| 3.1 | Allgemeinzustand, Verhalten |
| Anorexie, Ataxie, Apathie, Festliegen, Koma, Hirndrucksyndrom (Pressen des Kopfes gegen Hindernisse, Manegebewegungen) |
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| 3.2 | Nervensystem |
| Krämpfe, Tremor, Übererregbarkeit |
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| 3.3 | Oberer Gastrointestinaltrakt |
| Pharynxparalyse, Schlückstörungen |
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| 3.4 | Unterer Gastrointestinaltrakt |
| Keine Symptome |
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| 3.5 | Respirationstrakt |
| Keine Symptome |
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| 3.6 | Herz, Kreislauf |
| Keine Symptome |
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| 3.7 | Bewegungsapparat |
| Keine Symptome |
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| 3.8 | Augen, Augenlider |
| Sehstörungen bis Erblindung |
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| 3.9 | Harntrakt |
| Keine Symptome |
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| 3.10 | Fell, Haut, Schleimhäute |
| Ikterus, Ödeme (als Folge der Leberschädigung), Schwitzen |
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| 3.11 | Blut, Blutbildung |
| Gelegentlich kommt es zu Gerinnungsstörungen (wegen Leberschädigung) |
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| 3.12 | Fruchtbarkeit, Jungtiere, Laktation |
| Keine Symptome |
| - | Die Untersuchung gestorbener Tiere veranlassen: Sektion, Histologie etc., damit andere Krankheits- oder Todesursachen ausgeschlossen werden können. |
| - | Das verdächtige Futter absetzen und für den Nachweis von Mycotoxinen sicherstellen. |
| - | Schimmelpilze und Mycotoxine sind oft ungleichmässig im Futter verteilt, deshalb mehrere Proben an verschiedenen Orten sammeln (zum Beispiel in der Mitte und der Peripherie eines Heuballens). |
| - | Probenentnahme protokollieren: Zeitpunkt, Ort im Heuballen oder Silo, Beschaffenheit (feucht, trocken, klumpig), Farbe und Geruch der Proben. |
| - | Proben trocknen und in Papier einwickeln. Plastiktüten oder -behälter eignen sich nur, wenn die Proben sofort eingefroren werden. |
| - | Detaillierten Situationsbericht mitschicken; das Labor muss mit Hilfe dieser Informationen entscheiden, nach welchen Mycotoxinen gesucht wird. |
| - | Wegen der grossen Zahl von chemisch verschiedenen Verbindungen muss in der Regel nach mehreren Toxinen gesucht werden. |
| - | Ein hoher Schimmelpilzbefall bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Proben tatsächlich mit Mycotoxinenen kontaminiert sind. Es ist bekannt, dass nicht alle der vielen Schimmelpilzarten Toxine bilden, und auch die potentiellen Toxinbildner brauchen für die Produktion der toxischen Verbindungen bestimmte Umweltbedingungen (Nährstoffzusammensetzung). Auch wenn eine bestimmte Schimmelpilzart identifiziert wird, ist es deshalb nicht möglich, auf die Gegenwart des entsprechenden Mycotoxins zu schliessen. |
| - | Andererseits ist es möglich, dass die Proben hohe Konzentrationen eines Mycotoxins enthalten, ohne dass die Zahl der Schimmelpilze erhöht ist. Dies könnte geschehen, wenn die Schimmelpilze während der Futterzubereitung zum Beispiel durch Erhitzung zerstört würden und nur die hitzestabilen Toxine erhalten blieben. |
| 8.1 | In einem Reitstall kam es nach der Verfütterung einer neuen Maislieferung zum Ausbruch der Leukoencephalomalazie: es waren 45 Pferde betroffen. Die Tiere zeigten folgende Symptome: Anorexie, Erschöpfung, Inkoordination, Manegebewegungen, Muskelzittern, Blindheit, Facialislähmung. Fünf Pferde starben 10-28 Tage nach Einsetzen der Symptome. Infolge Absetzen des Futters klangen die Symptome bei den überlebenden Pferden über mehrere Wochen langsam ab. Die Sektion eines der gestorbenen Pferde ergab fokale Leberzellnekrosen sowie massive Ödeme und Nekrosen in der linken Grosshirnhälfte. In dem verfütterten Mais wurde Fusarium moniliforme nachgewiesen (Domenech et al., 1985). |
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| 8.2 | Einem 15 Jahre alten Hengst wurde zwei Wochen lang Mais gefüttert, der mit Fusarium moniliforme befallen war. Der Hengst zeigte folgende Symptomatik: Manegebewegungen, schwankender Gang, Facialislähmung, schliesslich Festliegen und paddelnde Bewegungen mit den Beinen. 24 Stunden nach Beginn der Symptome starb der Hengst. Bei der Sektion wurden Kolliquationsnekrosen der weissen Substanz der rechten Grosshirnhemisphere, ein Hirnödem und haemorrhagische Lesionen der Leber festgestellt (Domenech et al., 1985). |