HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Streuli Pharma AG
Secretin mite ad us. vet.[V], Injektionslösung
Parasympathomimeticum für Schafe, Ziegen, Kaninchen, Hunde und Katzen
ATCvet-Code: QA03AB92
Zusammensetzung
Carbacholum 0,1 mg, Conserv.: E 218 1 mg, Natrii chloridum, Aqua ad injectabilia ad 1 ml.
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Der Wirkstoff von Secretin mite, Carbachol, ist wie das physiologische Acetylcholin ein direkter Stimulator des Nervus parasympathicus. Carbachol wird jedoch durch Cholinesterasen wesentlich langsamer abgebaut als Acetylcholin und hat daher eine länger anhaltende Wirkung. Die Anregung des parasympatischen Nerves bewirkt zwei charakteristische Vorgänge:
- | Sekretionssteigerung sämtlicher Drüsenorgane |
- | gesteigerte Kontraktion der glatten Muskulatur |
Aus dieser Doppelwirkung ergibt sich ein vielseitiges Anwendungsgebiet, andererseits aber auch die Notwendigkeit, die Indikationen sorgfältig auszuwählen und die Dosierung individuell zu gestalten.
Indikationen
Schafe, Ziegen: | Pansenüberladung, Pansenatonie |
Hund, Katze: | Magenüberladung, Obstipation, Harnverhalten |
Kaninchen: | Trommelsucht |
Dosierung / Anwendung
Schaf, Ziege: | 1 - 2 ml subcutan |
Hund, Katze: | 0,1 ml pro kg Körpergewicht subcutan |
Kaninchen: | 0,1 - 0,5 ml subcutan |
Eine Wiederholung der Behandlung mit der angegebenen Dosierungen soll frühestens 3 Stunden nach der ersten Anwendung erfolgen.
Secretin mite darf nicht intravenös appliziert werden.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Lungenerkrankungen wie z.B. Lungenemphysem, traumatische Gastritis, Ileus, Fremdkörper, Magenüberladung (siehe auch unter "Vorsichtsmassnahmen") sowie Hochträchtigkeit und Kreislauflabilität bei alten Tieren.
Vorsichtsmassnahmen
Secretin mite darf nur bei nachweisbar durchgängigem Darmlumen angewendet werden.
Unerwünschte Wirkungen
Die Nebenwirkungen ergeben sich zum einen aus den muskarinartigen Wirkungen des Carbachols, wobei die Effekte auf die glatte Muskulatur von Darm und Blase (Übelkeit, Erbrechen, Diarrhoe, Harnabsatz) überwiegen. Zum anderen hat Carbachol in höheren Dosen nikotinartige Wirkungen an vegetativen Ganglien und am Nebennierenmark die stärker ausgeprägt sind als bei Acetylcholin und sich durch Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin in sympathomimetischen Effekten äussern können.
Überdosierungen
Aufgrund der sehr hohen Wirkungspotenz und geringen therapeutischen Breite kann es leicht zu Überdosierungen kommen. Dabei werden die muskarinartigen und nikotinartigen Effekte verstärkt. Zusätzlich werden die nikotinartigen Rezeptoren der neuromuskulären Endplatte erregt, was zu Muskelfaszikulationen und -bei sehr hohen Dosen- zu Lähmungserscheinungen führen kann. Wie bei anderen Parasympathomimetika kommt es zu Atembeschwerden durch Bronchokonstriktion und -sekretion.
Als Antidot wird Atropin eingesetzt. Dabei beginnt man mit 0,1 mg/kg Körpergewicht i.v. und wiederholt diese Dosis alle 3 - 10 Minuten bis zur erkennbaren Normalisierung der vegetativen Funktionen.
Sonstige Hinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 25°C) und vor Kindern geschützt aufbewahren. Aufbrauchfrist nach erster Entnahme: 30 Tage. Nur bis zu dem auf der Packung mit "EXP" bezeichneten Datum verwenden.
Packungen
Ampullenflaschen zu 10 ml, Packungen mit 1 und 10 Ampullenflaschen.
Zulassung erloschen am: 31.07.2006
Abgabekategorie: B
Hersteller
G. Streuli & Co. AG, Uznach (CH)
Swissmedic Nr. 44'368
Informationsstand: 06/2002
Dieser Text ist behördlich genehmigt.