Radix withaniae | |||
Schlafbeerenwurzel | |||
Withania somnifera racine; Racine d'Ashwagandha | |||
Withania somnifera radice; Ashwagandha radice | |||
Winter-cherry root |
● | Withania somnifera (L.) Dunal |
- | Mikroorganismen: Tests auf spezifische Mikroorganismen und Grenzwerte gemäss der WHO-Leitlinien über Qualitätskontrollmethoden für Heilpflanzen (WHO, 2009). |
- | Fremde Bestandteile: höchstens 2% (WHO, 2009). |
- | Asche: höchstens 7.0% (WHO, 2009). |
- | Säureunlösliche Asche: höchstens 1.0% (WHO, 2009). |
- | Alkohollöslicher Extrakt: mindestens 15% (WHO, 2009). |
- | Trocknungsverlust: gemäss den nationalen Anforderungen (WHO, 2009). |
- | Pestizid-Rückstände: der empfohlene Höchstwert für Aldrin und Dieldrin beträgt maximal 0.05 mg/kg; andere Pestizide gemäss der WHO-Leitlinien über Qualitätskontrollmethoden für Heilpflanzen und Pestizidrückstände (WHO, 2009). |
- | Schwermetalle: Höchstwerte und Analysen von Schwermetallen gemäss der WHO-Leitlinien über Qualitätskontrollmethoden für Heilpflanzen (WHO, 2009). |
- | Radioaktive Rückstände: gegebenenfalls Analyse radioaktiver Isotope gemäss der WHO-Leitlinien über Qualitätskontrollmethoden für Heilpflanzen (WHO, 2009). |
- | Getrockenete Wurzel: Gerade und unverzweigt, die Dicke variiert mit dem Alter. Die Hauptwurzeln tragen faserartige Nebenwurzeln. Die äussere Oberfläche der Wurzel ist blass bis grau-gelb mit Längsfalten. Die Krone besteht aus 2-6 Resten der Stängelbasis. Die Basis des Stängels ist grün, unterschiedlich verdickt, zylindrisch und längs faltig. Die Wurzeln brechen mit einem kurzen ungleichmässigen Bruch (WHO, 2009). |
- | Der Querschnitt zeigt ein schmales Band aus gelblichem Kork, abgeschält oder zerkleinert, eine schmale, mit Stärkekörnern gefüllte Rinde; Korkkambium aus 2-4 diffusen Zellreihen; sekundäre Rinde etwa 24 Schichten kompakter parenchymatösen Zellen; Phloem besteht aus Siebröhre, Begleitzellen, Phloemparenchym; Kambium 4-5 Reihen von tangential verlängerten Zellen; sekundäres Xylem hart, bildet einen geschlossenen Gefässring, durch vielgliedrige Markstrahlen getrennt; wenig Xylem-Parenchym (WHO, 2009). |
- | Das Pulver ist staubig weiss oder grau bis gelb-braun (WHO, 2009). |
- | Steroidlactone: Withanolide (ca. 2.8%), u.a. Withaferin A, 27-Desoxywithaferin A, Withanolid D, Withanoside I-XI und Withasomniferole A-C. |
- | Alkaloide: Anaferin, Anahygrin, Cuscohygrin, Dl-Isopelletierin, 3-Tropyltigloat, Tropan-3-β-ol, 3-αtigloyl-oxy-tropan, Nicotin, Withasomnin und Tropin. |
- | Saponine: u.a. Sitoindoside VII-X. |
(Hiller & Melzig, 2010; Sticher et al., 2015; WHO, 2009; Wynn & Fougère, 2007) |
- | Ashwagandha-Wurzel kann die Schlafqualität verbessern und bei Schlaflosigkeit helfen (ESCOP, 2021). |
- | Antistress-Wirkung (Hiller & Melzig, 2010). |
- | Antistress-, entzündungshemmende, antiischämische, antioxidative, chemopräventive, immunstimulierende und neuroprotektive Wirkung sowie Wirkung auf Gedächtnis und Wahrnehmung (WHO, 2009). |
- | Entzündungshemmende, Antitumor-, Antistress-, beruhigende, antioxidative, immunmodulierende, hämatopoetische (blutbildungsfördernde), chemoprotektive, Thyroid-modulierende Wirkung sowie positive Wirkungen auf das kardiopulmonale System (Wynn & Fougère, 2007). |
- | Ph. Eur. 10/2020: keine Monographie vorhanden |
- | ESCOP: Monographie vorhanden (4.1.2021) |
- | WHO: Monographie vorhanden (2009) |
- | HMPC (EMA): die Monographie kann nicht erstellt werden (Doc.Ref.: EMA/HMPC/681519/2012 vom 9.7.2013) |
- | Kommission E: keine Monographie vorhanden (18.12.2023) |
- | Die Pflanze wird bei Husten, Wassersucht, Rheumatismus, Krätze und Geschwüren eingesetzt (Wynn & Fougère, 2007). |
- | Die Wurzel wird bei Wiederkäuern verbreicht, um den Milchfluss zu fördern (Wynn & Fougère, 2007). |
- | Als Tonikum, gegen Stress, zur Nervenstärkung, zur Beruhigung, in hohen Dosen als Antitumormittel, gegen Entzündungen und Schmerzen (Wynn & Fougère, 2007). |
Dekokt (Droge/Tag) | Tinktur (35-45% Ethanol) (Droge/Tag) | Getrocknetes Kraut (Droge/Tag) | |
Kleintiere | 5-30 g pro Tasse (250 ml) Wasser, aufgeteilt auf 2- bis 3-mal täglich | 1:2-1:3 : 1.0-2.5 ml/10 kg KGW, aufgeteilt auf 2- bis 3-mal täglich | 50-125 mg/kg KGW*, aufgeteilt auf 2- bis 3-mal täglich |
- | Kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen (WHO, 2009). |
- | Kontraindikation: Aufgrund des Mangels an Sicherheitsdaten und der Tatsache, dass die Rohdroge in der traditionellen Medizin zur Auslösung des Schwangerschaftsabbruchs verwendet wird, ist die Anwendung während der Schwangerschaft oder während der Stillzeit kontraindiziert (WHO, 2009). |
- | Mögliche Wechselwirkung mit Azathioprin, Barbituraten, Benzodiazepinen, ZNS-Depressiva, Cyclophosphamid, Immsunsuppressiva, Insulin und oralen Hypoglämika, Paclitaxel, Prednisolon und Schilddrüsenhormonen (Wynn & Fougère, 2007). |
- | Subakute Toxizität: An Ratten wurde oral ein Ashwaganda-Wurzelextrakt verabreicht (200, 400, 800 mg Ashwaganda/kg Körpergewicht/Tag): es wurden weder Anzeichen einer Intoxikation noch Veränderungen der blutbiochemischen Parameter beobachtet; die histopathologischen Organveränderungen lagen innerhalb der Norm (Langade et al., 2023). |
- | Akute Toxizität: Die LD50 von Wurzelpulver betrug bei Ratten 465.0 mg/kg Körpergewicht und bei Mäusen 432.0 mg/kg Körpergewicht (WHO, 2009). |
- | Chronische Toxizität: Mäuse, denen über 8 Monate ein Wurzelabsud verabreicht wurde (geschätzt 100.0 mg/kg Körpergewicht pro Tag, oral über das Trinkwasser), hatten eine signifikant höhere Gewichtszunahme und eine gesündere Nachkommenschaft als die Kontrollgruppe. Ratten, die mit 200 mg/kg Körpergewicht pro Tag behandelt wurden, hatten eine vergleichbare Gewichtszunahme wie die Kontrollgruppe, jedoch eine Zunahme des Lungen- und Lebergewichts und eine Abnahme der Körpertemperatur (um 1.7°C) sowie der Nebennierenrindenaktivität mit einer signifikanten Reduzierung des Plasmacortisols. Histopathologisch, waren alle Organe normal, und es wurde keine Toxizität beobachtet (WHO, 2009). |
- | TAMV: Ashwaganda ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt und darf deshalb bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden. |
- | European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Nachtkerzensamenöl (gepresst) ist in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 004140-EN (2013-10-10). |
- | 80 in Frage kommende Teilnehmer erhielten nach dem Zufallsprinzip 8 Wochen lang entweder 600 mg/Tag Ashwagandha-Wurzel-Trockenextrakt (Lösungsmittel: Wasser, DER 15:1, Withanolidgehalt > 5 %) oder Placebo (beide in gleicher Grösse, Form, Geruch, Farbe und Geschmack). Verschiedene Schlafparameter, darunter die Schlafqualität und das Angstniveau, wurden anhand von Fragebögen bewertet. Auch die Sicherheit und unerwünschte Ereignisse wurden beobachtet. Der W. somnifera-Extrakt war sowohl bei gesunden Personen als auch bei Personen, die unter Schlaflosigkeit litten, wirksam. Die Schlafparameter verbesserten sich in der mit dem pflanzlichen Präparat behandelten Gruppe signifikant, wobei die Verbesserung bei den an Schlaflosigkeit leidenden Personen deutlicher ausfiel als bei den gesunden Probanden. Alle Parameter verbesserten sich durch die Behandlung signifikant, mit Ausnahme des Angstzustands und der geistigen Wachheit bei den gesunden Probanden. Die pflanzliche Behandlung wurde von allen Teilnehmern gut vertragen, und in der Studie wurden keine unerwünschten Ereignisse gemeldet (ESCOP, 2021; Speers et al., 2021). |
- | In einer klinische Doppelblindstudie wurden die Auswirkungen der Withania-Wurzel (250 mg 2-mal täglich) auf die psychomotorische Leistung bei 30 gesunden Freiwilligen untersucht. Die Wirkungen wurden mit denen von Panax ginseng (100 mg 2-mal täglich) verglichen. Zu den Testparametern gehörten der Tapping-Test, Cancellation Test, mentale mathematische Berechnungen, logische Schlussfolgerungen, Reaktionszeiten und auditive Reaktionen. Die Leistungen beider behandelten Gruppen waren besser als die der Placebo-Probanden. Nach 40 Tagen Behandlung war die Leistung der Withania-Gruppe besser als diejenige der Panax ginseng-Gruppe (WHO, 2009). |
- | Zur Linderung von Schlafstörungen (ESCOP, 2021). |
- | Zur Behandlung von Bronchitis, Dyspepsie, Impotenz, Krätze und Geschwüre (WHO, 2009). |
- | Als allgemeines Tonikum zur Steigerung der Energie, zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit und zur Vorbeugung von Krankheiten bei Sportlern und älteren Menschen (WHO, 2009). |
- | Als Tonikum, gegen Stress, zur Nervenstärkung, zur Beruhigung, in hohen Dosen als Antitumormittel, gegen Entzündungen und Schmerzen (Wynn & Fougère, 2007). |
- | Kann Übelkeit, Erbrechen und Durchfall verursachen (WHO, 2009). |
- | Kontraindikation: Aufgrund des Mangels an Sicherheitsdaten und der Tatsache, dass die Rohdroge in der traditionellen Medizin zur Auslösung des Schwangerschaftsabbruchs verwendet wird, ist die Anwendung während der Schwangerschaft oder während der Stillzeit kontraindiziert (WHO, 2009). |
- | Mögliche Wechselwirkung mit Azathioprin, Barbituraten, Benzodiazepinen, ZNS-Depressiva, Cyclophosphamid, Immsunsuppressiva, Insulin und oralen Hypoglämika, Paclitaxel, Prednisolon und Schilddrüsenhormonen (Wynn & Fougère, 2007). |
- | ESCOP monographs. The scientific foundation for herbal medicinal products (2021) https://escop.com/ashwagandha-root-sleep-quality-insomnia/ |
- | European Medicines Agency (EMA) (2013) Committee on Herbal Medicinal Products (HMPC): Public statement on Withania somnifera (L.) Dunal, radix, final. Doc. Ref.: EMA/HMPC/681519/2012, 9 July 2013, http://www.ema.europa.eu (1995-2023) |
- | Hiller K. & Melzig (2010) Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen. 2. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, pp. 633-634 |
- | Langade D., Dawane J. & Dhande P. (2023) Sub-acute toxicity of Ashwagandha (Withania somnifera) root extract in wistar rats. Toxicol Rep. 11, 389-395 |
- | Speers A.B., Cabey K.A., Soumyanath A. & Wright K.M. (2021) Effects of Withania somnifera (Ashwagandha) on stress and the stress- related neuropsychiatric disorders anxiety, depression, and insomnia. Curr Neuropharmacol. 19(9), 1468-1495 |
- | Sticher O., Heilmann J. & Zündorf I. (2015) Hänsel/Sticher Pharmakognosie Phytopharmazie. 10. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 593-594, 924 & 940 |
- | WHO monographs on selected medicinal plants - volume 4 (2009) Radix withaniae. World Health Organization, pp. 372-391 |
- | Wynn S.G. & Fougère B.J. (2007) Veterinary herbal medicine. Mosby Elsevier, St. Louis, Missouri, pp. 74, 196, 297-299, 305, 350-351, 475-478 & 378 |