blutspiegel werden nach 1 - 2 Stunden erreicht. Phenylbutazon wird zu über 95% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt nur 0,2 l/kg, aber Phenylbutazon reichert sich im Entzündungsexsudat an. Die Plasmahalbwertszeit beträgt beim Hund 2,5 - 6 Stunden. Phenylbutazon wird in der Leber metabolisiert, wobei u.a. als wirksamer Metabolit Oxyphenbutazon gebildet wird. Glukuronidierung findet bei Tieren nur in geringem Umfang statt.
Die Elimination erfolgt überwiegend renal durch glomeruläre Filtration und tubuläre Sekretion. Die renale Elimination wird mit abnehmendem Harn-pH verzögert.
Die orale Bioverfügbarkeit von Dexamethason liegt bei über 80%, die Proteinbindung bei 70%. Das Verteilungsvolumen beträgt beim Hund 1,2 l/kg. Die Plasmahalbwertszeit beträgt beim Hund 2 - 2,5 Stunden. Dexamethason wird in der Leber metabolisiert und renal, überwiegend als Glucuronid, ausgeschieden.
Indikationen
Discopathien (z.B. Dackellähme), Arthrosen, Arthritis, Kontusionen, rheumatische Erkrankungen.
Dosierung / Anwendung
Kleine Hunde (bis 10 kg):
max. 1 × täglich 1 Dragée
Mittlere Hunde:
max. 1 - 2 × täglich 1 Dragée
Grosse Hunde:
max. 3 × täglich 1 - 2 Dragées
Zur Vermeidung von gastrointestinalen Reizungen sollte die Applikation nach einer Fütterung erfolgen.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen:
Bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe, bei hochträchtigen und neugeborenen Tieren, sowie bei Tieren mit Magen-Darm-Ulcera, eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion, Blutbildstörungen, hämorrhagischer Diathese, Schilddrüsenerkrankungen, dekompensierter Herzinsuffizienz, schwerer Hypertonie, viralen Infektionen und Systemmykosen ist die Anwendung von Corbuvit zu vermeiden.
Vorsichtsmassnahmen:
Bei längerdauernder Behandlung sind Blutbildkontrollen durchzuführen.
Unerwünschte Wirkungen
Schädigung der Magen-Darm-Schleimhaut, Beeinträchtigung der Nierenfunktion und Blutbildveränderungen stehen im Vordergrund.
Bei länger dauernder Therapie kann auch das Cushing-Syndrom auftreten.
Wechselwirkungen
Verstärkung der Nebenwirkungen durch gleichzeitige Gabe von anderen nichtsteroidalen Antiphlogistika und Antikoagulantien. Erhöhtes Risiko nephrotoxischer Wirkungen bei gleichzeitiger Gabe von Aminoglycosid-Antibiotika.
Durch die hohe Proteinbindungsrate von Phenylbutazon werden andere Arzneimittel wie Digitoxin, Cumarine, Sulfonamide oder Phenytoin aus ihrer Plasmaproteinbindung gedrängt und so in ihrer Wirkung verstärkt. Die diuretische Wirkung von Furosemid wird vermindert, die gleichzeitige Gabe von kaliumsparenden Diuretica erhöht die Gefahr einer Hyperkaliämie. Die Elimination von Penicillinen wird durch Hemmung der renalen tubulären Sekretion verzögert. Durch Enzyminduktion wird der Abbau von Digitoxin und Corticosteroiden beschleunigt. Schilddrüsenhormontests werden gestört. Dexamethason führt zu verstärkten Kaliumverlusten bei gleichzeitiger Gabe von Thiazid- und Schleifendiuretica, woraus eine verminderte Herzglycosidtoleranz resultieren kann. Der Insulinbedarf ist erhöht. Pharmaka, die die Leberenzyme induzieren wie Phenobarbital, Phenytoin oder Rifampicin vermindern die Wirkung.
Sonstige Hinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) aufbewahren.
Nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwenden.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.
Packungen
Packungen zu 20 und 100 Dragées
Dosen zu 500 Dragées
Zulassung erloschen am: 31.12.2011
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 52'026
Informationsstand: 06/2005
Dieser Text ist behördlich genehmigt.