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Zutreffende Spezies (Botanik)

Zamioculcas zamiifolia (hort. Lodd.) Engl. - sehr stark giftig
 

Toxizitätsgrad

Sehr stark giftig +++ (Erläuterungen)
Vögel: sehr stark giftig +++
 

Hauptwirkstoffe

Dicarbonsäuren: nadelförmige Calciumoxalat-Kristalle (= Raphide), lösliche Oxalsäuren und deren Salze.
 

 

Zielorgane

Schleimhaut des Magendarmtraktes; Herz; zentrales Nervensystem; Nieren; Muskulatur
 

Wirkungsmechanismen

Die Raphide befinden sich in sogenannten Schiesszellen (= Idioblasten).
-Beim Zerbeissen der Pflanze werden die Idioblasten geöffnet und die Raphide dringen geschossartig in die Mund- und Rachenschleimhaut ein, was zu einer starken lokale Irritation mit Brennen, gesteigerter Salivation und Dysphagie führt. Die Aufnahme grösserer Mengen bewirkt eine Gastroenteritis.
-Die Raphide besitzen zudem Rinnen, über die auch freie Oxalsäuren in die Läsionen gelangen können. Diese bilden nach der Resorption mit Ca++ und Mg++ schwer lösliche Salze, wobei die Mg++-Komplexe tendenziell weniger stabil sind als die mit Ca++. Es kommt zu einer Hypokalzämie sowie zu einer Hypomagnesiämie, einer Defizienz von intrazellulärem Ca++ und Mg++ und einer Inaktivierung essentieller Ca++- und Mg++-abhängiger Enzyme. Die Folgen sind akute Herzrhythmusstörungen, muskuläre Faszikulationen und ZNS-Symptome.
-Am Herzen hat die Hypokalzämie eine irreversible, negativ inotrope Wirkung mit einem sekundären hypotensivem Effekt.
-Am Verdauungsapparat kommt es zu einer sympathikomimetischen Wirkung.
-In den Nieren-Tubuli kann es zu Kristallbildungen kommen. Daraus resultiert ein Nierenversagen infolge einer akuten tubulären Nekrose.
-Eine Kristallbildung in den Gefässwänden des ZNS kann zu Entzündungen im Gehirngewebe führen.
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis

Unbekannt
 

Klinische Symptome

Salivation, Vomitus, Diarrhoe, Blutungen (Gingiva, Gastrointestinum, Uterus), Dyspnoe (Pharynxödem) und Schluckbeschwerden (Larynxödem). Nach hohen Dosen Krämpfe, Ataxie, Hypotonie, Herzrhythmusstörungen, Leber- und Nierenschäden.
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie). Analgetika, evt. Antihistaminika, bei starker Schwellung: Glukokortikoide. Nach sehr grossen Dosen Calciumsubstitution.
 
Literatur
-Godet J.D. (1996) Giftige Zimmerpflanzen. Schweiz Samariterbund, Olten/Hallwag AG, Bern
-Knight M.W. & Dorman D.C. (1997) Selected poisonous plant concerns in small animals. Vet Med. 92, 260-272
-Peterson M.E. & Talcott P.A. (2006) Small animal toxicology. 2nd edition. W.B. Saunders Company, Philadelphia, p. 957
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Spoerke D.G. Jr. & Smolinske S.C. (1990) Toxicity of houseplants. CRC Press, Inc., Florida (USA)
-Teuscher E. & Lindequist U. (2010) Biogene Gifte. 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 22-28
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