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Hund
Allgemein
Unerwünschte Nebenwirkungen werden bei der Anwendung von Megestrolazetat im Allgemeinen selten beobachtet (Feldmann 1996a).
Diabetes mellitus
Die langfristige Anwendung von Megestrolazetat kann eine prädisponierende Wirkung für die Auslösung eines Diabetes mellitus ausüben (Feldmann 1996a; Church 1994a; Arnold 1994a).
Adrenokortikale Suppression
Durch eine Megestrolazetatbehandlung kann eine Suppression des Adrenokortex auftreten (Plumb 1995a).
Urogenitaltrakt
Durch eine Megestrolapplikation können Veränderungen in der Gebärmutter (Mukometra, zystische endometriale Hyperplasie, Endometritis) und des Gesäuges (Neoplasien, Vergrösserung, Milchproduktion) auftreten (Feldmann 1996a; Arnold 1994a). Limitierte klinische Studien haben gezeigt, dass Megestrolazetat weniger häufig zystische endometriale Hyperplasien (weniger als 1%) induzieren als andere Progestagene (Feldmann 1996a), doch sollte ein aufmerksames Monitoring des Patienten immer gewährleistet sein (Plumb 1995a).
Mammatumoren
Die Langzeittherapie mit Megestrolazetat erhöht das Risiko für benigne Neubildungen im Gesäuge (Arnold 1994a).
Trächtigkeit
Wird eine trächtige Hündin, bei der man fälschlicherweise eine Pseudogravidität diagnostiziert hat, mit einem Gestagen behandelt, hat das zur Folge, dass die Gestationsphase verlängert wird, die Föten zu gross werden und mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit absterben. Die Hündin wird in diesem Fall die Symptome einer Pyometra zeigen (England 1998a).
Spermaqualität
Wird Megestrolazetat in einer Dosierung von 4 mg/kg Körpergewicht verabreicht, sinkt die Spermienbeweglichkeit deutlich, erholt sich aber nach ca. 5 bis 6 Wochen wieder (England 1997b).
Körpergewicht
Progestagene können temporär auftretende Nebenwirkungen haben: Appetitssteigerung und Gewichtszunahme (Allen 1996a; Feldmann 1996a; Plumb 1995a).
Teilnahmslosigkeit
Progestagene können temporär auftretende Nebenwirkungen wie Teilnahmslosigkeit und Temperamentsveränderungen haben (Allen 1996a; Feldmann 1996a; Plumb 1995a).
Akromegalie und vergrösserte Bauchorgane
Bei einer längerfristigen Megestrolazetatverabreichung kann das Auftreten einer Akromegalie beobachtet werden. Betroffene Hündinnen können einen leichten Exophthalmus sowie einen vergrösserten Abstand zwischen den Schneidezähnen zeigen. Wenn Weichteile betroffen sind, sind vor allem Proliferationen im Kehlkopfbereich klinisch manifest; sie können sich in diskreten Schnarchegeräuschen bis Erstickungsanfällen äussern (Feldmann 1996a; Arnold 1994a). Eine längerdauerende Gestagentherapie kann zudem zu einer Vergösserung der Bauchorgane (z.B. Nieren oder Leber) führen (Hall 2000b), mit klinischen Konsequenzen ist aber nicht zu rechnen (Rijnberk 1996a).
Katze
Urogenitaltrakt
Bei jeder Progestagenverabreichung besteht bei Kätzinnen die Gefahr der Prädisposition einer chronische Endometritis, da der Uterus unter Progesterondominanz empfänglicher für Infektionen ist (Gruffydd-Jones 1996a; Feldmann 1996a; Plumb 1995a). Limitierte klinische Studien haben gezeigt, dass Megestrolazetat weniger häufig zystische endometriale Hyperplasien induziert als andere Progestagene, doch sollte ein aufmerksames Monitoring des Patienten immer gewährleistet sein (Plumb 1995a).
Adrenokortikale Suppression
Bei Katzen kann Megestrolazetat eine schwere adrenokortikale Suppression und eine adrenale Atrophie induzieren (Feldmann 1996a). Ein iatrogenes Addisonsyndrom kann sich innerhalb von 1 bis 2 Wochen bei Standarddosierungen entwickeln. Wird der Wirkstoff abgesetzt, normalisieren sich die Kortisolwerte in wenigen Wochen (Plumb 1995a). Der inhibierende Effekt auf die Nebennierenrinde lässt sich auf eine Megestrol-induzierte Suppression der Achse Hypothalamus-Hypophyse-Nebennierenrinde zurückführen (Church 1994a). Klinische Symptome einer adrenokortikalen Insuffizienz sind selten, aber eine Kortikosteroidsubstitution sollte in Erwägung gezogen werden, falls das Tier Stress (z.B. Operation, Trauma, Krankheit) ausgesetzt ist (Feldmann 1996a; Plumb 1995a).
Diabetes mellitus
Katzen können durch eine Megestroltherapie einen transienten Diabetes mellitus entwickeln (Feldmann 1996a; Plumb 1995a). Der Auslöser für die Insulinresistenz scheint bei der Katze nicht das Wachstumshormon zu sein. Wahrscheinlich liegt die Ursache der diabetogenen Wirkung des Wirkstoffes in seiner glukokortikoidalen Aktivität (Church 1994a). Ein zusätzlicher Faktor, der die Auslösung eines Diabetes mellitus fördern kann, ist die indirekte Insulinunempfindlichkeit als Folge einer Progestagen-induzierten Fettleibigkeit (Gruffydd-Jones 1996a).
Hyperglykämie
Bei der Megestroltherapie beobachtet man bei vielen Katzen eine Hyperglykämie, die durch eine substantielle Glucoseintoleranz verursacht sein könnte (Church 1994a).
Körpergewicht und Verhaltensänderung
Bei einer längerfristigen Verabreichung von Progestagenen tritt eine Zunahme des Körpergewichts auf. Diese ist durch einen gesteigerten Appetit, Umverteilung des Körperfettes, Flüssigkeitsretention und eine verringerte Aktivität bedingt (Gruffydd-Jones 1996a; Feldmann 1996a; Plumb 1995a). Bei einigen Katzen wird eine gesteigerte Anhänglichkeit gegenüber Menschen beobachtet (Feldmann 1996a).
Fibroadenomatose des Gesäuges / Mammatumore
Bei einigen wenigen Katzen kommt es durch eine chronische Gestagenbehandlung zur Ausbildung einer Mammarhypertrophie, die alle, nur eine oder zwei Milchdrüsen betreffen kann (Gruffydd-Jones 1996a; Feldmann 1996a; Plumb 1995a). Aufgrund einer fibrösen Hypertrophie (Fibroadenomatose) und Drüsenproliferation erscheinen diese stark vergrössert. Die Erscheinungen bilden sich normalerweise zurück, sobald das Progestagen abgesetzt wird (Gruffydd-Jones 1996a; Dreier 1996a). Auch können sich bei einer Megestroltherapie Neoplasien des Gesäuges entwickeln (Feldmann 1996a; Plumb 1995a).
Hepatopathie
Selten kann Megestrolazetat eine Leberfunktionsstörung auslösen (Plumb 1995a).