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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Sanochemia AG

Calcimugol ad us. vet.[V], Injektionslösung

Konzentrierte Injektionslösung mit Calcium und Mag­nesium für Rind, Kalb, Schaf, Ziege, Pferd, Fohlen, Schwein, Ferkel

ATCvet-Code: QA12AX

 

Zusammensetzung

1 ml enthält:
380 mg Calcii gluconas
50 mg Acidum boricum
60 mg Magnesii chloridum
Conserv.:
0,544 mg Natrii benzoas
0,068 mg Methylis parahydroxybenzoas
0,068 mg Propylis parahydroxybenzoas
Excipiens ad Solutionem pro 1 ml
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

○ Borsäure ○ Calciumgluconat ○ Magnesiumchlorid
 

Eigenschaften / Wirkungen

Hypocalcämien sind bei Nutztieren häufig und treten oftmals in Verbindung mit anderen Krankheitsprozessen auf. In vielen Fällen erzielt man schon mit der Applikation relativ geringer Kalziummengen eine kurzfristige Verbesserung. Mitunter sind aber doch solche Injektions- bzw. Infusionsmengen notwendig, dass die hohen Volumina zu einer zusätzlichen Kreislaufbelastung führen können. In dieser Situation erreicht man mit hochkonzentrierten Kalziumlösungen wie dem Calcimugol meist einen besseren therapeutischen Effekt. Bei gleichzeitiger i.v. Applikation und s.c. Injektion kann eine kurz dauernde Depotwirkung erwartet werden.
Kalziumgluconat ist in Wasser schlecht löslich. Durch Hinzufügen von Borsäure wird Kalziumgluconat in Kalziumborogluconat umgewandelt und dadurch wasserlöslich. Die Lösung ist stabil und gut verträglich.
 

Pharmakokinetik

Im Serum ist Calcium zu 40% an Proteine gebunden, 10% befinden sich in löslichen diffusiblen Komplexen mit verschiedenen Anionen, die restlichen 50% liegen als freies ionisiertes Calcium vor. Nur der Anteil an ionisiertem Calcium ist biologisch aktiv und für die vielfältigen Wirkungen von Calcium verantwortlich. Wegen der hohen biologischen Wirksamkeit ist der Blutspiegel von Calcium in sehr engen Grenzen reguliert, wobei die Calziumhomöostase durch die Regelsysteme Parathormon, 1a,25-OH-Dihydrocholecalciferol (Calcitriol) und Calcitonin aufrechterhalten wird.
Nach der Infusion verteilt sich das Calcium überwiegend im Extrazellulärraum und wird über den Darm, die Nieren und während der Laktation mit der Milch ausgeschieden.
Magnesium ist zu 30-35% an Proteine gebunden, der Rest liegt in freier ionisierter Form vor. Magnesium verteilt sich nach der Resorption im extrazellulären Flüssigkeitsraum und steht mit dem Magnesium der verschiedenen Organe im Austausch. Die Magnesiumausscheidung findet zu etwa 2/3 mit den Faeces und restlich im Harn statt. Während der Laktation wird Magnesium in grossem Umfang über die Milch ausgeschieden.
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Komplex im Präparat (Calcium/Magnesium) zu 8-10% in ionisierter Form vorliegt. Untersuchungen zeigen, dass die Hauptauscheidung nach 72 Stunden abgeschlossen ist.
 

Indikationen

Hypocalcämien und Hypomagnesämien
Tetanie (Weide-, Stall-, Transport-Tetanie)
Gebärparese, Milchfieber, Kalbefieber
Festliegen
Petechialfieber
Allergien, Urtikaria
 

Dosierung / Anwendung 

0,3 ml/1 kg KGW, Applikation i.v. und s.c.
 
Rinder100-250 ml, evtl. auch mehr
Kälberbis 100 ml
Schafe, Ziegen10-30 ml, je 100 kg KGW auf mehrere Stellen s.c.
Pferdebis 200 ml
Fohlenbis 30 ml, je 100 kg KGW
Schweinebis 20 ml, je 100 kg KGW s.c.
Ferkel5-10 ml, auf mehrere Stellen, s.c.
 
Falls innerhalb von 6 Stunden keine Besserung des Erkrankungszustandes sichtbar wird, ist eine Nachbehandlung ratsam.
Bei der i.v. Applikation sollte die Lösung langsam aber zügig, unter Kontrolle der Herztätigkeit und körperwarm infundiert werden. Bei der s.c. Applikation darf das Injektionsvolumen pro Injektionsstelle maximal 5 ml betragen (ausgenommen Rinder).
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegen Bestandteile des Präparates, Herz- und Kreislaufschäden, schwere Lebererkrankungen, Niereninsuffizienz.
 

Vorsichtsmassnahmen

Bei der Infusion von Kalzium ist auf die Herztätigkeit besonders zu achten. Bei hoher Infusions­ge­schwindigkeit steigt das Risiko des Auftretens per­akuter Störungen, daher unbedingt auf langsame Infusion achten und bei Anstieg der Herzfrequenz und bei Auftreten von Herzrhythmusstörungen die Kalziumapplikation abbrechen.
 

Unerwünschte Wirkungen

Die Störwirkung des Kalziums während und bis zu 30 Minuten nach der Applikation sind auf Herzwirkungen (Tachykardie, Herzrhythmusstörungen) zurückzuführen. Vor allem kann es zu einem Anstieg des Blutglucosespiegels sowie der Körpertemperatur - in manchen Fällen bis zu 41°C - kommen. Derartige Symptome klingen meist innerhalb von 24 Stunden ohne weitere therapeutische Massnahme ab.
 

Absetzfristen

Keine Wartezeit erforderlich.
 

Wechselwirkungen

Bei gleichzeitiger Verabreichung von Herzglycosiden, adrenergen Kreislaufmitteln und Koffein wird deren Wirkung auf das Herz verstärkt.
 

Sonstige Hinweise

Nicht über 25°C und vor Kindern gesichert aufbewahren. Aufbrauchfrist nach erster Entnahme: 7 Tage. Nur verwenden, wenn Lösung klar und farblos oder höchstens schwach gelbstichig ist. Nicht verwertete Präparate sind dem Tierarzt zurückzubringen und im Sondermüll zu entsorgen.
 

Packungen

Durchstichflasche zu 500 ml

Zulassung erloschen am: 29.08.2007

Abgabekategorie: B

 

Hersteller

Alvetra und Werfft AG,
A-1090 Wien

Swissmedic Nr. 49'820

Informationsstand: 06/2002

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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