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Systemische Nebenwirkungen
Intravenöse Injektion
Beim Rind können nach rascher hoch dosierter intravenöser Sulfaquinoxalininjektionen Unverträglichkeitsreaktionen auftreten. Die Symptomatik tritt schockartig auf und beinhaltet Erregbarkeit, Blindheit, Anlehnen, Taumeln, Zittern, Ataxien der Nachhand, tonisch-klonischen Krämpfe, kollapsähnliches Niedergehen und vorübergehender Bewusstlosigkeit. Nach 15 Minuten bis 12 Stunden kommt es zum Abklingen der Symptome (Gründer 2002a).
Orale Applikation
Orale therapeutische Gaben wirken sich beim Rind auch nach 3- bis 5-maliger Wiederholung nicht negativ auf die Vormagenverdauung aus. Nach höheren Dosierungen oder bei längerer wiederholter Anwendung können jedoch verschiedene Nebenwirkungen wie Abgeschlagenheit, Fressunlust, Indigestion, Verstopfung oder Durchfall, Milchrückgang, Muskelschwäche, Inkoordination, seltener Fieber, Leukopenie, Urtikaria, Leberschädigung und zentralnervösen Störungen beobachtet werden (Gründer 2002a).
Gastrointestinaltrakt
Sulfaquinoxalin sollte nicht an Legehennen verabreicht werden, da es zu einem Rückgang der Wasser- und Futteraufnahme führt. Dies reduziert die Legeleistung (Lüders 2003a).
Hämorrhagisches Syndrom
Sulfaquinoxalin hat bei Hühnern eine relativ geringe Verträglichkeit und trotz der intermittierenden Behandlung kann es zur Ausbildung des hämorrhagischen Syndroms kommen. Die Symptome sind Blässe, Schwäche und geringere Gewichtszunahme. Auch kann sich die Eischalenqualität verändern und braune Eier werden depigmentiert. Das Risiko einer sekundären bakteriellen Infektion ist aufgrund der Knochenmarkdepression stark erhöht. In der Sektion werden Hämorrhagien in der Haut, Muskulatur und in den inneren Organen gefunden. Das Knochenmark ist rosa oder in schweren Fällen gelb verfärbt (Julian 1997a). Erste Symptome treten 8 - 14 Tage nach Behandlungsbeginn auf und die Mortalität beträgt 32,5 - 47%. Stress, z.B. durch Krankheit oder hohe Temperaturen, kann die Mortalität erhöhen. In einigen Fällen war Vitamin K als Prävention erfolgreich (Daft 1989a).
Bei Legehühnern trat nach einer Behandlung mit 0,05%igem Sulfaquinoxalinmedizinalkonzentrat bei einem Behandlungsschema von 2 - 3 Tage Behandlung, 2 Tage Pause, 2 - 3 Tage Behandlung, eine Mortalitätsrate von 47% auf. Die Tiere hatten vergrösserte und blasse Lebern, Hämorrhagien an verschiedenen Organen, blasses Knochenmark und litten an verschiedenen sekundären bakteriellen Infektionen. Die Haupterreger waren Pasteurella gallinarum und Pasteurella haemolytica. Daneben trat bei 50% der Tiere eine gangränöse Dermatitis durch Staphylococcus aureus auf (Daft 1989a).
Hypoprothrombinämie
Sulfaquinoxalin kann bereits nach kurzer Behandlungsdauer die Koagulationszeit verlängern. Diese Nebenwirkung tritt nur bei Sulfaquinoxalin und nicht bei anderen Sulfonamiden auf (Spoo 2001a). Die Wirkung beruht auf einer reversiblen Hemmung der Vitamin K-Epoxidreduktase und der Vitamin K-Quinonreduktase (Preusch 1989a). Die Symptome sind Schwäche, blasse Schleimhäute und Hämorrhagien. Eine 4 - 7-tägige Behandlung mit Vitamin K kann zu einer Besserung führen (Neer 1992a). Diese Nebenwirkung ist bekannt bei Hunden (Neer 1992a), Kojoten (Brown 1982d) und ein Fall wurde auch bei einem Kalb beschrieben (Stowe 1957a).
Die oben genannte Symptomatik trat bei Hundewelpen nach einer Therapie von 264 mg/l Trinkwasser auf. Im Labor zeigte sich eine verlängerte Prothrombin- und partielle Thromboplastinzeit. Nach dem Absetzen des Sulfaquinoxalins verbesserte sich die Blutgerinnung und die Symptome gingen zurück (Osweiler 1978a). Auch bei adulten Hunden trat diese Nebenwirkung nach einer oralen Kokzidiosetherapie mit 3,16 g Sulfaquinoxalin pro Liter Trinkwasser auf. Eine Behandlung mit Vitamin K war bei allen Tieren erfolgreich (Patterson 1975a).
Bei Kojotenwelpen, die aufgrund einer Kokzidiose mit 0,05% Sulfaquinoxalin im Trinkwasser behandelt wurden, traten mehrere Todesfälle mit den genannten Symptomen auf. Aufgrund dieser Beobachtung ist Sulfaquinoxalin zur Behandlung von Kokzidiose bei Kojoten nicht geeignet (Brown 1982d).
Bei einem Kalb stieg die Prothrombinzeit nach einer oralen Applikation von 143 mg/kg 1 × täglich über 3 Tage von 18,1 Sekunden auf 47 Sekunden an (Stowe 1957a).
Kristallurie
Im Allgemeinen ist die Gefahr von Sulfonamidausfällungen in den Nieren bei Wiederkäuern aufgrund ihres hohen Urin-pH geringer als bei Fleischfressern. Jedoch nimmt durch einer Sulfaquinoxalinapplikation das Risiko einer Kristallurie bei den Wiederkäuern zu. Dies betrifft vor allem Tiere, die zusätzlich unter Durchfall, Exsikkose oder Niereninsuffizienz leiden (Gründer 2002a). Nach einer intravenösen Injektion von Sulfaquinoxalin ist das Risiko einer Kristallurie grösser als nach einer oralen Applikation (Stowe 1957a).
Nephro- und Hepatotoxozität
Beim Kaninchen wird durch Sulfaquinoxalin die Hepato- und Nephrotoxizität von Blei erhöht (Atef 1994a).