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Ivermectin gehört zur Familie der Avermectine, die mittels Fermentation aus Streptomyces avermitilis gewonnen werden. Es wirkt gegen Nematoden (Rundwürmer) und Arthropoden (Gliederfüssler) durch Hemmung der Impulsübertragung zwischen Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Muskelzellen. Die Parasiten werden gelähmt und sterben schliesslich ab. Ivermectin wirkt nicht gegen Leberegel und Bandwürmer. Ivermectin zeichnet sich durch eine hohe Sicherheitsspanne aus und hat keine erkennbare Wirkung auf Säugetiere, da es deren zentrales Nervensystem aufgrund der Blut-Hirnschranke in der Regel nicht erreicht.
Indikationen
Eraquell ist in der empfohlenen Dosierung beim Pferd gegen folgende Parasiten hochgradig wirksam: Grosse Strongyliden: adulte Würmer sowie arterielle Larven von Strongylus vulgaris, adulte und Gewebsstadien von S. edentatus und adulte Formen von S. equinus. Kleine Strongyliden - einschliesslich der Benzimidazol-resistenten Stämme - (adulte und unreife Formen): Cyathostomum spp., Cylicocyclus spp., Cylicostephanus spp., Cylicodontophorus spp., Gyalocephalus sp. und Triodontophorus spp. Pfriemschwänze (adulte und unreife Formen): Oxyuris equi; Spulwürmer (adulte und unreife Formen) L3 + L4): Parascaris equorum; Haarwürmer (adulte Formen): Trichostrongylus axei; Magenwürmer (adulte Formen): Habronema muscae; Filarien (Mikrofilarien): Onchocerca sp. Dassellarven (orale und Magenstadien): Gasterophilus spp. Lungenwürmer (adulte und unreife Formen): Dictyocaulus arnfieldi; Zwergfadenwürmer (adulte Formen): Strongyloides westeri; Dermatosen durch Hautlarven von Habronema und Draschia spp. (Sommerwunden) und Mikrofilarien der Spezies Onchocerca (kutane Onchozerkose).
Eraquell ist zur oralen Anwendung bestimmt.
Es wird in der empfohlenen Dosierung von 200 µg Ivermectin pro kg Körpergewicht verabreicht. Die erste Markierung am Kolben des Applikators gibt eine ausreichende Menge Paste ab, um 100 kg Körpergewicht zu behandeln. Jede weitere Markierung entspricht einer Dosiereinheit von 50 kg Körpergewicht. Mit dem Applikator zu 7,49 g (140 mg Ivermectin) können mit empfohlener Dosierung maximal 700 kg Körpergewicht behandelt werden.
Rändelring durch eine Vierteldrehung lösen und Kolbenschaft so heraufschieben, dass die dem Kolben zugeneigte Seite des Ringes sich auf der Höhe der vorgeschriebenen Gewichtsmarkierung befindet. Rändelring mit einer Vierteldrehung wieder stoppen. Kunststoffkappe von der Spitze des Mundstücks abnehmen. Überprüfen, dass das Pferd kein Futter mehr im Maul hat. Applikator in das Maul des Pferdes einführen. Kolben so weit wie möglich vorbewegen und Medikament im Bereich des Zungengrundes absetzen. Unmittelbar nach der Anwendung den Kopf des Pferdes ein paar Sekunden lang hochhalten. Es sollten alle Pferde in ein regelmässiges Parasitenbekämpfungsprogramm einbezogen werden. Stuten, Fohlen und Einjährigen ist besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Bei Fohlen ist die Erstbehandlung zwischen der 6. und 8. Lebenswoche, die routinemässige Wiederholungsbehandlung sodann wie erforderlich durchzuführen. Eraquell ist hochwirksam gegen gastrointestinale Nematoden und Dassellarven bei Pferden jeden Alters. Die regelmässige Behandlung verringert die Gefahren der Entstehung von Arteriitis verminosa und Koliken auf Grund von S. vulgaris. Dank seines breiten Wirkungsspektrums eignet sich Eraquell gut als Hauptkomponente eines alternierenden Behandlungsprogramms.
Bei Pferden mit schweren Filarieninfektionen (Onchocerca sp. microfilariae) wurden Schwellung und Juckreiz als Reaktion auf die Behandlung mit Eraquell beobachtet. Bei diesen Reaktionen handelt es sich höchstwahrscheinlich um die Folge eines massiven Absterbens von Mikrofilarien. Eine symptomatische Behandlung ist unter Umständen anzuraten.
Zur Behebung von Sommerwunden mit ausgedehnten Gewebsveränderungen ist unter anderem eine zusätzlich geeignete Behandlung zusammen mit der Anwendung von Eraquell erforderlich. Auch die Möglichkeit von Reinfektionen bzw. Massnahmen zur entsprechenden Prophylaxe sind in Erwägung zu ziehen.
Pferd: essbares Gewebe: 14 Tage.
Wechselwirkungen
Keine bekannt.
Sonstige Hinweise
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Aufgrund möglicher individueller Ivermectin-Unverträglichkeit muss Hunden und Katzen eine zufällige Einnahme des Arzneimittels (z.B. aus dem Pferdemaul gefallene oder ausgespuckte Paste, Kontakt mit leeren oder angebrochenen Injektoren) verwehrt werden.
Nicht über 25°C und lichtgeschützt aufbewahren.
Aufbrauchfrist nach Anbruch der Packung: 6 Monate, bei Raumtemperatur (15 - 25°C).
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behältnis mit "EXP" bezeichneten Datum verwendet werden.
Ivermectin wird nach oraler Verabreichung vorwiegend im Kot behandelter Tiere ausgeschieden. Wie Studien belegen, wird Ivermectin nach erfolgter Ausscheidung an Bodenbestandteile gebunden und so langsam freigesetzt, dass ein relevanter Übergang in Gewässer nicht zu erwarten ist. Da freies Ivermectin für Fische und bestimmte im Wasser lebende Organismen gefährlich sein kann, sollten Behältnisse und Arzneimittelreste unschädlich beseitigt werden.
Packungen
Packung mit einem Applikator zu 7,49 g.
Packung mit 12 Applikatoren zu 7,49 g.
Packung mit 24 Applikatoren zu 7,49 g.