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Die durch Buprenorphin hervorgerufenen Nebenwirkungen sind auch in hohen Dosierungsbereichen im Allgemeinen gering (Kramer 1998a).
ZNS
Hund
Bei Hunden kann Buprenorphin zu einer vorübergehenden, leichten Sedation führen (Kramer 1998a).
Katze
Bei Katzen kann Buprenorphin sedativ, euphorisch, dysphorisch oder halluzinogen wirken (Dobromylskyj 2000a; Kramer 1998a). Im Gegensatz zu anderen Opioiden treten Verhaltensveränderungen auch bei höheren Dosierungen selten auf (Cowan 1977a). In einer Studie, bei welcher junge Katzen während 9 Tagen 1 × täglich 0,24, 0,72 oder 1,20 mg/kg Buprenorphin s.c. appliziert bekamen, konnten milde und vorübergehende Nebenwirkungen wie dilatierte Pupillen, Hyperaktivität und Unruhe bei allen Dosierungen festgestellt werden (Sramek 2015a).
Pferd
Bei nicht sedierten Pferden oder solchen ohne Schmerzanzeichen können nach der Gabe von Buprenorphin dosisabhängig Exzitationen wie Rastlosigkeit, Scharren, Schütteln, Gesichtskrampf, Kauen, Nacken- und Gliedersteife sowie Ataxien auftreten (Szoke 1998a). Als Folge der Aktivierung des lokomotorischen Zentrums kann es zu einem verstärktem Bewegungsdrang mit Traben, Galoppieren sowie Kreislaufen kommen. Zudem kann Muskeltremor, Kopfschlagen und Vokalisation auftreten (Carregaro 2007a; Messenger 2011a). Bei einem Fohlen mit Kopf- und Nackentrauma wurde nach der sublingualen Gabe von Buprenorphin eine sedative sowie euphorische Wirkung beobachtet (Walker 2007a). Durch die gleichzeitige Gabe von α2-Agonisten oder Phenothiazinen können Exzitationen vermieden werden (Davis 2012a).
Der Wirkstoff kann kardiovaskuläre Depressionen wie Bradykardie und Hypotension hervorrufen (Kramer 1998a; Plumb 2011a). Diese Veränderungen sind jedoch unbedeutend und ohne klinische Relevanz (Kukanich 2009a).
Pferd
Beim Pferd kann aufgrund der ZNS-Stimulation ein Blutdruckanstieg, eine erhöhte Herzfrequenz und ein gesteigerter Herzauswurf beobachtet werden (Plumb 2011a; Szoke 1998a; Carregaro 2006a).
Respirationstrakt
Buprenorphin kann zu einer Atemdepression führen (Plumb 2011a; Kukanich 2009a). Die atemdepressive Wirkung ist bei alleiniger Gabe gering, kann aber in Kombination mit anderen Anästhetika erheblich verstärkt werden (Erhardt 2004a).
Hund / Katze
Bei Hund und Katze kann eine leichte Atemdepression auftreten (Taylor 1985a; Plumb 2011a).
Kaninchen
Auch beim Kaninchen kann nach i.v. und s.c. Applikation eine Atemdepression beobachtet werden (Shafford 2008a).
Pferd
Beim Pferd kann eine Reduktion der Atemfrequenz auftreten (Plumb 2011a).
Trächtigkeit
Buprenorphin kann gegen Ende der Trächtigkeit, auch bei kurzfristiger Anwendung eine Atemdepression beim Ungeborenen verursachen (Schaefer 2013a).
Gastrointestinaltrakt
Über die μ-agonistische Bindung kommt es zu gastrointestinalen Nebenwirkungen. Im Vergleich zu reinen μ-Agonisten treten Nausea und Erbrechen aber viel seltener auf (Kukanich 2009a). Buprenorphin verursacht keine Obstipation und keine Kontraktion des M. sphincter Oddi (Illes 2005a), kann jedoch den Druck im Gallengang erhöhen (Plumb 2002a).
Hund / Katze
Selten wird bei Hund und Katze Anorexie sowie Erbrechen und Darmträgheit beobachtet (Kramer 1998a). Eine länger andauernde sublinguale Applikation führt bei Katzen zu Inappetenz, welche aber nach einer Dosisreduktion reversibel ist (Lascelles 2007b). Hohe i.v. Dosen können beim Hund selten zu Salivation und Defäkation führen (Cowan 1977a).
Pferd
Bei Pferden wird die Darmtätigkeit herabgesetzt und Darmgeräusche vermindert. Die Tiere zeigen jedoch einen normalen Appetit und keine Kolikanzeichen. Dieser Zustand hält nach der i.v. Applikation von 0,005 mg/kg für 10,67 h und nach der i.m. Gabe 8,67 h an (Davis 2012a).
Ziege
Buprenorphin verursacht bei der Ziege eine starke Hemmung der Pansenmotorik (Ingvast-Larsson 2007a).
Harntrakt
Hund
Hohe i.v. Dosen können beim Hund selten zu spontanem Harnabsatz führen (Cowan 1977a).