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HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!

Zoetis Schweiz GmbH

Dinolytic® forte 12.5 mg/ml ad us. vet.[V], Injektions­lösung

Prostaglandin F2α (Dinoprost); für Rinder

ATCvet-Code: QG02AD01

 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Dinoprostum (ut dinoprostum trometamolum 16.77 mg) 12.5 mg
Hilffstoffe: Conserv.: Alcohol benzylicus 16,5 mg, Aqua ad iniectabil. q.s. ad 1 ml
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Prostaglandin F
 

Eigenschaften / Wirkungen

Der Wirkstoff von Dinolytic entspricht dem Trometamol-Salz des synthetisch hergestellten, natürlich auftretenden Prostaglandin F2α (PGF2α oder Dinoprost).
Das Prostaglandin F2α kann in natürlicher Form im Sperma, im Endometrium am Ende des Zyklus, in den Kotyledonen und in der Amnionflüssigkeit am Ende der Trächtigkeit nachgewiesen werden; es hat zwei sehr spezifische Wirkungen:
-eine luteolytische Wirkung,
-eine stimulierende Wirkung auf die glatte Muskulatur, namentlich auf diejenige des Myometriums.
Das PGF2α ist ein natürliches Prostaglandin; alle an seinem Metabolismus beteiligten Systeme existieren im Körper. Folglich braucht der Körper zur Metabolisierung des injizierten PGF2α kein neues Transport-, Sekretions- oder Eliminations-System.
 

Pharmakokinetik

Exogen zugeführtes und im Körper produziertes Prostaglandin F2α wird schnell abgebaut und verstoffwechselt, vor allem in Lunge, Leber und Niere. Diese Substanz besitzt eine extrem kurze Plasmahalbwertzeit von nur wenigen Minuten. Bereits 1,5 bis 5 Minuten nach i.v. Applikation treten 60 bis 80% des ursprünglich verfügbaren Prostaglandins als Hauptmetaboliten PGFM auf. Nach intramuskulärer Verabreichung therapeutisch wirksamer Dosierungen bei landwirtschaftlichen Nutztieren werden Plasmaspitzenwerte von PGF2α und dessen Metaboliten 12,14-Dihydro-15-Keto-Prostaglandin F2α (PGFM) nach etwa 10 Minuten erreicht. Die Ausgangskonzentrationen werden wieder nach etwa 1 ‑ 3 Stunden erreicht. Die wiederholte Behandlung mit therapeutisch wirksamen Dosierungen im Abstand von 24 Stunden führt weder im Plasma noch in Geweben zu einer Kumulation. Die Elimination erfolgt vorwiegend renal (63 ‑ 67%), ca. 33% werden über den Kot ausgeschieden und etwa 1,5% über die Milch.
Das relative Verteilungsvolumen ist grösser als 1 l/kg.
 

Indikationen

-Induktion des Oestrus und der Ovulation bei Rindern mit normalem Zyklus.
-Behandlung von Tieren mit funktionsfähigem Gelbkörper, die keine äusserlich erkennbaren Brunsterscheinungen zeigen (Stille Brunst, Suboestrus).
-Auslösung des Aborts.
-Einleitung der Geburt.
-Behandlung von chronischen, eitrigen Endometritiden und Pyometren.
-Synchronisation und Planung der Fortpflanzung in Zuchtbeständen.
 

Dosierung / Anwendung 

Zu verabreichen mittels intramuskulärer Injektion.
Die Dosis für alle angegebenen Indikationen bei Rindern beträgt 2 ml (25 mg Dinoprost). Eine einzige Injektion der empfohlenen Dosis von Dinoprost entfaltet luteolytische Aktivität bei einem funktionellen Gelbkörper.
Es sind aseptische Vorkehrungen zu treffen. Verwenden Sie eine sterile Spritze und Kanüle und nehmen Sie die Injektion auf einem Areal sauberer, trockener Haut vor. Es sollte darauf geachtet werden, Injektionen durch nasse oder verschmutzte Bereiche der Haut zu vermeiden.
 

Induktion des Oestrus und der Ovulation bei weiblichen Tieren mit normalem Zyklus

Normalerweise werden Kühe und Rinder, die während der Lutealphase behandelt worden sind, innerhalb von 2 - 4 Tagen nach der Behandlung wieder brünstig und ovulieren.
Bemerkung:
Die Verabreichung von Dinolytic an Rinder 48 Std. vor und innerhalb der ersten 4 Tage nach dem Oestrus hat keinen Einfluss auf den Oestrus und hat keine Luteolyse zur Folge.
 

Suboestrus (Stille Brunst)

Wenn ein Gelbkörper vorhanden ist und die Ovulation nicht innerhalb der 4 vorausgegangenen Tage stattgefunden hat, bewirkt die Verabreichung von Dinolytic eine Rückbildung des Gelbkörpers, gefolgt von einer Ovulation mit oder ohne Brunstsymptomen. Bei dieser Indikation können die mit PGF2α behandelten Rinder gedeckt oder künstlich besamt werden, entweder zum gewohnten Zeitpunkt, in Abhängigkeit von der beobachteten Brunst oder zu einem festgesetzten Zeitpunkt (78 Std. nach der Behandlung oder 72 und 90 Std. nach der Behandlung).
 

Abortauslösung

Dinolytic wird mit Erfolg zum Auslösen eines Aborts bei Rindern verwendet. Das Stadium der Trächtigkeit beeinflusst den Erfolg der Behandlung beträchtlich. Der Prozentsatz der Tiere, die auf eine einzige i.m.-Injektion reagieren, nimmt mit zunehmender Trächtigkeitsdauer ab. Die ungefähre Rate der Tiere, die im Anschluss an eine Dinolytic-Injektion abortieren, beträgt:
-90% während der ersten 100 Tage der Trächtigkeit
-60% vom 101. - 150. Trächtigkeitstag
-40% für Tiere, die seit mehr als 150 Tagen trächtig sind.
 

Einleiten der Geburt

Dinolytic wird zum Einleiten der Geburt ab dem 270. Trächtigkeitstag verwendet. Die Geburteinleitung ist angezeigt, wenn das Risiko eines zu grossen Kalbes besteht oder wenn eine vorzeitige Geburt erwünscht ist.
Im Übrigen ist die Einleitung in folgenden Fällen angezeigt:
-bei Trächtigkeiten, die durch verschiedene Umstände erschwert werden, wie mumifizierte oder mazerierte Foeten, Hydrops amnii, Hydroallantois usw.
-zum Ausstossen von toten Foeten.
 

Behandlung der chronischen Endometritiden und Pyometren

Die Verabreichung von Dinolytic erlaubt durch zwei gleichzeitige Prozesse, chronische Endometritiden und Pyometren zu behandeln:
-sie induziert eine Rückbildung des Gelbkörpers und einen Oestrus, während dem das Uterusmilieu für bakterielle Krankheitserreger ungünstig wird,
-sie stimuliert das Myometrium (glatte Muskulatur) und begünstigt die Entleerung des Uterus.
Die Behandlung muss in hartnäckigen Fällen möglicherweise nach 10 - 12 Tagen wiederholt werden.
 

Synchronisation und Planung der Fortpflanzung in Zuchtbeständen

Dinolytic gestattet die Anwendung mehrerer Programme für Tiere, die mindestens 35 Tage nach dem Kalben wieder brünstig sind.
 
Programm I
-2 ml Dinolytic 12,5 mg / ml (25 mg Dinoprost) intramuskulär injizieren.
-Wiederholung der Injektion nach 11 (10 - 12) Tagen, dann
-Besamung 78 (75 - 80) Stunden nach der 2. Injektion von Dinolytic.
Dieses Programm wird für die meisten Zuchtbetriebe empfohlen, die die KB mit Erfolg brauchen und bei denen man weiss, dass die weiblichen Tiere einen normalen Brunstzyklus haben.
 
Programm II
-2 ml Dinolytic 12,5 mg / ml (25 mg Dinoprost) intramuskulär injizieren.
-Wiederholung der Injektion nach 11 (10 - 12) Tagen, dann
-Besamung 72 (70 - 72) Stunden und 90 (88 - 96) Stunden nach der 2. Injektion von Dinolytic.
Es ist nicht nötig, die Tiere auf Brunstsymptome zu beobachten, wenn diese vor den Injektionen einen normalen Zyklus aufwiesen. Die Doppelbesamung (Programm II) hat in gewissen Herden eine höhere NonReturnRate ergeben als die einmalige Besamung (Programm I).
 
Programm III*
-2 ml Dinolytic 12,5 mg / ml (25 mg Dinoprost) intramuskulär injizieren.
-Wiederholung der Injektion nach 11 (10 - 12) Tagen, dann
-Brunstsymptome beobachten und gemäss denen besamen.
 
Programm IV*
-2 ml Dinolytic 12,5 mg / ml (25 mg Dinoprost) intramuskulär injizieren.
-Brunstsymptome beobachten und gemäss denen besamen.
 
* Wenn nicht sicher ist, dass die meisten der zu behandelnden Tiere einen normalen Zyklus haben, werden Programm III und IV mit Beobachtung der Brunstsymptome bevorzugt und nicht Programm I und II mit festgesetztem Besamungszeitpunkt.
 

Überdosierung

Die am häufigsten beobachtete Nebenwirkung ist eine vorübergehende Erhöhung der Körpertemperatur bei 5- oder 10facher Überdosierung, die sich nicht nachteilig auf die Gesundheit der Tiere auswirkt. In einigen Fällen wurde ein leicht erhöhter Speichelfluss beobachtet.
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Nicht an trächtige Tiere verabreichen, ausser für die oben angeführten Indikationen.
 

Vorsichtsmassnahmen

Dinolytic nicht intravenös verabreichen.
Die üblichen aseptischen Kautelen sind zu beachten: mit dem Auftreten von Anaerobier-Infektionen ist zu rechnen, wenn Keime mit der Injektion in das Gewebe eingebracht werden.
Das gilt besonders für die i.m.-Injektion.
 
Tiere sollten nicht behandelt werden, wenn sie an akuten oder subakuten Erkrankungen des Gefässsystems, des Magen-Darm-Traktes oder der Atemwege leiden.
Vor der Injektion sollte der Trächtigkeitsstatus bestimmt werden, da für Dinolytic gezeigt wurde, dass es bei vielen Tierarten zu einem Abort oder zu einer Geburtseinleitung führt, wenn genügend hohe Dosen verabreicht werden.
Dinolytic ist unwirksam, wenn es vor dem fünften Tag nach der Ovulation verabreicht wird.
Bei einer Trächtigkeit sollte die unwahrscheinliche Möglichkeit einer Uterusruptur bedacht werden, vor allem wenn keine Zervixdilatation stattfindet.
 

Anwendung während der Trächtigkeit

Die Einleitung eines Abortes ist eine Indikation für die Anwendung des Tierarzneimittels.
 

Unerwünschte Wirkungen

Es wurde von lokalisierten bakteriellen Infektionen nach Injektion berichtet, welche generalisiert werden können. Daher sollte bei den ersten Anzeichen einer Infektion eine aggressive antibiotische Therapie, insbesondere zur Abdeckung von Clostridien-Spezies, eingesetzt werden. Sorgfältige aseptische Techniken sollten verwendet werden, um die Möglichkeit einer bakteriellen Infektion nach Injektion zu verringern.
 

Absetzfristen

Essbare Gewebe:keine
Milch:keine
 

Wechselwirkungen

Keine bekannt.
 

Sonstige Hinweise

Das Tierarzneimittel muss ausser Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.
Nicht über 30°C lagern.
Das Tierarzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit "EXP" angegebenen Datum verwendet werden.
Aufbrauchfrist nach 1. Entnahme: 28 Tage.
 

Besondere Vorsichtsmassnahmen für den Anwender:

Prostaglandine vom Typ PGF2α können durch die Haut resorbiert werden und Bronchospasmen und Fehlgeburten auslösen.
Beim Umgang mit dem Tierarzneimittel ist Vorsicht geboten, um Selbstinjektionen oder Hautkontakt zu vermeiden.
Frauen im gebärfähigen Alter, Asthmatiker und Menschen mit bronchialen oder sonstigen respiratorischen Problemen sollten den direkten Kontakt mit dem Präparat vermeiden oder undurchlässige Handschuhe tragen.
Bei versehentlichem Kontakt mit der Haut sofort mit Wasser und Seife, bei Kontakt mit dem Auge sofort mit klarem Wasser spülen. Um Hautkontakt zu vermeiden, sollten undurchlässige Handschuhe getragen werden.
Hände waschen nach Gebrauch.
 

Packungen

Stechampulle zu 20 ml

Zulassung erloschen am: 02.12.2019

Abgabekategorie: A

Swissmedic Nr. 40'063

Informationsstand: 02/2016

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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