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Zutreffende Spezies (Botanik)

Actinidia arguta (Sieb. & Zucc.) Planch. ex Miq. - schwach giftig
Actinidia chinensis Planch. - schwach giftig
 

Toxizitätsgrad

Schwach giftig (+) (Erläuterungen)
Vögel: sehr stark giftig +++
 

Hauptwirkstoffe

Dicarbonsäuren: Oxalsäure, Oxalat, Oxalat-Raphide.
Indolamin: Serotonin. Wegen der geringen Menge an Serotonin in der Kiwifrucht (0.6 mg Serotonin/100 g), müssten riesige Mengen eingenommen werden, bevor Symptome auftreten.
 

Zielorgane

Schleimhaut des Magendarmtraktes; Nieren; zentrales Nervensystem; Herz-Kreislauf; glatte Muskulatur
 

Wirkungsmechanismen

-Calciumoxalatnadeln (Raphide) dringen in der Mund- und Rachenschleimhaut ein und führen zu Brennen und mechanischer Schädigung. Bei hohen Dosen oder chronischer Einnahme kommt es wegen Ausfällung des Blutkalziums durch die Oxalsäure zu Hypokalzämie und Schädigung der Nieren durch Kristallbildung in den Tubuli.
-Serotonin ist ein Neurotransmitter. Es regelt die Stimmung, Schmerzwahrnehmung, Nahrungsaufnahme, Körpertemperatur und den Schlaf-Wach-Rhythmus. In sehr grossen Mengen (ca. 40 Früchte) käme es durch arterioläre Dilatation, Erhöhung der Kapilalarpermeabiliät und Konstriktion der Venolen zu einer Hypotonie und wegen einer Steigerung der Darmmotilität zu Vomitus, Diarrhoe und Abdominalschmerzen.
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis / Toxische Dosis

Hund LD50 (p.o.): 1 g Oxalsäure/kg Körpergewicht (Wilsdorf et al., 1996).
Ratte LD50 (p.o.): 7.5 g Oxalsäure/kg Körpergewicht (EG-Sicherheitsdatenblatt).
TD Schaf (p.o.): >>1 g Oxalsäure/kg Körpergewicht (Wilsdorf et al., 1996).
 

Klinische Symptome

Nach Bisskontakt: Schleimhautschwellung, Ödembildung, Blasen, Salivation.
Nach Verschlucken: Schluckbeschwerden (Larynxödem), Vomitus, schmerzhaftes Abdomen, Diarrhoe.
Nach Resorption grosser Mengen: Herzrhythmusstörungen, Faszikulationen, Tetanien, Konvulsionen. Kristallbildung in den Tubuli: Polyurie, später Anurie wegen akuter renalen tubulären Nekrose (Knight & Dorman, 1997).
Augenläsionen (Blepharospasmus, Konjunktivitis, Korneaalterationen) durch Kontakt mit Pflanzensaft.
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie) mit Schleimhautschutz (Speziesauswahl).
Analgetika, bei starker Schwellung: Glukokortikoide. Nach Verzehr sehr grosser Mengen: Calciumsubstitution.
 
Literatur
-EG-Sicherheitsdatenblatt, Sicherheitsdatenblatt gemäss 91/155/EWG, in der Fassung 2011/58/EG
-Knight, M.W. & Dorman, D.C. (1997) Selected poisonous plant concerns in small animals. Veterinary Medicine, pp. 260-272
-Teuscher E. & Lindequist U. (2010) Biogene Gifte. 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, p. 418
-Wilsdorf G., Schröder A. & Haider W. (1996) Dieffenbachia spp. - gefährliche Giftpflanzen für Katzen. Kleintierpraxis 41, 737-745
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