Verteilung
Wird radioaktives Testosteron intravenös an Ratten verabreicht, kann der Wirkstoff später im Thymus, der Leber, der Prostata und in der Muskulatur nachgewiesen werden (
Richardson 1994a).
Metabolismus
Testosteron wird in der Leber und in peripheren Geweben durch oxidative und reduktive Vorgänge inaktiviert (
Petrides 1997a). Nur freies, d.h. ungebundenes Testosteron wird metabolisiert (
Plumb 1995a). Etiocholanolon und Androsteron, beides freie und wasserlösliche 17-Ketosteroide, sind die zwei Hauptmetaboliten des Testosterons und Dihydrotestosterons. Beide Metaboliten zeigen nur eine schwache androgene Hormonwirkung (
Wilson 1995a). Weitere Metaboliten des Testosterons sind 16alpha- und 6beta-Hydroxytestosteron (
Williams 2000a). Androsteron und Etiocholanolon treten in das Blutplasma über und werden entweder in freier Form oder als sulfatierte bzw. glukuronidierte Derivate über die Nieren ausgeschieden (
Petrides 1997a).
Elimination
90% Prozent der Metaboliten werden über die Nieren aus dem Körper eliminiert. Nur 6% werden über die Galle ausgeschieden (
Wilson 1995a).
Bioverfügbarkeit
Oral verabreichtes Testosteron wird schnell durch die Leber (first-pass Effekt) metabolisiert und nur kleine Mengen erreichen den Blutkreislauf (
Plumb 1995a;
Wilson 1995a).
Wirkungsdauer
Die Wirkungsdauer von Testosteronenanthat und -cypionat hält nach intramuskulärer Applikation ca. 2 - 4 Wochen an. Die Wirkungsdauer von Testosteronpropionat ist deutlich kürzer (
Plumb 1995a).
Eliminationshalbwertszeiten
Plasmaproteinbindung
Testosteron hat eine hohe Plasmaproteinbindung. Das Hormon ist an ein spezifisches Transportprotein gebunden (
Plumb 1995a), das SHBG (sex hormone binding globuline, Sexualhormonbindendes Globulin) genannt wird (
Selman 1997a;
Neumann 1992a).
Clearance
Die Clearance der meisten Steroidhormone beträgt 1 l/min (
Edquist L- 1997a).