1 | BEZEICHNUNG DES TIERARZNEIMITTELS |
2 | QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG |
3 | DARREICHUNGSFORM |
4 | KLINISCHE ANGABEN |
4.1 | Zieltierart(en) |
4.2 | Anwendungsgebiete unter Angabe der Zieltierart(en) |
- | Analgesie bei allen schmerzhaften Eingriffen wie z.B. Einziehen von Nasenringen, Kastration, Zitzenoperation, Enthornung |
- | Sedation zwecks Untersuchs inkl. Röntgen, Hufbeschlag/Klauenpflege, zur Überwindung von Widerspenstigkeit bei Verlad und Transport |
- | Muskelrelaxation bei Operationen und Ausschaltung von kataleptischen Zuständen, z.B. bei Ketamin-Anästhesie |
4.3 | Gegenanzeigen |
● | Tieren mit gastrointestinalen Obstruktionen, da die muskelrelaxierenden Eigenschaften des Wirkstoffs die Auswirkungen der Obstruktion möglicherweise verstärken und wegen der Gefahr, Erbrechen auszulösen. |
● | Tieren mit schwerer Leber- oder Nierenfunktionsstörung, Atemwegserkrankungen, Herzerkrankungen, Hypotension und/oder Schock. |
● | Tieren, die an Diabetes erkrankt sind. |
● | Tieren, die an Krampfanfällen leiden. |
● | Kälbern mit einem Alter unter 1 Woche, Fohlen mit einem Alter unter 2 Wochen und Katzen- und Hundewelpen mit einem Alter unter 6 Wochen. |
● | Tieren in der letzten Phase der Trächtigkeit (Gefahr der vorzeitigen Geburt), ausser bei der Geburt selbst (siehe Abschnitt 4.7). |
4.4 | Besondere Warnhinweise für jede Zieltierart |
4.5 | Besondere Warnhinweise für die Anwendung |
4.6 | Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere) |
● | Sehr häufig (mehr als 1 von 10 behandelten Tieren zeigen Nebenwirkungen) |
● | Häufig (mehr als 1 aber weniger als 10 von 100 behandelten Tieren) |
● | Gelegentlich (mehr als 1 aber weniger als 10 von 1.000 behandelten Tieren) |
● | Selten (mehr als 1 aber weniger als 10 von 10.000 behandelten Tieren) |
● | Sehr selten (weniger als 1 von 10.000 behandelten Tieren, einschliesslich Einzelfallberichte). |
4.7 | Anwendung während der Trächtigkeit, Laktation oder der Legeperiode |
4.8 | Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und andere Wechselwirkungen |
4.9 |
Dosis | Applikationsart | mg/kg | ml/100 kg | ml/500 kg |
I | i.m. | 0,05 | 0,25 | 1,2 |
II | i.m. | 0,1 | 0,5 | 2,5 |
III*) | i.m. | 0,2 | 1,0 | 5,0 |
IV*) | i.m. | 0,3 | 1,5 | 7,5 |
I | i.v. | 0,016-0,024 | 0,08-0,12 | 0,4-0,6 |
II | i.v. | 0,034-0,05 | 0,17-0,25 | 0,85-1,25 |
III*) | i.v. | 0,066-0,1 | 0,33-0,5 | 1,65-2,5 |
Dosis I | Deutliche Sedation und Analgesie für kleinere Eingriffe. | |||
Dosis II | Mittelstarke Sedation, Analgesie und Muskelrelaxation, ausreichend für kleinere chirurgische Eingriffe. | |||
Dosis III | Kräftige Ausbildung aller Effekte, geeignet für chirurgische Eingriffe. Standvermögen meist nicht mehr erhalten. | |||
Dosis IV | Länger anhaltende Sedation und intensive Muskelrelaxation für Sonderfälle (grössere, vor allem abdominalchirurgische Eingriffe). |
1. | Operation am stehenden Tier (kleinere und kurze Eingriffe) |
Xylazin Streuli ad us. vet. / L-Polamivet | |
3-4 ml Xylazin Streuli ad us. vet. und 2-3 ml L-Polamivet je 100 kg KGW i.v. (Injektion in Mischspritze möglich). | |
2. | Operationen am liegenden Tier als Prämedikation vor einer Allgemeinanästhesie |
Xylazin Streuli ad us. vet. / Ketamin (Kurzzeitnarkose) | |
5 ml Xylazin Streuli ad us. vet. und 200 mg Ketamin je 100 kg KGW i.v. | |
Ketamin 2 Min. nach Xylazin Streuli ad us. vet. | |
Wirkungsdauer 20 - 25 Min. Erholung nach 30 Min. Nachdosierung der halben Dosis in Mischspritze ist möglich. | |
Xylazin Streuli ad us. vet. / Chloralhydrat | |
4 ml Xylazin und 8 g Chloralhydrat je 100 kg KGW i.v. vor oder nach dem Ablegen des Pferdes (Abhängig von der Erfahrung des zur Verfügung stehenden Personals) | |
Xylazin Streuli ad us. vet. / Barbiturate | |
Kurzzeitnarkose (10 - 20 Minuten Eingriffe): | |
5 ml Xylazin Streuli ad us. vet. / 100 kg KGW und nach 3 - 5 Min. 6 - 8 mg/kg Kurzzeitbarbiturate i.v. (z.B: Thiopental). | |
Grössere Operationen über 30 Minuten: | |
5 ml Xylazin Streuli ad us. vet. plus Kombination 10 - 12 g Guaifenesin und 0.5 g Thiopental je 100 kg KGW. Die Guaifenesin/Thiopental-Lösung ist schnell als Infusion zu verabreichen. Guaifenesin passiert die Placentaschranke! | |
Xylazin Streuli ad us. vet. / Isofluran (Inhalationsnarkose) | |
4 ml Xylazin Streuli ad us. vet. / 100 kg KGW i.v. und nach dem Ablegen Intubationsnarkose nach Wirkung. | |
Das Ablegen eines Pferdes (Kurz- oder Inhalationsnarkose) sollte nach Möglichkeit nur nach 12-stündigem Fasten erfolgen. |
1. | Xylazin Streuli ad us. vet. / L-Polamivet |
1 ml Xylazin Streuli ad us. vet. i.m. / 10 kg KGW und ca. 1.5 - 2.0 ml L-Polamivet i.m., vorsichtiges Nachdosieren von L-Polamivet bei längeren Operationen gemäss Wirkung mit niedrigen Dosierungen möglich. | |
2. | Xylazin Streuli ad us. vet. / Barbiturate |
0,5 - 1 ml Xylazin Streuli ad us. vet. i.m. mit Atropin-Prämedikation. Barbituratdosierung nach Wirkung mit Dosisverringerung auf ca. 1⁄3 - 1⁄4. | |
3. | Xylazin Streuli ad us. vet. / Ketamin |
1 ml Xylazin Streuli ad us. vet. / 10 kg KGW und 60 - 100 mg Ketamin / 10 kg KGW |
1. | Xylazin Streuli ad us. vet. / Ketamin |
0.1 ml Xylazin Streuli ad us. vet. / kg und 5 - 15 mg Ketamin / kg KGW. | |
2. | Xylazin Streuli ad us. vet. / Barbiturate |
Die Einleitung der Narkose sollte erst nach vollständiger Ausbildung der Sedation erfolgen. Vorteilhaft ist eine Prämedikation mit Atropinsulfat. Die Barbituratdosis verringert sich unter Xylazin-Prämedikation auf 1⁄3 - 1⁄4. Die intravenöse Barbituratapplikation muss langsam und nach Wirkung erfolgen. | |
3. | Xylazin Streuli ad us. vet. / Isolfuran |
Intubations- oder Inhalationsnarkose auch zur Verlängerung einer Barbituratnarkose. |
4.10 | Überdosierung (Symptome, Notfallmassnahmen, Gegenmittel), falls erforderlich |
- | 4-Aminopyridine (Hund, Pferd, Rind) |
- | Doxapram (Hund, Pferd, Rind) |
- | Yohimbin (Hund, Katze, Pferd, Rind) |
- | Tolazolin (Hund, Rind, Pferd, Schaf) |
4.11 |
5 | PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN |
5.1 | Pharmakodynamische Eigenschaften |
5.2 | Angaben zur Pharmakokinetik |
5.3 | Umweltverträglichkeit |
6 | PHARMAZEUTISCHE ANGABEN |
6.1 | Verzeichnis der sonstigen Bestandteile |
6.2 | Wesentliche Inkompatibilitäten |
6.3 | Dauer der Haltbarkeit |
6.4 | Besondere Lagerungshinweise |
6.5 | Art und Beschaffenheit des Behältnisses |
6.6 | Besondere Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle |
7 | ZULASSUNGSINHABERIN |
8 | ZULASSUNGSNUMMER(N) |
9 | DATUM DER ERTEILUNG DER ERSTZULASSUNG / ERNEUERUNG DER ZULASSUNG |
Datum der Erstzulassung: | 07.08.1970 |
Datum der letzten Erneuerung: | 07.10.2022 |
10 | STAND DER INFORMATION |
Dieser Text ist behördlich genehmigt.