Vitamin K ist ein generischer Name für mehrere strukturell ähnliche Wirkstoffe. Allen gemeinsam ist ihr funktioneller methylierter Naphtoquinonring und die aliphatische Seitenkette, welche aus mehreren Isoprenoiden besteht (Shearer 2008a). Je nachdem, welcher Organismus das Vitamin synthetisiert, variieren die Seitenketten (Collins 1981a; Shearer 2008a). Vitamin K aus natürlichen Quellen ist ein gelbes, in Fett lösliches, hitzestabiles Öl. Einige synthetische Derivate sind wasserlöslich; diese Eigenschaft wird durch die Seitenkette an der C3-Position beeinflusst (Glusa 2005a). Die Vitamin K-Aktivität wird in Milligramm pro Einheit untersuchtes Material angegeben (Fettman 2001c).
Phyllochinon (Vitamin K1)
Pflanzen und Cyanobakterien (Blaualgen) synthetisieren fast ausschliesslich das Phyllochinon (Vitamin K1) (Collins 1981a; Shearer 2008a). In grünen Pflanzen ist das Vitamin K1 eine Komponente des Photosystems 1, dem membrangebundenen, makromolekularen lichtsensitiven Komplex (Weitz 2006a). Die Seitenkette an der 3. Stelle des Phyllochinons besteht aus einer Phytylkette (Shearer 2008a).
Menachinone (Vitamin K2)
Alle anderen Vitamin K-synthetisierenden Bakterien (u.a. Darmbakterien) produzieren Menachinone, welche als Cofaktoren für den Elektronentransport dienen (Weitz 2006a). Die Seitenkette an der 3. Stelle der Menachinone besteht hauptsächlich aus sich wiederholenden Prenyleinheiten (Shearer 2008a). Menachinone werden nach der Anzahl der Isopreneinheiten benannt und zwar MK-η (0-13), wobei das η für die Anzahl Isopreneinheiten steht (Beulens 2013a). Keine dieser Seitenkettenvariationen beeinflusst die Vitamin K-Aktivität (Weitz 2006a).
Menadione (Vitamin K3)
Diese besondere, synthetisch hergestellte Form wird Menadion genannt (Collins 1981a; Shearer 2008a). Es hat die gleichen physiologischen Eigenschaften wie das natürlich vorkommenden Vitamin K, da es in-vivo zu Menachinon 4 (MK - 4) metabolisiert wird (O'Neil 2001a).