HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Chassot AG
Sedalin ad us. vet.[V], Injektionslösung
Neuroleptikum zur Injektion bei Rindern, Schafen, Ziegen, Pferden, Schweinen, Hunden und Katzen
ATCvet-Code: QN05
Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält: Acepromazinum (ut A. maleinicum) 10 mg, Conserv.: E 216, E 218, Excipiens ad solutionem
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Sedalin enthält das Neuroleptikum Acepromazin. Durch eine zentrale Dämpfung induziert es verminderte Erregbarkeit (Sedation) und verminderte Motorik (Hypokinese). Das Bewusstsein wird jedoch nicht wesentlich beeinträchtigt. Dieser Zustand der relativen Indifferenz gegenüber der Umwelt führt zur teilnahmslosen Gleichgültigkeit mit reduzierter Schmerzempfindung, so dass Manipulationen an dem und mit dem Tier mühelos möglich sind. Die psychische Erregbarkeit, Aggressionen, Angst und Abwehrreaktionen werden gehemmt. Infolge der dämpfenden Wirkung auf das autonome Nervensystem beugt Sedalin möglichem Erbrechen in der Narkose vor. Es kann auch als Antiemetikum angewendet werden.
Die Wirkung tritt nach der Verabreichung rasch ein:
| i.v. | i.m., s.c. |
Hund, Katze | 5 min | 15-20 min |
Pferd | 10-20 min | 30-60 min |
Die Dauer der Wirkung beträgt bei der angegebenen Dosierung durchschnittlich 6-12 Stunden. Eine Erhöhung der empfohlenen Dosierung führt zur Verlängerung und nicht zur Vertiefung der Wirkung.
Pharmakokinetik
Acepromacin wird nach Applikation rasch resorbiert und unterliegt in der Leber dem sogenannten "first pass Metabolismus". Die pharmakologisch schwach aktiven Metaboliten werden tierartlich verschieden eliminiert. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt ein Vielfaches des Körpervolumens. Hohe Konzentrationen werden in Leber, Niere und Lunge erreicht. Die Konzentration im ZNS bleibt unter der Plasma-Konzentration. Die Proteinbindung liegt zwischen 80% und 95%.
Indikationen
Ruhigstellung von Wiederkäuern, Pferden, Schweinen, Hunden und Katzen. Ausschaltung von Abwehrreaktionen bei Fixationsmassnahmen und bei Untersuchungen. Narkoseprämedikation. Sedation bei Nervosität, Kannibalismus, Muskelkontrakturen (Tetanie, Lumbago), Stress-Situationen und Transporten. Symptomatische Therapie bei Erbrechen, Reisekrankheit.
Dosierung / Anwendung
Pferd, Rind: |
Leichte Sedation | 0,5 ml/100 kg i.v. |
| 1 ml/100 kg i.m. |
Stärkere Sedation, | 1 ml/100 kg i.v. |
Prämedikation | 1-2 ml/100 kg i.m. |
|
Schwein, Schaf, Ziege: |
| 0,05 ml/10 kg i.v. |
| 0,1 ml/10 kg i.m., s.c. |
|
Hund: |
| 0,05 ml/10 kg i.v. |
| 0,1 ml/10 kg i.m., s.c. |
|
Katze: |
| 0,05-0,1 ml/10 kg i.v. |
| 0,1-0,15 ml/10 kg i.m., s.c. |
Die Wirkung zusätzlich applizierter Barbiturate, Morphinderivate oder Lokalanästhetika wird durch Acepromazin potenziert und kann zur Neuroleptanalgesie genutzt werden.
Zur Neuroleptanalgesie ist Acepromazin in der oben angegebenen Dosierung mit einem starken Analgetikum (Morphinderivat) zu kombinieren, zum Beispiel mit 10 mg L-Methadon /100 kg.
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Hypovolämischer Schock, starke psychische Erregung, bestehende Krampfneigung
Unerwünschte Wirkungen
Beeinträchtigung der Thermoregulation, transienter Blutdruckabfall, paradoxe Erregungserscheinungen
Wechselwirkungen
Die Wirkung von zentralkämpfenden Pharmaka wird verstärkt.
Sonstige Hinweise
Nicht zur Ruhigstellung von Schlachttieren für den Transport anwenden. Aufbrauchfrist nach 1. Entnahme: 8 Wochen.
Packungen
Schachtel mit 5 Stechampullen zu 10 ml
Zulassung erloschen am: 28.02.1999
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 41'049
Informationsstand: 03/1998
Dieser Text ist behördlich genehmigt.