Die Dicrocoeliose gilt als die relevanteste Parasitose der Neuweltkameliden in der Schweiz.
Sie kann schwerwiegende Symptome und bei unbehandelten Tieren den Tod verursachen.
Der koproskopische Nachweis kann wegen häufig intermittierender oder tiefer Eiausscheidung problematisch sein.
Aufgrund der Zwischenwirte (eine Landschnecke und eine Ameise) ist die Elimination dieses Parasiten nicht möglich. Ziel des Parasitenmanagements ist es daher, den Infektionsdruck möglichst tief zu halten. Massnahmen sollen auf die Gegebenheiten des Betriebes angepasst werden und beinhalten Früherkennung und rechtzeitiges Durchführen von Behandlungen.
Eine antiparasitäre Behandlung sollte nur nach einem Parasitennachweis erfolgen. Das Parasitenmanagement soll auf die Herde individuell abgestimmt werden, unter Berücksichtigung von Haltungsstrukturen und Herdenzusammensetzung. Der/die für das Parasitenmanagement zuständige Tierarzt/-ärztin sollte über detaillierte Kenntnisse zur epidemiologischen Situation im Bestand verfügen.
Bitte beachten Sie die jeweiligen Hinweise zu den besonderen Vorsichtsmassnahmen für die Entsorgung nicht verwendeter Tierarzneimittel oder bei der Anwendung entstehender Abfälle in der Arzneimittelinformation des verwendeten Präparates.
Zum Vorkommen von Anthelminthika-Resistenzen bei Neuweltkameliden in Zentral- und Westeuropa ist nicht ausreichend Literatur vorhanden. Jedoch muss davon ausgegangen werden, dass die bei anderen Wirtstierarten vorkommenden Resistenzen auch bei Neuweltkameliden auftreten.
Bei Verdacht auf mangelnde Wirksamkeit oder Resistenzen ist die Wirksamkeitsprüfung mittels McMaster Methode empfohlen.