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Anwendungen

Ethnoveterinärmedizinische Studien

-Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas wird Plantago lanceolata zur Therapie von Erkrankungen des Respirationstrakts und des Uterus, gegen Ektoparasiten sowie für die Behandlung von Wunden und Ulzera der Haut, Klauen und Hufe eingesetzt (Mayer et al., 2014).
-Bäuerinnen und Bauern der Deutschschweiz verwenden Plantago lanceolata-Blätter, -Öl und -Tinktur bei Rindern, Pferden und Lamas als Hausmittel für die Haut (Disler et al., 2014; Mertenat et al., 2019; Stucki et al., 2019).
 

Traditionelle Anwendung

-Innerlich bei Magen-Darm-Erkrankungen und Katharren der Atemwege, bei entzündlichen Veränderungen der Maul- und Rachenschleimhaut sowie bei entzündlichen Veränderungen der Haut (Aichberger et al., 2012).
-Eines der besten Heilmittel bei Atemwegserkrankungen (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Innerlich zur Immunmodulation (Ayrle et al., 2016).
-Äusserlich bei eitrigen Wunden, bei Entzündungen im Bereich von Huf und Klaue, bei Insektenstichen am Euter (Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015).
 

Dosierung

Innerliche Anwendung
 Spitzwegerichblätter/Tag
(in g Droge/Tag)
Rind15-30/500 kg KGW
Pferd15-30/500 kg KGW
Ziege, Schaf3-10/100 kg KGW
Schwein3-10/100 kg KGW
Hund1-3/10 kg KGW
Katze1-3/10 kg KGW
Kaninchen (1-2-5 kg KGW)0.3-0.4-0.9
Meerschweinchen (1 kg KGW)0.3
Huhn (1-5 kg KGW)0.1-0.3-0.9
KGW = Körpergewicht
(Aichberger et al., 2012; Brendieck-Worm et al., 2015)
 

Zubereitung

Innerliche Anwendung
-Bei Magen-Darm-Erkrankungen und Katharren der Atemwege vor allem in Form von Infusa (1 Teil Spitzwegerich & 20 Teile Wasser) (Aichberger et al., 2012).
-Kälbern mit Magen-Darm-Entzündung gibt man 3- bis 4-mal täglich eine Stunde vor dem Füttern einen Infus von 1 Esslöffel Spitzwegerich. Das Infus ist auch bei Katharren der Luftwege zu empfehlen (Aichberger et al., 2012).
-Frischen Pressaft (etwa 1 Esslöffel frischen Pressaft mit ½ Esslöffel angewärmten Wasser verrührt/100 kg Körpergewicht) mehrmals am Tag bei Katharren der Atemwege, Darmkatharren, Verdauungsstörungen, Wurmerkrankungen und Blutungen verwenden (Aichberger et al., 2012).
-Spitzwegerich-Malven-Mazerat: 1-2 Teelöffel Malvenblätter und -Blüten und ½ Teelöffel zerkleinerte Spitzwegerichblätter mit ¼ Liter Wasser 1-2 Stunden ansetzen, anschliessend abseihen. Vor dem Verabreichen wird das Mazerat leicht (Schleimstoffe und Aucubin sind hitzeempfindlich) erwärmt und 2-mal täglich, jedesmal frisch angesetzt, verabreicht (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Spitzwegerichhonig: Spitzwegerichblätter, am besten frisch, mit wenig abgekochtem Wasser im Mörser zerreiben, dann Pflanzenbrei in kleiner Menge Wasser kurz aufkochen und in den lauwarmen Sud reichlich Honig einrühren (Brendieck-Worm et al., 2015).
 
Äusserliche Anwendung
-In Form von Infusa (1 Teil Spitzwegerich & 20 Teile Wasser) für Waschungen und Spülungen von eitrigen Wunden (Aichberger et al., 2012).
-Gequetschte Spitzwegerichblätter können direkt auf Insektenstiche am Euter aufgelegt werden, um den Juckreiz zu beruhigen (Brendieck-Worm et al., 2015).
-Spitzwegerichinfus: 1 Teil Spitzwegerich mit 10 Teilen Wasser aufgiessen; für Waschungen, Spülungen und Fussbäder, bei Entzündungen im Bereich von Huf und Klaue (Brendieck-Worm et al., 2015).
 
Kombinationen
-Pflegeprodukte für mehrere Tierarten, in denen Spitzwegerich u.a. mit Aloe vera, Kamille, Perubalsam, Ringelblume, Rosmarin, Hamamelis, Thymian, Salbei und Honig kombiniert ist, zur Anregung der Stoffwechselfunktionen der Haut und zur Unterstützung ihrer Regenerationsprozesse (Brendieck-Worm & Melzig, 2018).
 

Hinweise

-Keine bekannt (Wichtl, 2009).
-Mögliche Wechselwirkungen: verändern die Absorption von Arzneimitteln (Wynn & Fougère, 2007).
 

Toxizität

Siehe Plantago lanceolata
 

Verfügbarkeit

Siehe unter Fertigpräparate und -produkte Schweiz und Deutschland; die getrocknete und geschnittene Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
 

Gesetzliche Vorschriften, Doping

Rückstandsregelungen

-Plantago lanceolata gehört zu der normalen Wiesenflora der Schweiz (Dietl & Jorquera, 2003; Lauber & Wagner, 2012).
-TAMV: Plantaginis lanceolatae folium ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. darf bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden.
-FMBV (Nr. 68/2013): Die Verfütterung von frischen, silierten oder getrockneten Ackerkulturen wie Gras-, Leguminosen- oder Kräuterpflanzen, die gemeinhin als Silage, Heulage, Heu oder Grünfutter bezeichnet werden, an lebensmittelliefernde Tiere ist laut der Futtermittelbuch-Verordnung, Anhang 1.418, erlaubt.
-European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Spitzwegerichblätter (getrocknet, geschnitten, Saft) sind in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 003394-DE, 003394-EN (2013-02-05); 000957-DE, 000957-EN (2010-12-01).
 

Doping

Spitzwegerichblätter sind keine dopingverdächtige Substanz (Lauber & Wagner, 2012).
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter der Liste der verbotenen Substanzen.
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