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Anwendungen

Anerkannte tiermedizinische Anwendung

In einer Studie an Hunden und Katzen konnte gezeigt werden, dass die topische Anwendung von Aloe barbadensis-Saft oder -Gel (frisch) bei Wunden, im Vergleich zu einer Silbersulfadiazin-Crème, eine raschere und komplikationsärmere Wundheilung bewirkte (Drudi et al., 2018).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich zur kurzeitigen Anwendung bei Verstopfung (Obstipation) und bei chronisch verlaufendem Meteorismus; ein ausgezeichnetes Abführmittel für Pferde (Reichling et al., 2016).
-Äusserlich bei Verbrennungen, Sonnenbrand, Hautabschürfungen, anderen Hautwunden, Ekzemen und zur Förderung der Wundheilung (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015; Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
-Äusserlich bei Hautpilzen und Räude (z.B. bei Schafen) (Aichberger et al., 2012).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Aloe/Tag
(in g Droge/Tag)
Rind25-40
Pferd25-35
Schaf10-15
Ziege10-15
Schwein5-10
Hund0.5-3
(Reichling et al., 2016)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-In Form von Bissen und als Latwerge in Kombination mit anderen Abführmitteln; reichliches Tränken mit Wasser beschleunigt die Wirkung (Reichling et al., 2016).
 
Äusserliche Anwendung
-Aloe-Eis am Stiel: Gel aus dem Blatt in einen kleinen Plastikbecher füllen, Holzspatel als Griff hineinstellen und gefrieren, bei Bedarf kurz antauen und verbrannte Stelle bestreichen (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Aloe-Essig: Aloe-Gel mit Obstessig in eine Sprühflasche geben, damit Insektenstiche und juckende Hautpartien besprühen; auch beim Sommerekzem der Pferde anwendbar (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015).
 

Hinweise

-Innerlich nur kurzfristige Anwendung, maximal 2 Wochen (Aichberger et al., 2012). Bei langfristiger Anwendung Elektrolytverlust, insbesondere Kalium, sowie Störung der Herz- und Muskelfunktion; Darmreizung mit blutiger Diarrhoe (Aichberger et al., 2012; Reichling et al., 2016).
-Gefahr des Aborts bei trächtigen Tieren durch reflektorisch verstärkte Uteruskontraktionen (Reichling et al., 2016).
-Die Wirkstoffe werden mit dem Urin, Kot, Schweiss und der Milch ausgeschieden, wobei die Milch einen bitteren Geschmack und eine gelblichgrüne bis rote Farbe bekommt, zudem wirkt sie abführend (Reichling et al., 2016).
-Gegenanzeige: trächtige und laktierende Tiere; bei Entzündung im Magen-Darm-Trakt (Reichling et al., 2016).
-Mögliche Wechselwirkungen mit Antiarrhythmika, Corticosteroiden, Digoxin, Diuretika, Insulin und oralen Hypoglykämika, zudem wird die intestinale Resorption von Medikamenten reduziert (Wynn & Fougère, 2007).
 

Toxizität

-Keine akute Toxizität bei Mäusen bis 500 mg Aloe-Mark/kg Körpergewicht. Höheren Dosen bewirkte eine Depression des zentralen Nervensystems (EMA, 2016).
-Die Langzeitverabreichung von Futter mit mehr als 1% Aloe vera-Pulver während 1.5 und 5.5 Monaten verursachte bei Ratten Diarrhoe und Gewichtsverlust. Wurde das Pulver vorgängig mit Kohle gefiltert, gab es, auch bei einem 10%igen Anteil, keine Symptome (EMA, 2016).
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete und pulverisierte Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-TAMV: Die Aloen, Barbados und Kap, ihr standardisierter Trockenextrakt und Zubereitungen daraus, sind auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, dürfen bei Nutztieren oral als Wirkstoff eingesetzt werden und erfordern keinen Rückstandshöchstgehalt.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Aloe barbadensis (Blatt, Mark, Saft, Gel; getrocknet, als Pulver, als Extrakt) ist in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 05465-EN (2015-04-02), 06137-EN (2016-03-08), 06140-IT (2016-03-08), 03084-EN (2012-07-26) und 06139-EN (2016-03-08); Aloe ferox (Blatt, getrocknet, als Pulver) unter 008053-EN (2019-01-17).
 

Doping

Die Aloe sp. sind keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
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