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Klassifizierung: Biologische Produkte >> Viren Synonyme: Avipox-Virus; Geflügelpockenvirus Lateinisch: - Englisch: Avian pox virus Französisch: - Italienisch: -

Systematik / Morphologie

Alle aviären Pockenviren gehören zur Familie der Poxviridae, zur Subfamilie Chordopoxvirinae und zum Genus Avipoxvirus. Die Virusspezies diese Genus besitzen einheitliche Merkmale, sind aber nur zum Teil stark immunologisch untereinander verwandt. Als eigene Spezies werden bis heute maximal 10 Avipoxvirus-Arten anerkannt. Dazu gehören z.B. das Hühnerpockenvirus (Fowlpox virus), das Kanarienpockenvirus, das Taubenpockenvirus, das Wachtelpockenvirus oder das Putenpockenvirus.
 
Die Pockenviren sind die grössten bekannten Viren. Das Genom ist eine grosse lineare, doppelsträngige DNA. Sie ist umgeben von Strukturproteinen, Enzymen und einer lipidhaltigen, mit virusspezifischen Oberflächenproteinen bestückten äusseren Hülle (Mayr 2007a).
 

Tenazität / Virulenz

In der Umwelt sind Pockenviren sehr widerstandsfähig, wenn sie zellgebunden und durch Proteine geschützt vorliegen (z.B. Krusten). Getrocknet können sie dann über Monate infektiös bleiben. Die Haltbarkeit von Virusproben beträgt bei 4°C Wochen, eingefroren (-15°C) Jahre und bei Raumtemperatur einige Tage. Licht und Wärme (30 - 60°C) schädigen sie nur langsam. Sie sind jedoch labil gegenüber extremen pH-Werten (unter 6 und über 9), Fettlösemitteln, oberfächenaktiven Verbindungen, Detergenzien, Säuren sowie Laugen und werden von allen modernen Desinfektionsmitteln rasch inaktiviert (Mayr 2007a).
 

Veterinärmedizinische Relevanz

Pockenerkrankungen kommen bei Vögeln weltweit vor. Das Wirtsspektrum der Avipoxviren ist sehr gross; bei über 70 Vogelspezies wurden aviäre Pockenviren nachgewiesen.
 
Bei Wirtschaftsgeflügel werden Pockenviren meist via infizierte Tiere eingeschleppt, aber auch über kontaminiertes Futter. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt von Tier zu Tier oder indirekt über kontaminiertes Futter, Wasser, Staub etc.. Bei Wild- und Ziervögeln spielen stechende Insekten eine bedeutene Rolle als Überträger der Pockenviren. Aufgenommen wird das Virus über leicht verletztes Hautepithel, die respiratorischen Schleimhäute und die Konjunktiven. Die Ausscheidung erfolgt mit den Hauteffloreszenzen, aber auch über Nasen- und Augensekrete.
 
Pathologisch-anatomisch können verschiedene Verlaufsformen auftreten:
 
    -Hautform: Papulöse Effloreszenzen an unbefiederten Hautstellen. Sie trocknen ein und fallen nach Wochen ab.
    -Diphteroide Form: Läsionen an den Schleimhäuten, fibrinöse Beläge; Mischformen sind möglich.
    -Septikämische Form: Allgemeinsymptome, Todesfälle.
 
Die Morbidität beträgt je nach Virusstamm bei Hühnerpocken bis zu 100%, die Letalität ist gering. Eine Ausnahme stellen die Kanarienpocken dar, welche bei Heimvögeln unter septikämischem Verlauf meist tödlich enden (Mayr 2007a).
© {{ new Date().getFullYear() }} - Institut für Veterinärpharmakologie und ‑toxikologie

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