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Toxische Dosis

LD/TD Pferd p.o.:20% Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm) im Heu nach 40 Tagen (Henderson et al., 1952; Pickrell & Oehme, 2004), die grüne Pflanze wird in der Regel gemieden (Wiesner, 1967).
TD Pony p.o.:5% Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) im Futter während 15 Tagen, anschliessend 10% während 12 Tagen, dann 2.64% während 20 Tagen und schliesslich 22.6% während 7 Tagen bewirkte keine klinischen Veränderungen, der Thiamingehalt im Blut sank jedoch signifikant (Hünsche, 2010).
TD Kuh p.o.:5% Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) nach 1 Tag (Hünsche, 2010).
TD Schaf p.o.:5% Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) nach 3 Tagen (Hünsche, 2010).
 

Klinische Symptome

Fressunlust, Abmagerung, reduzierte Milchleistung, Diarrhoe, neurologische Störungen, Tod.
 
Pferd: "Taumelkrankheit" infolge Vitamin B1-Mangel mit Anorexie, Gewichtsverlust bis Abmagerung, Unruhe, zunehmender Koordinationsstörung, Sägebockstellung, Paralyse der Hinterhand, Festliegen, Erblindung; zum Teil Faszikulationen nach Training; in schweren Fällen: Opistotonus, zentrale Krämpfe und Tod. Nur im frühen Erkrankungsstadium ist die Gabe von Vitamin B1 kurativ (Henderson et al., 1952; Wiesner, 1967; Pickrell & Oehme, 2004).
Pony: Ein Fütterungsversuch an 3 Ponies mit 5% Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) im Futter während 15 Tagen, anschliessend 10% während 12 Tagen, dann 2.64% während 20 Tagen und schliesslich 22.6% während 7 Tagen bewirkte keine klinischen Veränderungen, der Thiamingehalt im Blut sank jedoch signifikant (Hünsche, 2010).
 
Rind, Schaf: Die Alkaloide verursachen einen starken Milchrückgang, Diarrhoe, Gewichtsverlust, Schwäche, Schwierigkeiten beim Aufstehen oder Gehen und teilweise Hämoglobinurie (Liebenow & Liebenow, 1993; Lorgue et al., 1987; Hünsche, 2010).
Kuh: Ein 5%iger Futteranteil von Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) führte zu seiner sofortigen starken Reduktion der Futteraufnahme und demzufolge einer Abnahme der Milchleistung, dünnbreiiger Kot trat nach einem Tag auf (Hünsche, 2010).
Schaf: Ein 5%iger Futteranteil von Equisetum palustre (Sumpf-Schachtelhalm) führte zu einer sofortigen Reduktion der Futteraufnahme, nach 3 Tagen zu profusem Durchfall sowie geringgradiger Apathie (Hünsche, 2010).
 
Ratte: 120 mg/kg/Tag Equisetum arvense (Acker-Schachtelhalm)-Extrakt (Pulver) p.o. während 30 Tagen verursachte eine signifikant reduzierte Gewichtsaufnahme (10%), signifikant höhere Blutglukose-, Cholsterol- und Lipidwerte (HDL, LDL), signifikant tiefere Hämoglobin- und Hämatokritwerte sowie ein signifikant tieferes mittleres korpuskuläres Volumen (MCV) der Erythrozyten, höhere Lymphozyten- und tiefere Granulozytenzahlen sowie eine signifikant erhöhte Thrombozytenzahl. Histologisch zeigte die Leber Regionen mit hepatozellulärer Nekrose sowie Vakuolen im Zytoplasma. Die trabekuläre Knochendichte des Femurs war reduziert und zerrissen (Badole & Kotwal, 2015). Keine Symptome hingegen verursachte die Gabe eines frischen, mit heissem Wasser extrahierten Equisetum arvense- Puders, das zu einem 3%iger Futteranteil während 13 Wochen verfüttert worden war (Tago et al., 2010).
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie), Vitamin B1-Gabe (Futterhefe): 100-200 mg p.o. BID am 1. Tag, dann SID für 7-14 Tage.
 

Sektionsbefunde

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