Metabolismus und Ausscheidung

Beim Hund unterliegt Naproxen einem umfangreichen enterohepatischen Kreislauf. Die Metabolisierung erfolgt über Glucuronidierungsvorgänge und Demethylierung zu 6-0-Demethylnaproxen. Die Abbauprodukte werden hauptsächlich über die Nieren mit dem Harn ausgeschieden (Slattery 1979a). So wurden innerhalb von 48 Stunden 85% einer Naproxen-Dosis von Pferden ausgeschieden (Lees 1985a). In einer weiteren Studie wurde nach 60 Stunden rückstandsfreier Urin gefunden (Tobin 1979a).
 

Bioverfügbarkeit

Pferd:	> 50% (Klaus 1994a)
Hund:	ca. 80% (68 - 100%) (Frey 1981a)

 

Eliminationshalbwertszeit

Pferd:	4 Stunden (Snow 1981b)
	4 - 5 Stunden (Klaus 1994a)
	7,87 ± 3,99 Stunden (Soma 1995a)
Hund:	ca. 74 (45 - 92) Stunden (Frey 1981a)
	ca. 70 (47 - 105) Stunden bei Extremwerten von 30 und 170 Stunden, wobei die kürzesten Zeiten bei kleinen Rassen (Teckel/Terrier) und die längste Zeit bei einem jungen Berner Sennenhund gemessen wurden (Schwartz-Porsche 1982b)

 

Verteilungsvolumen (steady - state)

Pferd:	0,163 ± 0,053 l/kg (Soma 1995a)
Hund:	ca. 0,13 l/kg (0,107 - 0,158) (Frey 1981a)

 

Clearance

Pferd:	0,016 ± 0,007 l/h/kg (Soma 1995a)
	Hierbei verläuft der Konzentrationsabfall aus der Synovia parallel zum Plasmakonzentrationsabfall (Soma 1995a).
Hund:	0,021 (0,016 - 0,028) ml/kg/min (Frey 1981a)

 

Plasmaproteinbindung

Pferd:	97,04 ± 0,67% (Soma 1995a)
	> 99% (Ungemach 1994a)
Hund:	> 99% (Frey 1981a)

 

Wirkstoffspiegel

Maximale Plasmakonzentration

Pferd:

nach 10 mg/kg p.o.: 25 µg/ml (Tobin 1979a)

 

Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration

Pferd:	nach 10 mg/kg p.o.: 2 - 3 h post applicationem (Tobin 1979a).
Hund:	0,5 - 3 post applicationem (Frey 1981a)

 

minimaler analgetischer Plasmaspiegel

Pferd:	20 µg/ml (Klaus 1994a)
Hund:	40 µg/ml (Mäkelä 1977a)

 

minimaler antiphlogistischer Plasmaspiegel

Pferd:

40 µg/ml (Klaus 1994a)

 

Hund:

40 µg/ml (Mäkelä 1977a)

 

Nachweiszeiten Doping Pferd 

-

10 mg/kg p.o. 1 × täglich über 5 Tage (Naprosyn®):

mehr als 360 h (mehr als 15 Tage) (EHSLC 2006a)

 

Hinweis:

Individuelle Faktoren können zur Verlängerungen der angegebenen Zeiten führen: z.B. der pH-Wert des Urins (abhängig von Ernährung und Belastung), reduzierte Leberdurchblutung bei starker Belastung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln, Wiederaufnahme von ausgeschiedenen Sustanzen mit dem Stroh, Dosiserhöhungen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen, sowie Krankheiten. Deshalb besteht keine Gewähr für negative Dopingkontrollen nach den angegebenen Nachweiszeiten (EHSLC 2006a)!