Verteilung
Nach der intravenösen Injektion verteilt sich der Wirkstoff in den meisten Geweben gut (
Plumb 1999a). Die höchsten Konzentrationen werden in Leber, Milz, Niere und Lunge gefunden, und eine geringe Akkumulation erfolgt in den Muskeln und im Fettgewebe (
Heit 1995a). Amphotericin B tritt vom Plasma problemlos ins Lungeninterstitium oder/und in die Lungenlymphzirkulation (
Koizumi 1998a). Konzentrationen in Pleuritis-, Peritonitis- und Synovitis-Flüssigkeiten entsprechen ungefähr Zweidrittel von jenen im Serum. Amphotericin B passiert die menschliche Plazenta problemlos (
Heit 1995a).
Die Penetration in normale oder entzündete Meningen, in den Glaskörper und in amniotische Flüssigkeit ist gering (
Heit 1995a;
Bennett 1995b). Diese geringe Bioverfügbarkeit kann die Behandlungsmisserfolge erklären (
Heit 1995a). Der Wirkstoff gelangt auch nur schlecht in das Pankreas, die Muskeln, Knochen, das Kammerwasser, Pleural-, Pericardial-, Synovial- oder Peritonealflüssigkeiten (
Plumb 1999a). Der Wirkstoff gelangt aber in den Pleuralraum und in die Gelenke, wenn sie entzündet sind. Die Konzentration in der Cerebrospinalflüssigkeit ist gering: Die Cerebrospinalflüssigkeitsspiegel entsprechen ungefähr 3% jener, die im Serum gefunden werden (
Plumb 1999a). Bei Meningitis gelangt der Wirkstoff besser in die CSF. Somit eignet sich Amphotericin B zur Behandlung von Candida-Meningitiden (
Kroker 1999d).
Metabolismus / Elimination
Detaillierte Angaben zum Metabolismus liegen nicht vor (
Morant 2000a). Nach der i.v.-Injektion wird Amphotericin B vom Deoxycholat abgetrennt und an Serumproteine, hauptsächlich an Beta-Lipoproteine gebunden (
Heit 1995a).
Es zeigten sich biphasische Eliminationswege (
Plumb 1999a;
Kroker 1999d). Ein triexponentieller Abfall der Plasmakonzentration konnte bei Ratten, Mäusen und beim Mensch beobachtet werden (
Robbie 1998a).
Die Galle ist der Hauptausscheidungsweg. Jener Metabolismus ist nicht bekannt (
Heit 1995a). Die Elimination erfolgt zu 20 - 30% über die Faeces. Nur 2 - 5% werden unverändert im Urin gefunden (
Kroker 1999d;
Bennett 1995b;
Heit 1995a;
Plumb 1999a;
Morant 2000a).
Amphotericin B wird im menschlichen Urin äusserst langsam ausgeschieden (
Bennett 1995b;
Heit 1995a) und kann noch 7 - 8 Wochen nach Behandlungsende nachgewiesen werden (
Madison 1995a;
Plumb 1999a).
Die Akkumulation scheint bei Patienten mit Niereninsuffizienz kein Problem zu sein (
Heit 1995a)
Wirkungsdosis in-vitro
Das Wachstum der meisten veterinärmedizinisch relevanten Pilze wird
in-vitro bei Amphotericin-B-Konzentrationen zwischen 0,05 - 1,0 µg/ml gehemmt (
Heit 1995a),
MRT
Ratte: | nach 1,0 - 1,5 mg/kg i.v. verabreicht: 20,1 ± 2,49 h (Robbie 1998a) |
Plasmakonzentrationen
Maximale Plasmakonzentration (Cmax)
Schaf: | nach i.v. - Infusion von 1 mg/kg über 1,5 h: 756 ± 188,8 ng/ml (Koizumi 1998a) |
|
Hund: | nach 40 mg/kg/Tag liposomales Amphotericin B i.v.: 18 - 94 µg/ml (Bekersky 1999a). |
Zeitpunkt der maximalen Plasmakonzentration (Tmax)
Schaf: | nach i.v. - Infusion von 1 mg/kg über 1,5 h: 3 h nach Infusionsbeginn (Koizumi 1998a) |
Konzentration in der Lungenlymphe
Schaf: | nach i.v. - Infusion von 1 mg/kg über 1,5 h: Maximalspiegel dauern 5 - 9 h nach Infusionsbeginn an. Nach 9 h sind die Konzentrationen in der Lymphe leicht höher als im Plasma (Koizumi 1998a). |
Eliminationshalbwertszeit
Allgemein
Die initiale Serumhalbwertszeit beträgt 24 - 48 h (
Plumb 1999a) bzw. ca. 20 h (
Kroker 1999d), und die terminale Eliminationshalbwertszeit ungefähr 15 Tage (
Plumb 1999a;
Kroker 1999d;
Bennett 1995b;
Morant 2000a).
Ratten
Plasmakonzentrationsprofil bei Ratten nach 1,0 - 1,5 mg/kg i.v. verabreicht entspricht einer triexponentiellen Gleichung:
Bei den Ratten wurden keine Geschlechtsunterschiede in der Pharmakokinetik
beobachtet (
Robbie 1998a).
Mittlere terminale Halbwertszeit T½:
Verteilungsvolumen / AUC
Ratte
V0: | nach 1,0 - 1,5 mg/kg i.v.: 0,28 ± 0,08 l/kg (Robbie 1998a) |
Vss: | nach 1,0 - 1,5 mg/kg i.v.: 2,3 - 24,1 l/kg (Robbie 1998a) |
Vdarea: | nach 1,0 - 1,5 mg/kg i.v.: 3,1 l/kg bzw. 3,4 ± 0,7 l/kg (Robbie 1998a) |
AUC: | nach 1,0 - 1,5 mg/kg i.v.: 8631 ± 1011 ng●h/ml (Robbie 1998a) |
Hund
Plasmaproteinbindung
Ungefähr 90 - 95% von Amphotericin B in den Gefässkompartimenten ist an Serumproteine gebunden (
Plumb 1999a;
Bennett 1995b), hauptsächlich an β-Lipoproteine (
Bennett 1995b). Nach einer i.v.-Infusion bleibt ca. 10% der Bioaktivität im Plasma erhalten (
Koizumi 1998a).
Ungebundener Anteil
Mittlere Clearance