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Elanco Tiergesundheit AG

Flubenol® 5% ad us. vet., Arzneimittelvormischung

Arzneimittelvormischung (Anthelminthikum) für Schweine und Geflügel

ATCvet-Code: QP52AC12

 

Zusammensetzung

Flubendazolum 50 g, Excip. ad pulverem pro 1 kg.
 

Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)

● Flubendazol
 

Eigenschaften / Wirkungen

Flubendazol ist ein synthetisches Anthelminthikum aus der Gruppe der Benzimidazole. Es hemmt selektiv und irreversibel den Aufbau der Microtubuli im Absorptionsgewebe, d.h. Darmzellen von Rundwürmern oder Tegumentzellen von Bandwürmern. Damit ist die Verdauung und die Absorption von Nährstoffen bei den Würmern gestört, die betroffenen Zellen sterben ab und es kommt zum Tod des Parasiten. Flubendazol wirkt in der selben Weise auf Wurmeier und verhindert so deren Entwicklung.
Wegen seiner schlechten Wasserlöslichkeit wird nur ein kleiner Teil der verabreichten Flubendazoldosis aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Bei der Langzeitbehandlung von Schweinen erstreckt sich die Wirkung dennoch auch auf die Wanderlarven und unreifen Formen des Spulwurmes in Leber und Lunge. Die geschädigten Frühstadien erreichen nicht mehr die Zielorgane, wie Magen, Darm und Lunge, und ihre Fortpflanzung bleibt aus. Damit versiegt eine der Hauptquellen für die Reinfektion. Durch wiederholte Langzeitbehandlungen mit Flubenol 5% können stark verwurmte Schweinebestände saniert und hygienisch optimal geführte Betriebe sogar wurmfrei erhalten werden. Flubendazol ist gut verträglich. Selbst mehrfache Überdosen erzeugen keine Nebenwirkungen.
 

Pharmakokinetik

Flubendazol ist in wässrigen Systemen, wie dem Gastrointestinaltrakt, sehr schlecht löslich, was zu einer sehr schwachen Resorption führt. Dies widerspiegelt sich in dem hohen in unveränderter Form über den Kot eliminierten Anteil Flubendazol.
Der geringe resorbierte Anteil wird rasch durch einen first-pass Metabolismus in der Leber durch Car­ba­mat­hy­dro­lyse und Ketonreduktion metabolisiert. Die durch Biotransformation erhaltenen Produkte werden zu Glukuroniden oder Sulfatkonjugaten umgewandelt und in der Galle und im Urin ausgeschieden. Die Ausscheidung im Urin ist relativ gering und beinhaltet vorwiegend Metaboliten mit nur geringen Mengen des unveränderten Produktes.
Beim Schwein ist die Flubendazolkonzentration in der Leber und den Nieren am höchsten. Die Halbwertszeit von Flubendazol in Geweben beträgt 1 bis 2 Tage.
Beim Huhn beträgt die Halbwertszeit von Flubendazol und seinen Metaboliten im Plasma und in den Geweben 1 bis 4 Tage.
 

Indikationen

Schwein

Befall mit
Ascaris suum (Spulwurm), inkl. Wanderlarven
Trichuris suis (Peitschenwurm)
Hyostrongylus rubidus (ro­ter Magenwurm)
Oesophagostomum dentatum (Knötchenwurm)
Metastrongylus apri (Lungenwurm)
Strongyloides ransomi (Zwergfaden­wurm)
 

Geflügel

Befall mit
Syngamus trachea (Luftröhrenwurm)
Ascaridia galli
Heterakis gallinarum
Amidostomum anseris (Magen-Darm-Würmer)
Capillaria spp.
Trichostrongylus tenuis
Raillietina spp. (Bandwürmer)
 
 

A) Dosierung Schwein

10 g Flubenol 5% pro 100 kg KGW als einmalige Dosis oder verteilt auf 5 - 15 aufeinanderfolgende Tage. Dies entspricht einer Gesamtdosis von 5 mg Flubendazol pro kg KGW als einmalige Dosis oder verteilt auf 5 - 15 aufeinanderfolgende Tage.
 

B) Dosierung Geflügel

20 g Flubenol 5% (Fasane und Rebhühner 40 g Flubenol 5%) pro 100 kg KGW als einmalige Dosis oder verteilt auf 7 aufeinanderfolgende Tage. Dies entspricht einer Gesamtdosis von 10 mg Flubendazol pro kg KGW (bzw. 20 mg für Fasane und Rebhühner) als einmalige Dosis oder verteilt auf 7 aufeinanderfolgende Tage.
Der Messlöffel fasst gestrichen voll 14 g Flubenol 5% (entsprechend 700 mg Flubendazol).
 

Anleitung zur Herstellung eines Fütterungsarzneimittels

Eignet sich zur Beimischung und Verabreichung über mehlförmiges Futter und in Pellets.
Flubenol 5% wird in der angegebenen Dosierung gründlich in ein Alleinfutter eingemischt. Das Herstellen einer Vormischung (zunächst 1 Teil Flubenol 5% mit 8 Teilen Futter vermischen) erleichtert das homogene Einmischen des Präparates in eine grössere Futtermenge.
Aufgrund der guten Stabilität der Wirksubstanz lassen sich die Fütterungsarzneimittel bei Temperaturen bis 60°C pelletieren. Nach der Pelletierung beträgt der Wirkstoffgehalt ca. 92% des ursprünglichen Wirkstoffgehaltes.
Flubenol 5% kann wegen der schlechten Wasserlöslichkeit von Flubendazol nicht über Trinkwasser verabreicht wenden.
 

Dosierungsrichtgrössen zur Herstellung eines Fütterungsarzneimittels

Die Einmischrate von Flubenol 5% entsprechend dem Körpergewicht und der Futteraufnahme kann nach folgender Formel ermittelt werden:
 
       A × B
–––––––––––  = kg Arzneimittelvormischung (AMV)
  C × 100 × Dpro t Futter
 
A = gesamte erforderliche Dosierung in g AMV pro 100 kg KGW
B = mittleres KGW der zu behandelnden Tiere in kg
C = mittlere tägliche Menge Fütterungsarzneimittel in kg pro Tier
D = Anzahl Tage, auf die die Dosis verteilt wird
 
Achtung: Die Futteraufnahme kann je nach Alter und Gesundheitszustand der Tiere, der Art des Futters und den klimatischen Bedingungen erheblich variieren.
 

Beispiele:

Schweine:
Kurzzeitbehandlung (einmalige Verabreichung)
Für eine Wirkung gegen die Magen-Darm-Stadien der Spulwürmer, Peitschenwürmer, roten Magenwürmer und Knötchenwürmer ist Flubenol 5% als einmalige Gabe im Futter gut vermischt zu verabreichen.
 
Es ist wie folgt zu verfahren:
 
TierartFutterverbrauchFlubenol 5% pro Tonne Mischfutter
Läufer ca. 30 kg KGW1.3 kg/Tier/Tag2.3 kg
Mutter- und Zuchtschweine ca. 200 kg KGW3 kg/Tier/Tag (Basisration)6.7 kg
 
Langzeitbehandlung (Verabreichung der therapeutischen Dosis auf 5 bis 15 Behandlungstage verteilt)
Bei normaler täglicher Futteraufnahme ist Flubenol 5% für eine Wirkung gegen Zwergfadenwürmer, Lungenwürmer, Peitschenwürmer, Spulwürmer und Wanderlarven des Spulwurms, reife und unreife Stadien von Hyostrongylus und Oesophagostomum wie folgt in die für 5 bis 15 Tage vorgesehene Futtermittelration einzumischen:
 
 Behandlung an 5 auf­einan­der­fol­gen­den Tagen
Ferkel mit 15 kg KGW und 0.65 kg Futterverzehr pro Tier und Tag462 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Läufer mit 30 kg KGW und 1.5 kg Futterverzehr pro Tier und Tag400 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Mastschweine mit 50 kg KGW und 2 kg Futterverzehr pro Tier und Tag500 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Mutterschweine oder Zuchtschweine mit 200 kg KGW und 3 kg Futterverzehr pro Tier und Tag1.33 kg Flubenol 5% pro Tonne Futter
 
 Behandlung an 10 auf­einan­der­fol­gen­den Tagen
Ferkel mit 15 kg KGW und 0.65 kg Futterverzehr pro Tier und Tag231 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Läufer mit 30 kg KGW und 1.5 kg Futterverzehr pro Tier und Tag200 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Mastschweine mit 50 kg KGW und 2 kg Futterverzehr pro Tier und Tag250 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Mutterschweine oder Zuchtschweine mit 200 kg KGW und 3 kg Futterverzehr pro Tier und Tag667 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
 
 Behandlung an 15 auf­einan­der­fol­gen­den Tagen
Ferkel mit 15 kg KGW und 0.65 kg Futterverzehr pro Tier und Tag154 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Läufer mit 30 kg KGW und 1.5 kg Futterverzehr pro Tier und Tag133 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Mastschweine mit 50 kg KGW und 2 kg Futterverzehr pro Tier und Tag167 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Mutterschweine oder Zuchtschweine mit 200 kg KGW und 3 kg Futterverzehr pro Tier und Tag445 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
 
Geflügel:
 Behandlung an 7 auf­einan­der­fol­gen­den Tagen
Hühner mit 2 kg KGW und 0.11 kg Futterverzehr pro Tier und Tag oder Gänse mit 4 kg KGW und 0.22 kg Futterverzehr pro Tier und Tag520 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
Fasane mit 0.45 kg KGW und 0.045 kg Futterverzehr pro Tier und Tag570 g Flubenol 5% pro Tonne Futter
 

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen

Tauben und Papageien nicht mit Flubendazol behandeln.
 

Vorsichtsmassnahmen

Nach Beendigung der Behandlung ist die Fütterungseinrichtung in geeigneter Weise gründlich zu reinigen, um Restmengen des eingesetzten Anthelminthikums zu beseitigen.
 

Unerwünschte Wirkungen

VetVigilance: Pharmacovigilance-Meldung erstatten
 
In therapeutischen Dosen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Bei Tauben und Papageien kann Flubendazol zu Gefiederschädigung führen.
 
 
Schweine:essbare Gewebe: 5 Tage
Hühner:essbare Gewebe: 3 Tage,
Eier: 0 Tage
Truthähne:essbare Gewebe: 1 Tag,
Eier: 0 Tage
Anderes Geflügel:essbare Gewebe: 4 Tage,
Eier: 0 Tage
 

Sonstige Hinweise

Lagerungshinweise:

Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Trocken, vor Licht geschützt und nicht über 25°C lagern.
Nach Anbruch der Packung wieder gut verschliessen und vor Feuchtigkeit schützen.
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit "EXP." bezeichneten Datum verwendet werden.
 

Haltbarkeit nach Herstellung eines Fütterungsarzneimittels:

Futtermehl und Futterpellets: max. 8 Wochen
 

Anwenderhinweise:

Bei Umgang mit Flubenol 5% direkte Berührung mit der Haut und den Schleimhäuten vermeiden. Schutzausrüstung bestehend aus Schutzbekleidung, Handschuhen, Atemschutz und Schutzbrille tragen. Bei Kontakt mit der Haut oder den Augen die betroffene Stelle sofort gründlich waschen. Während der Handhabung weder rauchen, essen noch trinken. Ein Einatmen von Pulverstaub oder Kontakt mit Schleimhäuten ist zu vermeiden.
 

Packungen

600 g (mit Messlöffel), 2 kg (mit Messlöffel) und 12 kg (ohne Messlöffel).

Abgabekategorie: A

 

Hersteller

Elanco™

Swissmedic Nr. 46'231

Informationsstand: 05/2010

Dieser Text ist behördlich genehmigt.

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