Anwendungen
Anerkannte tiermedizinische Anwendung
In einer Studie an Meerschweinchen, die an einer allergischen Tracheitits litten, unterdrückte das aus den Schleimstoffen von
Althaea officinalis isolierte Rhamnogalacturonan den Hustenreiz erheblich (Sutovska et al., 2011).
Ethnoveterinärmedizinische Studien
- | Gemäss einer Übersichtsarbeit zu ethnoveterinärmedizinischen Studien Europas wird Althaea officinalis bei Erkrankungen des Respirationssystems, bei Hautproblemen, bei Problemen der Sinnesorgane sowie des Nervensystems eingesetzt (Mayer et al., 2014). |
- | Bäuerinnen und Bauern der Deutschschweiz verwenden Althaea officinalis-Wurzelsalbe und -Blätterdekokt bei Rindern als Hausmittel für Euter und Klauen (Disler et al., 2014; Mayer et al., 2017). |
Traditionelle Anwendung
- | Innerlich bei Entzündungen der Maul- und Rachenschleimhaut, der Atemwege, bei Reizhusten, Bronchitis, Entzündungen der Speiseröhre, des Magens und Darms, bei Magengeschwüren, Durchfall und Entzündungen der Harnwege (Aichberger et al., 2012). |
- | Innerlich bei Erkrankungen des Respirationstraktes (Ayrle et al., 2016). |
- | Äusserlich bei Hautentzündungen, Brandwunden, entzündlichen Geschwüren und Insektenstichen (Aichberger et al., 2012). |
Dosierung
Innerliche Anwendung
| Eibischblätter/Tag (in g Droge/Tag) |
Rind | 25 g/500 kg KGW |
Pferd | 25 g/500 kg KGW |
Ziege, Schaf | 7 g/100 kg KGW |
Schwein | 7 g/100 kg KGW |
Hund, Katze | 1 g/10 kg KGW |
Huhn | 1 g/10 kg KGW |
KGW = Körpergewicht
(Aichberger et al., 2012)
Zubereitung
Äusserliche Anwendung
Frisch zerquetschte Blätter auf Insektenstiche legen (Aichberger et al., 2012).
Hinweise
Keine (Wichtl, 2009).
Toxizität
Keine bekannt, siehe
Althaea officinalis
Verfügbarkeit
Siehe unter
Fertigpräparate und -produkte Schweiz und
Deutschland; die getrocknete und geschnittene Droge sowie Extrakte sind in Arzneibuchqualität im Fachhandel erhältlich (Pharmavista, 2018).
Gesetzliche Vorschriften, Doping
Rückstandsregelungen
- | TAMV: Althaeae folium ist nicht auf der Liste 2/Anhang 2 aufgeführt, d.h. darf bei Nutztieren nicht als Wirkstoff eingesetzt werden. |
- | FMBV (Nr. 68/2013): Die Verfütterung von getrockneten Blättern essbarer Pflanzen an lebensmittelliefernde Tiere ist laut der Futtermittelbuch-Verordnung, Anhang 1.418, erlaubt. |
- | European Feed Materials Register (momentan für die Schweiz nicht gültig): Eibischblätter (getrocknet, gechnitten, pulverisiert, mazeriert) sind in der EU als Einzelfuttermittel registriert unter 009250-EN (2022-02-07); 005441-EN, 005441-FR (2015-04-01); 001847-DE, 001847-EN, 001847-NL, 001847-DA (2011-04-27). |
Doping
Eibischblätter sind keine dopingverdächtige Substanz.
Die Dopingrelevanz von Pflanzen ändert sich kontinuierlich. Die aktuellen Daten zum Pferdesport (FEI) sind ersichtlich unter
der Liste der verbotenen Substanzen.