HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Vetoquinol AG
Oxytocin Vétoquinol ad us. vet.[V], Injektionslösung
Oxytocin Vétoquinol Injektionslösung zur parenteralen Anwendung bei Pferd, Rind, Schwein, Schaf, Ziege, Hund und Katze
ATCvet-Code: QH01BB02
Zusammensetzung
1 ml Injektionslösung enthält:
Oxytocinum 10 IE
Conserv.: Chlorobutanolum hemihydr. 3,0 mg, Natrii chloridum, Ethanolum 96%, Aqua ad injectabila
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Oxytocin Vétoquinol Injektionslösung enthält das Hypophysenhinterlappenhormon Oxytocin als Reinsubstanz. Oxytocin ist die physiologische uteruskontrahierende Substanz mit direktem Angriff an der Uterusmuskulatur - unabhängig von der Innervation. In geeigneter Dosierung löst es rhythmische Kontraktionen des Uterus aus.
Oxytocin besitzt eine weitere selektive Wirkung auf die myoepithelialen Zellen der Milchdrüse, deren Kontraktion es direkt auslöst. Dadurch erfolgt das Einschiessen der Milch aus den alveolären Drüsenzellen in das Milchgangsystem. Bei Tieren unter Stress wird das Einschiessen durch die Aktivität des Nebennierenmarkes (Adrenalin) unterdrückt. Diese Hemmung kann durch Oxytocin behoben werden.
Pharmakokinetik
Oxytocin wird bei Tieren an Plasma β-Globuline gebunden. Durch Serum-Oxytocinasen in der Leber, Niere und in der Milchdrüse wird Oxytocin durch Reduktion der Disulfidbrücken inaktiviert.
Die Ausscheidung erfolgt überwiegend über die Niere. Die Halbwertszeit beträgt bei allen Spezies 1 ‑ 9 Minuten.
Indikationen
Geburtshilfe
Primäre und sekundäre Wehenschwäche im Austreibungsstadium der Geburt.
Beschleunigung des Geburtsablaufes bei ansonsten normaler Geburt (Schwein, Hund, Katze).
Geburtseinleitung bei der Stute (2 × 20 IE, i.m.).
Laktationsstörung
Milchmangel post partum und Stress-bedingte Milchabgabestörung, Entfernung der Residualmilch zur Unterstützung der Mastitistherapie.
Puerperalstörungen
Mangelhafte Uterusinvolution, Retentio secundinarum, Inversio et prolapsus uteri, Sectio caesarea, Nachgeburtsblutungen, Abortblutungen, Metritis-Mastitis-Agalaktie-Syndrom der Sau.
Dosierung / Anwendung
Die Applikation erfolgt intramuskulär, subkutan oder zur Sofortwirkung auch intravenös. Wiederholungsbehandlungen sind nach minimal 2 Stunden möglich. Insgesamt sollte eine Dosis von 40 I.E. pro Tier nicht überschritten werden.
Species | i.m., s.c. | i.v. |
| | |
Pferd | 1 - 2 ml | 0,5 - 1 ml |
Rind | 3 - 4 ml | 1 - 2 ml |
Schwein | 2 - 3 ml | 0,5 - 1,5 ml |
Schaf, Ziege | 1 - 2 ml | 0,3 - 0,5 ml |
Hund | 0,5 - 1 ml | 0,2 - 0,5 ml |
Katze | 0,3 - 0,5 ml | - |
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen
Als Gegenanzeigen gelten Geburtshindernisse, vor allem eine nicht geöffnete Cervix, sowie Lageanomalien und Krampfwehen.
Vorsichtsmassnahmen
Nur für die Anwendung am Tier. Die Gebutseinleitung beim Pferd sollte nur nach strenger Indikationsstellung vorgenommen werden.
Unerwünschte Wirkungen
Nebenwirkungen sind bei den oben angegebenen Dosierungen nicht bekannt. Überdosierungen können zur Dauerkontraktion des Uterus, Uterusruptur und Geburtsverhalten führen.
Absetzfristen
Keine.
Wechselwirkungen
β-Blocker und Prostaglandine verstärken die wehenfördernde Wirkung von Oxytocin.
Sonstige Hinweise
Aufbrauchfrist nach 1. Entnahme: 28 Tage.
Im Kühlschrank (2 - 8°C) aufbewahren.
Medikament zum Schutz der Kinder sicher aufbewahren!
Packungen
Injektionsflasche zu 50 ml
Zulassung erloschen am: 05.12.2013
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 40'948
Informationsstand: 07/2009
Dieser Text ist behördlich genehmigt.