HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Dr. E. Graeub AG
Scourvax II ad us. vet.[V]
Impfstoff für Kälber gegen Durchfall
ATCvet-Code: QI99
Zusammensetzung
1 Dosis enthält:
- | Iyophilisierter Teil |
| Bovines, lebendes, attenuiertes, Corona-Virus mind. 105,0 GKID50; bovines, lebendes, attenuiertes, Rota-Virus mind. 107,0 GKID50; Neomycin max. 50 mcg. |
- | flüssiger Teil |
| Solvens 2 ml |
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Zielspezies
Rind
Eigenschaften / Wirkungen
Scourvax II ist eine Lebendvakzine zur Bekämpfung viraler Durchfälle beim Kalb, welche durch Corona- oder Rota-Viren verursacht werden. Scourvax II wird auf stabilen Zellinien hergestellt. Das Corona-Virus wurde mittels zahlreicher Passagen auf einer stabilen Zellinie (NL-BK 4) attenuiert. Das Rota-Virus (Lincoln-Stamm) wurde vorerst durch zahlreiche Passagen auf primären bovinen Nierenzellen, und anschliessend durch Passagen bei niederer Temperatur auf eine stabile Zellinie (NL-BK 3) attenuiert.
Die Aetiologie des Kälberdurchfalles ist komplex: Bakterien, Parasiten und Viren sind dafür verantwortlich. Unter den viralen Erregern spielen Corona- und Rota-Viren eine Rolle.
Rota-Viren scheinen im allgemeinen nur Durchfälle zu verursachen, während Corona-Viren zu schweren Allgemeinerkrankungen mit teilweise tödlichem Verlauf führen. Die Infektion der Dünndarmzotten erfolgt meist zwischen dem 4. Tage und der 3. Woche nach der Geburt. Dadurch wird die Wasserresorption vermindert und die -ausscheidung erhöht. Daraus ergibt sich eine oft schwer und schnell verlaufende Dehydrierung, die zum Tode führen kann, vor allem wenn bakterielle Sekundärinfektionen auftreten.
Gegen virale Kälberdurchfälle gibt es keine spezifische Behandlung. Für die Bekämpfung ist die prophylaktische Impfung die Methode der Wahl.
Die Impfung kann aktiv durch Immunisierung des neugeborenen Kalbes (orale Anwendung) oder passiv durch Verabreichung des Kolostrums der geimpften Kuh erfolgen. Eine optimale Schutzwirkung wird erziehlt, wenn sämtliche Tiere eines Bestandes geimpft werden, damit der Infektionsdruck durch nicht geimpfte Tiere, welche pathogene Viren beherbergen und ausscheiden, abnimmt.
Indikationen
Immunisierung der Kälber gegen Corona- und Rota-Virusdurchfälle:
a. | passiv via Mutterschutzimpfung. |
b. | aktiv durch orale Immunisierung. |
Dosierung / Anwendung
2 ml i.m. bzw. per os, unmittelbar nach Auflösen des Impfstoffes.
Impfplan:
a. | Kuh |
| 1. Impfung: sechs bis acht Wochen vor dem Abkalben, i.m. |
| 2. Impfung: zwei bis drei Wochen vor dem Abkalben, i.m. |
| Nach der Geburt soll das Kalb frühzeitig und mind. drei Tage lang Kolostrum aufnehmen. |
b. | Kalb |
| Per os, möglichst frühzeitig nach der Geburt (max. 12 Stunden) und vor der ersten Kolostrumaufnahme. |
Unerwünschte Wirkungen
Der Impfstoff enthält als Konservierungsmittel Spuren von Antibiotika. Im Falle von allergischen Reaktionen soll Adrenalin oder ein Aequivalent gegeben werden.
Sonstige Hinweise
- | Wie es für alle Lebendvakzinen gilt, sollen nur gesunde Tiere geimpft werden. |
- | Antiseptica und organische Lösungsmittel zerstören das Virus. Spritzen und Nadeln sollen durch Hitze sterilisiert werden. Keine chemisch sterilisierten Spritzen und Nadeln verwenden. |
Lagerung
Bei 2° - 8° C und vor Licht geschützt lagern. Nicht gefrieren lassen.
Haltbarkeit
Das Präparat darf nur bis zu dem auf der Packung mit "Exp", "Per" oder "Verwendbar bis" bezeichneten Datum verwendet werden.
Packungen
Packung mit 25 × 1 Dose Trockenimpfstoff und 25 × 2 ml Lösungsmittel.
Zulassung erloschen am: 31.12.1999
Abgabekategorie: Immunbiologische Erzeugnisse dürfen nur an Tierärztinnen/Tierärzte abgegeben werden.
Hersteller
SmithKline Beecham, Animal Health
IVI Nr. 1211
Informationsstand: 12/1995
Dieser Text ist behördlich genehmigt.