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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Provet AG

Perizin® ad us. vet.[V], Lösung

Für Honigbienen; Zur Behandlung der Varroatose

ATCvet-Code: QP53AF08

 

Zusammensetzung

1 ml Lösung enthält 32 mg Coumaphos
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Coumafos
 

Eigenschaften / Wirkungen

Perizin enthält Coumaphos, ein organischer Phosphorsäureester (Cholinesterasehemmer). Er ist bei guter Bienenverträglichkeit gegen Varroa-Milben besonders wirksam. Coumaphos wird von den behandelten Bienen aufgenommen und gelangt über den Verdauungsapparat in den Kreislauf (Hämolymphe). Die saugenden Varroa-Milben nehmen den Wirkstoff mit der Hämolymphe auf und werden so abgetötet.
 

Indikationen

Zur Bekämpfung der Varroamilbe bei Honigbienen. Zur Diagnose ist Perizin nicht zugelassen. Jede Diagnose hat auf nicht-chemischen Wegen durch Unterlagenkontrolle zu erfolgen (Vermeidung der Kontamination des Wabenmateriales und Bildung von Resistenz).
 

Dosierung / Anwendung 

Die Anwendung von Perizin sollte im Spätherbst (November, Dezember) bei Brutfreiheit der Völker erfolgen.
 

Bienenvölker

Dosierung
Zweimalige Anwendung im Abstand von sieben Tagen. Immer alle Völker eines Standes behandeln. Die Dosierung ist genau einzuhalten.
50 ml für ein normal starkes Volk (= ein im Schweizerkasten und im Oberbehandlungskasten sechs und mehr Waben besetzendes Volk). Bei schwächeren Völkern mit 4 - 5 besetzten Waben wird die halbe Dosis, d.h. 25 ml Gebrauchslösung benötigt. Ableger, die weniger als vier Waben besetzen, erhalten 15 ml.
 
Anwendung
Die Behandlung mit Perizin erfolgt mit Hilfe des Perizin-Dosiersets (vgl. Abbildungen 1 - 5). Zur Herstellung der Gebrauchslösung wird die benötigte Menge Perizin in die Kunststoff-Quetschflasche des Perizin-Dosiersets gegeben und mit Wasser vermischt. 10 ml Perizin (der Inhalt der Glasflasche) zur Bereitung von 500 ml Gebrauchslösung bzw. 1 ml Perizin pro 50 ml benötigter Gebrauchslösung.
Anschliesend Dosierbecher, Steigrohr und Auslaufröhrchen des Perizin-Dosiersets zusammenstecken, fest auf die gefüllte Kunststoff-Quetschflasche aufschrauben und gut umschütteln. Bei der Anwendung im Schweizerkasten wird zum geraden Auslaufröhrchen noch das beigelegte Bogenstück aufgesteckt. Dies erlaubt eine exakte Beträufelung der Bienen entlang der Wabengassen. Die für die Behandlung eines Volkes benötigte Gebrauchslösung (siehe Dosierung) durch Zusammendrücken der Quetschflasche zuerst in den Dosierbecher füllen und dann gleichmässig und exakt entlang der besetzten Wabengassen auf die Bienen träufeln.
 

Schwärme

Schwärme von 0,5 - 1 kg Gewicht erhalten einmal 25 ml, 1 - 2 kg schwere Schwärme 50 ml der Gebrauchslösung.
Schwärme frühestens nach einem Tag Kellerarrest (kühl und dunkel) und ohne Futter behandeln.
 
Behandlung der Schwarmbienen (im Keller oder evtl. im Freien):
1.Lösen der Deckelverschluss-Schrauben an der Schwarmkiste.
2.Schwarmkiste einmal kräftig auf den Boden schlagen, so dass die Bienen erschreckt auf den Boden fallen.
3.Deckel abheben und griffbereit zur Seite legen.
4.Mit vorbereitetem Perizin-Dosierset (ohne Bogenstück) rund ½ der abgemessenen Gebrauchslösung zügig über die Bienenmasse geben.
5.Bienenmasse in Schwarmkiste wie "Pommes-Frites" in der Pfanne aufschütteln und wenden - anschliessend sofort den Rest der Gebrauchslösung über die Bienen verteilen.
6.Schwarm bis 2 Tage völlig kühl und dunkel lagern.
7.Einlogieren abends und füttern nach üblicher Art. Die Gebrauchslösung darf nicht gelagert werden; sie muss vor jeder Anwendung frisch hergestellt werden.
 
Bild 286
 
1.Perizin in die Quetschflasche geben und mit Wasser verdünnen: 10 ml Perizin für 500 ml Gebrauchslösung (a) bzw. 1 ml pro 50 ml Gebrauchslösung (b).
2.Dosierbecher, Steigrohr und Auslaufröhrchen in der gezeigten Weise zusammenstecken...
3....und fest auf die Quetschflasche aufschrauben. Anschliessend gut schütteln.
4.Die für die Behandlung eines Volkes benötigte Gebrauchslösung (siehe Gebrauchsanleitung) durch Zusammendrücken der Quetschflasche in den Dosierbecher bringen.
5.Gebrauchslösung gleichmässig entlang der besetzten Wabengassen auf die Bienen verteilen.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Bei Wirtschaftsvölkern darf Perizin nicht im Frühjahr, nicht während oder unmittelbar nach der Tracht angewendet werden. Nicht bei Temperaturen unter + 5 °C behandeln.
 

Vorsichtsmassnahmen

Keine notwendig
 

Unerwünschte Wirkungen

Die direkt mit der Lösung beträufelten Bienen können bei kühler Witterung sterben. Die Verlustrate liegt in der Grössenordnung unter 1%, d.h. bei rund 50 - 100 Bienen je Volk (z.T. auf Flugbrett oder Kastenboden) und wird von den Imkern akzeptiert.
 

Absetzfristen

Erfolgt die Behandlung innerhalb von 6 Wochen vor der Tracht, darf der anschliessend gewonnene Honig nicht zum menschlichen Verzehr bzw. zum Verfüttern an Bienen verwendet werden. Von behandelten Schwärmen und Kunstschwärmen darf in der laufenden Saison kein Honig für den menschlichen Verzehr gewonnen werden.
 

Sonstige Hinweise

Erste Vorsichtsmassnahmen des Imkers:
Gummihandschuhe und Schutzbrille tragen!
Hautkontakt mit dem Präparat möglichst vermeiden.
Während der Anwendung nicht essen, trinken oder rauchen. Getrennt von Lebensmitteln und Trinkwasser lagern.
 
Bei unsachgemässer Anwendung können Vergiftungserscheinungen (Pupillenkontraktion, Muskelzittern, Erbrechen, Durchfall) auftreten. In solchen Fällen sollte sofort eine ärztliche Behandlung durchgeführt werden. Antidot ist Atropinsulfat in 1%iger Lösung.
Dosierung: Mensch 0,2 - 0,5 ml (2 - 5 mg).
Wiederholung, wenn nötig nach 15 - 30 Minuten.
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) lagern.
Das Arzneimittel darf nach Ablauf des Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.
 

Packungen

Flasche mit 10 ml Perizin und Dosiergerät
Flasche mit 10 ml Perizin

Zulassung erloschen am: 07.11.2017

Abgabekategorie: D

 

Hersteller

Bayer HealthCare

Swissmedic Nr. 48'247

Informationsstand: 05/2011

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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