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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Elanco Tiergesundheit AG

Denagard® Premix 10% ad us. vet.[V], Arzneimittelvormischung

Arzneimittelvormischung für Schweine und Geflügel

ATCvet-Code: QJ01XQ01

 

Zusammensetzung

1 kg Denagard Premix 10% enthält 100 g Tiamulin Hydrogenfumarat. 1 g Tiamulin Hydrogenfumarat entspricht 0,811 g Tiamulin.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Tiamulin
 

Eigenschaften / Wirkungen

Tiamulin ist ein semi-synthetisches Antibiotikum aus der Gruppe der Pleuromutiline. Tiamulin Hydrogenfumarat wirkt bakteriostatisch durch Hemmung der bakteriellen ribosomalen Proteinsynthese. Sein breites in vitro Wirkungsspektrum erfasst Lawsonia intracellularis, Brachyspira hyodysenteriae, Brachyspira pilosicoli und Mykoplasmen. Tiamulin Hydrogenfumarat ist nicht wirksam gegen Enterobacteriaceae wie Salmonella spp. oder Escherichia coli. Es sind bisher (Stand 2009) kaum Resistenzen bei Mykoplasmen und Lawsonia intracellularis gegen Tiamulin Hydrogenfumarat aufgetreten. Resistenzen zwischen Phenicolen, Lincosamiden, Oxazolidinonen, Pleuromutilinen und Streptogramin A Antibiotika sind bekannt.
 

Pharmakokinetik

Bei Schweinen wird oral verabreichtes Tiamulin Hydrogenfumarat gut resorbiert (> 90%). Nach oraler Verabreichung einer Einzeldosis von 10 mg bzw. 25 mg Tiamulin Hydrogenfumarat/kg KGW war Cmax 1,0 µg/ml bzw. 1,8 µg/ml, Tmax wurde bei beiden Dosierungen in 2 Stunden erreicht. Tiamulin Hydrogenfumarat verteilt sich gut im Körper. Die höchste Konzentration wurde in der Lunge, einem Zielorgan, gemessen. 70 - 85% werden in der Leber metabolisiert und ausgeschieden, 15 - 30% werden über die Niere ausgeschieden.
Bei Geflügel wird oral verabreichtes Tiamulin Hydrogenfumarat gut resorbiert (70 - 95%). Es Verteilt sich gut im Körper und erreicht in der Lunge eine 17- bis 46-mal höhere Konzentration als im Blut. Die Ausscheidung erfolgt über die Leber (55 - 65%) und über die Niere (15 - 30%). Nach oraler Verabreichung einer Einzeldosis von 25 mg bzw. 50 mg Tiamulin Hydrogenfumarat/kg KGW an Hühner war Cmax 1,9 µg/ml bzw. 4,0 µg/ml (Truthühner 1,5 µg/ml bzw. 3,0 µg/ml), Tmax wurde nach 2,8 bzw. 2,6 Stunden erreicht (Truthühner 2,6 bzw. 2,4 Stunden).
 

Indikationen

Schweine:

-Zur Behandlung und Prävention der Schweinedysenterie verursacht durch Brachyspira hyodysenteriae
-Zur Behandlung klinischer Anzeichen der porcinen proliferativen Enteropathie (Ileitis) verursacht durch Lawsonia intracellularis
-Zur Behandlung der porcinen intestinalen Spirochätose (Colitis) verursacht durch Brachyspira pilosicoli
-Zur Behandlung von Atemwegserkrankungen verursacht durch Mycoplasma hyopneumoniae. Klinische Symptome können vermindert werden, Infektionen mit Mycoplasma hyopneumoniae werden jedoch nicht beseitigt.
 

Geflügel:

Hühner (Broiler, Junghennen, Legehennen, Zuchttiere):
-Chronic Respiratory Disease (CRD), chronische Luftsackentzündung und Synovitis verursacht durch Mycoplasma gallisepticum und Mycoplasma synoviae
 
Puten:
-Infektiöse Sinusitis, chronische Luftsackentzün dung und Synovitis verursacht durch Mycoplasma gallisepticum, Mycoplasma synoviae und Mycoplasma meleagridis
 

Dosierung / Anwendung 

Schweine

Schweinedysenterie
Therapie
6 - 8 g Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW täglich während 7 Tagen. Dies entspricht 6 - 8 mg Tiamulin Hydrogenfumarat pro kg KGW und Tag.
Prävention
1,5 - 2 g Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW täglich während 2 bis 4 Wochen abhängig von den hygienischen Bedingungen im Betrieb. Dies entspricht 1,5 - 2 mg Tiamulin Hydrogenfumarat pro kg KGW und Tag.
 
Die Prävention sollte nur bei infizierten Tieren erfolgen, die keine klinischen Symptome zeigen. Treten klinische Symptome der Schweinedysenterie auf, sollte in therapeutischer Dosierung behandelt werden, gefolgt von einer Nachbehandlung in tieferer Dosierung, falls notwendig. Ein präventiver Einsatz von Tiamulin Hydrogenfumarat ist ausschliesslich angezeigt als Teil der Massnahmen zur Eradikation und Kontrolle der Erkrankung in einer Herde.
 
Porcine proliferative Enteropathie (Ileitis)
Behandlunq klinischer Anzeichen der porcinen proliferativen Enteropathie (Ileitis)
7,5 g Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW täglich während 10 bis 14 Tagen. Dies entspricht 7,5 mg Tiamulin Hydrogenfumarat pro kg KGW und Tag.
 
Porcine intestinale Spirochätose (Colitis)
Therapie
5 g Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW täglich während 7 bis 10 Tagen. Dies entspricht 5 mg Tiamulin Hydrogenfumarat pro kg KGW und Tag.
 
Eine präventive Langzeitanwendung von Tiamulin ist zu vermeiden, vielmehr sollten die Haltungsbedingungen verbessert und gründliche Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen durchgeführt werden. Eine vollständige Elimination der Infektion im Betrieb sollte in Betracht gezogen werden.
 
Atemwegserkrankungen verursacht durch Mycoplasma hyopneumoniae
Therapie
6 - 10 g Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW täglich während 10 Tagen. Dies entspricht 6 - 10 mg Tiamulin Hydrogenfumarat pro kg KGW und Tag.
 
Sekundärinfektionen durch Organismen wie Pasteurella multocida und Actinobacillus pleuropneumoniae können den Verlauf der enzootischen Pneumonie komplizieren und erfordern eine spezifische Behandlung.
 

Geflügel (Hühner und Puten)

25 g (Puten 40 g) Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW täglich während 3 - 5 Tagen. Dies entspricht 25 mg (Puten 40 mg) Tiamulin Hydrogenfumarat pro kg KGW und Tag.
 
Eine Behandlung mit Denagard Premix 10% sollte nur nach bakteriologischer Sicherung der Diagnose und Sensitivitätsprüfung der beteiligten Erreger angewendet werden.
 

Anleitung zur Herstellung eines Fütterungsarzneimittels

Denagard Premix 10% ist für die Verabreichung über mehlförmiges Futter geeignet. Um eine gute Durchmischung und eine gleichmässige Verteilung des Arzneimittels zu erzielen, empfiehlt sich die Anfertigung einer Vormischung. Dafür wird die benötigte Menge Arzneimittelvormischung einem Futterbestandteil von ähnlicher Beschaffenheit (z.B. Weizennachmehl) im Verhältnis von 1 Teil Denagard Premix 10% zu 10 Teilen Futterbestandteil beigemischt.
Die amtlichen Vorschriften über das Einmischen von Arzneimittelvormischungen in Fertigfutter müssen befolgt werden.
 

Dosierungsrichtgrössen zur Herstellung eines Fütterungsarzneimittels

Die Einmischrate von Denagard Premix 10% kann entsprechend dem Körpergewicht und der Futteraufnahme nach folgender Formel berechnet werden:
 
  A × B
––––––– = kg AMV pro t Futter
 C × 100
 
A =Erforderliche Dosierung in g AMV pro 100 kg KGW pro Tag
B =mittleres KGW der zu behandelnden Tiere in kg
C =mittlere tägliche Menge Fütterungsarzneimittel in kg pro Tier
 
Achtung: Die Futteraufnahme kann je nach Alter und Gesundheitszustand der Tiere, der Art des Futters und den klimatischen Bedingungen erheblich variieren.
 
Um die korrekte Dosierung zu gewährleisten, muss die Denagard Konzentration im Fütterungsarzneimittel entsprechend angepasst werden. Bei älteren Tieren oder bei Schweinen, die restriktiv gefüttert werden, kann es nötig sein, die Einmischmenge zu erhöhen, um die Zieldosis zu erhalten.
 

Beispiele

Schweine:
Therapie der porcinen proliferativen Enteropathie (Ileitis):
7,5g Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW pro Tag
 
Gemäss oben genannter Formel ist Denagard Premix 10% wie folgt in ein Alleinfuttermittel einzumischen:
-Ferkel mit 20 kg KGW und 800 g täglicher Futteraufnahme:
1,9 kg Denagard Premix 10% pro Tonne Futter
 
Geflügel:
25 g (Hühner) bzw. 40 g (Puten) Denagard Premix 10% pro 100 kg KGW pro Tag
 
Gemäss oben genannter Formel ist Denagard Premix 10% wie folgt in ein Alleinfuttermittel einzumischen:
-Broiler mit 800 g KGW bei 85 g Futterverzehr:
2,4 kg Denagard Premix 10% pro Tonne Futter
-Mastputen mit 5 kg KGW bei 260 g Futterverzehr:
7,7 kg Denagard Premix 10% pro Tonne Futter
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Das Präparat darf nicht an Tiere verabreicht werden, die gleichzeitig Ionophor-Antibiotika erhalten.
 

Vorsichtsmassnahmen

Denagard Premix 10% soll nur nach bakteriologischer Sicherung der Diagnose und Sensitivitätsprüfung der beteiligten Erreger angewendet werden. Bei Ausbleiben einer deutlichen Besserung ist nach 3 Tagen eine erneute Sensitivitätsprüfung oder ein Therapiewechsel angezeigt.
Bei Tieren mit deutlich gestörtem Allgemeinbefinden und bei Tieren mit Inappetenz muss wenn möglich eine parenterale Therapie erfolgen.
Nach Beendigung der Behandlung ist die Fütterungseinrichtung in geeigneter Weise gründlich zu reinigen, um Restmengen des eingesetzten Antibiotikums zu beseitigen.
Der Optimierung des Betriebsmanagments ist in Problembeständen gebührende Beachtung zu schenken.
 

Unerwünschte Wirkungen

In gewissen Fällen kann Denagard Premix 10% Reaktionen wie Erytheme und Oedeme hervorrufen. In diesem Fall die Behandlung sowie jede orale Verabreichung von anderen Medikamenten einstellen, die Schweine mit kaltem Wasser abspritzen und in saubere Boxen bringen.
 

Absetzfristen

Schweine:Essbare Gewebe: 4 Tage
Hühner:Essbare Gewebe: 1 Tag, Eier: 0 Tage
Puten:Essbare Gewebe: 5 Tage
 

Wechselwirkungen

Durch die Behandlung mit Denagard Premix 10% kann die Toxizität von bestimmten Ionophor-Antibiotika erhöht werden. Das Futter der zu behandelnden Tiere darf somit 7 Tage vor, während und 7 Tage nach der Behandlung kein Monensin, Narasin oder Salinomycin enthalten.
 

Sonstige Hinweise

Lagerungshinweise:

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Unterhalb von 25 °C, trocken und vor Licht geschützt lagern. Das Präparat nur bis zu dem mit "EXP" bezeichneten Datum verwenden. Produkt in der Originalverpackung aufbewahren. Angebrochene Behältnisse nach Gebrauch wieder gut verschliessen.
 

Haltbarkeit nach Herstellung eines Fütterungsarzneimittels:

Futtermehl: max. 8 Wochen.
 

Anwenderhinweise

Beim Umgang mit Denagard Premix 10% direkte Berührung mit Haut und Schleimhäuten vermeiden. Schutzausrüstung, bestehend aus Schutzbekleidung, Handschuhen, Atemschutz und Schutzbrille tragen. Während der Handhabung weder rauchen noch essen noch trinken.
 

Packungen

Kunststoffgefütterter Papiersack zu 5 kg (ohne Messlöffel)

Zulassung erloschen am: 08.09.2021

Abgabekategorie: A

Swissmedic Nr. 41'079

Informationsstand: 08/2010

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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