HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Dr. E. Graeub AG
Pargenta-10 ad us. vet.[V], Injektionslösung
Gentamicin-Injektionslösung
ATCvet-Code: QJ01G
Zusammensetzung
Gentamicinum (ut G. sulfas) 10 mg, Conserv.: E 216, E 218 Antiox.: E 223, Excipiens ad solutionem pro 1 ml
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Zielspezies
Schaf, Ziege, Schwein, Hund, Katze
Eigenschaften / Wirkungen
Gentamicin ist ein Aminolgykosid-Antibiotikum, welches erstmals zu Beginn der sechziger Jahre aus Micromonospora-Arten isoliert worden ist. Gentamicin besitzt ein breites Wirkungsspektrum. Es umfasst Staphylokokken, Streptokokken, gramnegative Kokken, grampositive Stäbchen wie Listerien, Corynebakterien und Clostridien, gramnegative Stäbchen wie Pseudomonas, Proteus, E. coli und Salmonellen. Gentamicin wirkt sowohl auf ruhende, als auch auf proliferierende Keime, indem es in die Bakterien eindringt und an den Ribosomen die Proteinsynthese stört. Es wirkt bakterizid und ist daher für schwere Infekte und Patienten mit geschwächter Abwehrkraft besonders geeignet. In vitro werden minimale Hemmstoffkonzentrationen (MHK) von unter 1 µg/ml gefunden. Serumkonzentrationen von 5 µg/ml hemmen die meisten Mikroorganismen. Bakterizid wirksame Konzentrationen werden bereits mit der 2-3-fachen MHK erreicht. Niedrigere (nicht mehr bakterizide) Konzentrationen wirken noch bakteriostatisch. Gentamicin-unempfindliche Keime werden selten gefunden und Resistenzbildung unter der Therapie tritt kaum auf. Wenn bakterielle Resistenz auftritt, so beruht sie hauptsächlich auf der Bildung von Enzymen. Gentamicin-resistente Keime sind auch gegen Kanamycin und Neomycin resistent, meist jedoch nicht umgekehrt. PARGENTA-Injektionslösung wird nach intramuskulärer oder subkutaner Verabreichung rasch resorbiert und verteilt. Maximale Serumkonzentrationen werden bereits 30 - 60 Minuten nach der Applikation erreicht. Die Verteilung erstreckt sich über den extarazellulären Raum und umfasst unter anderem die Synovialflüssigkeit, das Bronchialsekret und den weiblichen Geschlechtsapparat (Ovarien, Endometrium, Myometrium, Vaginalgewebe). Bei trächtigen Tieren tritt der Wirkstoff auch in den Fetalkreislauf über. Im Plasma wird Gentamicin kaum an Proteine gebunden. Hauptausscheidungsorgane sind die Nieren. Gentamicin wird unverändert und damit in antibakteriell wirksamer Form im Harn ausgeschieden. Es findet eine tubuläre Rückresorption statt (20 - 40%), weshalb gute Therapieresultate bei Pyelonephritis zu erreichen sind. PARGENTA-Injektionslösung ist gut wasserlöslich und sehr stabil: Weder Temperaturschwankungen von Gefrierschranktemperaturen bis über 100°C, noch pH-Veränderungen im Bereich von 2,2-10 können ihr etwas anhaben.
Indikationen
Therapie und Prophylaxe von Infektionskrankheiten bei Pferd, Rind, Kalb, Schaf, Ziege, Schwein, Hund und Katze. Eine besonders gute Wirkung kann erwartet werden gegen die Keime Bacillus, E. coli, Enterobacter, Enterokokken, Klebsiellen, Pasteurellen, Proteus, Pseudomonaden, Salmonellen und Staphylokokken. Mit einer weniger guten Wirkung muss gerechntet werden gegen Streptokokken. PARGENTA ist vor allem bei folgenden Krankheiten angezeigt: Atmungstrakt (im Bronchialsekret werden beachtliche Konzentrationen erreicht): Bronchitis, Bronchopneumonie, Pneumonie, Tracheitis, Katzenschnupfen, Zwingerhusten. Harntrakt (hohe Konzentrationen, da Ausscheidung über den Harn): Cystitis, Nephritis, Pyelonephritis. Haut: eitrige Dermatitis, v.a. verursacht durch Penicillin-resistente Staphylokokken; Genitaltrakt (beachtliche Konzentrationen in den Genitalschleimhäuten): Endometritis, Metritis, Pyometra, Vaginitis, Prostatitis, Prostataabszesse; Körperhöhlen (ausreichende Konzentrationen): Pleuritis, Pericarditis, Peritonitis; Verdauungstrakt: Gastro-Enteritis, Tonsillitis.
Dosierung / Anwendung
Richtdosis
Initialdosis | 4 mg/kg KGW |
Erhaltungsdosis | 2 mg/kg KGW |
Erstbehandlung:
Schaf, Ziege | 2 ml/5 kg KGW |
Ferkel | 2 ml/5 kg KGW |
Hund, Katze | 2 ml/5 kg KGW |
Nachbehandlung:
In 12-stündigen Abständen mit jeweils der halben Dosis.
Pferd | langsam i.v. |
Rind, Kalb | .m./s.c./langsam i.v. |
Schaf, Ziege, Schwein, Hund, Katze | .m./s.c. |
Anwendungseinschränkungen
Gentamicin tritt in den Fetalkreislauf über, weshalb die Anwendung am trächtigen Tier strengste Indikationsstellung erfordert. Nicht anwenden bei Tieren mit Nierenfunktionsstörungen oder Störungen des Gehör- oder Gleichgewichtssinnes. Gleichzeitige Verabreichung von Diuretika (wie Furosemid) und potentiell nephrotoxischen Substanzen vermeiden. Bei gleichzeitiger Anwendung von Anästhetika können neuromuskuläre Blockaden auftreten.
Unerwünschte Wirkungen
Werden bei Tieren nur nach überhöhter Dosierung oder bei renaler Dysfunktion beobachtet. Bei länger dauernder Anwendung können Störungen des Gehör- und Gleichgewichtssinnes oder der Nierenfunktion vorkommen.
Absetzfristen
Rind, Schaf, Ziege:
Milch: 3 Tage
Pferd, Rind, Schaf, Ziege, Schwein:
Muskulatur, Leber: 7 Tage
Nieren: 45 Tage
Injektionsstelle: 14 Tage
Sonstige Hinweise
Lagerung und Haltbarkeit
Vor Licht geschützt lagern.
Das Präparat darf nur bis zu dem auf der Packung mit "Exp." bezeichneten Datum verwendet werden.
Packungen
Durchstechflasche zu 20 ml
Abgabekategorie: A
Hersteller
Dr. E. Gräub AG, Bern (CH)
Swissmedic Nr. 46'067
Informationsstand: 01/1993
Dieser Text ist behördlich genehmigt.