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Zutreffende Spezies (Botanik)

Aethusa cynapium L. - giftig
 

Toxizitätsgrad

Giftig + (Erläuterungen)
Wird wegen des unangenehmen Geruchs von Tieren selten gefressen.
 

Hauptwirkstoffe

Polyine: Hauptpolyine sind Aethusin, Aethusanol A und Aethusanol B. Die Wurzel enthält etwa 1%, das Kraut etwa 0.2% Polyine.
Piperidinalkaloid: Coniinähnliches Alkaloid, 0.00023% in allen Teilen der frischen und der getrockneten Pflanze.
 

 

Zielorgane

Schleimhaut des Magendarmtraktes; petipheres und zentrales Nervensystem
 

Wirkungsmechanismen

Die Toxine werden durch die Schleimhäute aufgenommen. Es findet auch ein übergang in die Milch statt.
-Aethusin und das ist ein zentral wirkendes Krampfgift, das an der Medulla oblongata, insbesondere am Gefäss- und Atemzentrum angreift. Der Tod tritt beim perakuten Verlauf innerhalb von 30 Minuten infolge Lähmung des Atemzentrums ein.
-Das Coniinähnliche Alkaloid reizt lokal die Schleimhäute, was sich mit einer gesteigerten Salivation und Diarrhoe äussert. Das Nervensystem wird zentral und peripher initial erregt und dann gelähmt.
 
Veterinärtoxikologie

Letale Dosis / Toxische Dosis

TD Pferd p.o.:500 g Blätter/Tier (Wiesner, 1967)
TD Schaf p.o.:> 2 kg frische Pflanze/Tier (Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994)
TD Rind p.o.:10 kg/Tier frische Pflanze (Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994)
LD Rind p.o.:14-15 kg/Tier frische Pflanze (Liebenow & Liebenow, 1993; Teuscher & Lindequist, 1994)
 

Klinische Symptome

Salivation, Diarrhoe, Mydriasis, Tachypnoe, Ataxie, Parese, Paralyse; ähnlich einer Vergiftung mit Cicuta virosa.
Schwein: Erregung, dann Ataxie und Parese, besonders an den Hinterbeinen. Tod infolge Atemlähmung (Humphreys, 1988; Liebenow & Liebenow, 1993).
Ziegen:Indigestion, Ataxie, Hyperpnoe (Swart, 1975; Humphreys, 1988).
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie)
 
Humantoxikologie

Toxische Dosis

Wenig Pflanzenmaterial.
 

Klinische Symptome

Emesis, kalter Schweiss, Tachykardie, Sehstörungen, Krämpfe, aufsteigende Lähmung.
 

Therapie

Erste Hilfe Massnahmen durch Laien nach Einnahme von Pflanzenteilen: Verabreichung von Kohlesuspension/-pulver (1 g/kg Körpergewicht; nicht bei bewusstlosen Patienten). Für das weitere Vorgehen den Arzt oder das Tox-Zentrum konsultieren.
Ärzteinformation: kein Antidot, symptomatische Therapie.
 
Literatur
-Clarke M.L., Harvey D.G. & Humphreys DJ (1981) Veterinary toxicology. 2nd edition. Baillière Tindall, London, p. 259
-Cooper MR, Johnson AW & Dauncey EA (2003) Poisonous plants and fungi. 2nd edition. The stationery office, London, p. 143
-Frohne D. & Pfänder H.J. (2004) Giftpflanzen. 5. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 44-45
-Gessner 0. (1953) Die Gift- und Arzneimittelpflanzen von Mitteleuropa. 2. Auflage. Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg, pp. 22-23
-Humphreys D.J. (1988) Veterinary toxicology. 3rd edition. Baillière Tindall, London, p. 213
-Kühnert M. (Hrsg.) (1991) Veterinärmedizinische Toxikologie. G. Fischer Verlag, Jena, p. 424
-Liebenow H. & Liebenow K. (1993) Giftpflanzen - Vademekum für Tierärzte, Landwirte und Tierhalter. G. Fischer Verlag, Jena, pp. 53-55
-List P.H. & Hörhammer L. (1996) Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, Band 2, 4. Auflage. Springer Verlag, Berlin, pp. 1130-1131
-Lorgue G., Lechenet J. & Rivière A. (1987) Précis de toxicologie clinique vétérinaire. Éditions du Point Vétérinaire, Maisons-Alfort, p. 70
-PubChem (2016) pubchem.ncbi.nlm.nih.gov
-Swart F.W.J (1975) Vergiftiging van geiten door hondspeterselie. Tijdschr Diergeneesk. 100, 989-990
-Teuscher E. & Lindequist U. (2010) Biogene Gifte. 3. Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, pp. 44-45
-Wiesner E. (1967) Ernährungsschäden der landwirtschaftlichen Nutztiere. G. Fischer Verlag, Stuttgart, pp. 107-108
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