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Toxische Dosis

TD Pferd p.o.: 3.6 kg Indigofera linnaei/Tier/Tag, während 18 Tagen (Hooper et al., 1971).
TD Hund p.o.: > 0.12 mg Indospicine/kg KGW/Tag, während mindestens 4 Tagen (FitzGerald et al., 2011).
 

Klinische Symptome

Indigofera lespedezioides ist toxisch für Pferde, jedoch nicht für Schafe und Rinder. Die Symptome bei Pferden sind Anorexie, Apathie, Gangstörungen bis schwere Ataxie und Schwäche (vor allem der Hinterhand mit Abschleifen der Hufe), Gewichtsverlust, Augenausfluss, Blindheit und Corneatrübung. Durch Stress verschlimmern sich die Symptome. Der Tod tritt 2-4 Monate nach den ersten Symptomen auf. Nach Absetzen der Pflanze erholen sich die Tiere zum Teil (Lima et al., 2012).
Indigofera linnaei verursacht bei Pferden die sogenannte "Birdsville Disease" mit den Symptomen Inappetenz, Schwäche (vor allem der Hinterhand mit Abschleifen der Hufe), Nervosität, Depression, Inkoordination, Schüttelfrost, Faszikulationen, Wanken, Kurzatmigkeit und z.T. schlechtem Atem. Die Symptome treten nach 10tägigen Einnahme der Pflanze auf. Bei längerer Einnahme werden Gewichtsverlust und Zehenschleifen, das mit Hufabrieb verbunden ist, beobachtet. Durch Stress verschlimmern sich die Symptome. Die fortwährende Einnahme führt zum Tod. Unter normalen Weidebedingungen scheint diese Pflanze bei Rindern keine klinischen Symptome zu verursachen. Pferde im fortgeschrittenen Stadium sollten euthanasiert werden, da schwer Betroffene nicht vollständig genesen (Hooper et al., 1971; Carrol & Swain, 1983; Gracie et al., 2010).
Das rohe und das gekochte Fleisch von Pferden, die Indigofera linnaei eingenommen haben, jedoch klinisch unauffällig sind, ist für Hunde toxisch und löst eine schwere Hepatopathie mit Todesfolge aus (Gracie et al., 2010).
Auch Kamelfleisch kann mit Indospicine belastet sein: Hunde zeigten nach Konsum von gekochtem Fleisch während 30-139 Tagen Inappetenz, Lethargie, Diarrhoe, Polyurie, Polydypsie, Vomitus, Hypersalivation, Ikterus und Abdominalschmerzen sowie im Blutserum eine stark erhöhte Alanin-Aminotransferase/ALAT/GPT-Aktivität, Bilirubin-Konzentration und eine verlängerte Gerinnungszeit als Zeichen einer Hepatopathie (FitzGerald et al., 2011). Kamele zeigen Lethargie, eine progressive Inkoordination, verlieren den Appetit und können sterben.
Blätter und Samen von Indigofera spicata sind auch hepatotoxisch für Rinder, Schafe, Kaninchen und Mäuse, bei trächtigen Kühen und Schafen kann es Aborte auslösen. Weitere Symptome sind Gewichtsverlust, neurologische Störungen, Nasenausfluss und Diarrhoe. Bei Ratten ist Indigofera spicata teratogen: Samenextrakt verursacht bei Rattenfoeten eine Gaumenspalte, wenn es am 13. Gestationstag verabreicht wird (Pearn & Hegarty, 1970; Hegarty & Poundet, 1970; FitzGerald et al., 2011).
Bei Vögeln bewirkt die Gabe von Indigofera spicata-Blättern eine reduzierte Gewichtszunahme sowie eine hepatische Lipidose, beim Geflügel neurologische Symptome und Gewichtsverlust (Hegarty & Poundet, 1970).
Drei Ponies entwickelten Ataxie, Parese, Depression, Muskel-Faszikulationen, Dysphagie, Salivation und Mundgeruch, nachdem sie 4-6 Wochen auf einer Weide mit 24% Indigofera spicata gegrast hatten. Zwei entwickelten zusätzlich eine Corneatrübung. Ein Pony überlebte mit symptomatischer Therapie, zwei mussten euthanasiert werden.
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie). Arginin p.o. oder Proteinzusatz mit viel Arginin; Luzernen-Heu (5kg/Tag) oder Leinsamen (3/4 kg/Tag); essentielle Aminosäuren (DL-Methionin und Lysin) i.v. (Hooper et al., 1971; Gracie et al., 2010).
 

Sektionsbefunde

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