HINWEIS: Dies ist ein Eintrag aus dem Archiv; dieses Tierarzneimittel / diese Dosisstärke ist in der Schweiz nicht mehr zugelassen!
Biokema SA
Prid® ad us. vet.[V], Spirale
Intravaginale Spirale zur Lenkung des Brunstzyklus bei Kühen und Stuten sowie zur Behandlung der Follikelzysten bei Kühen.
ATCvet-Code: QG03FA04
Zusammensetzung
Prid
® enthält:
Progesteronum | 1,55 g |
Estradioli benzoas | 10 mg |
Excipiens pro praeparatione
Wissenschaftliche Hintergrunddaten (CliniPharm Wirkstoffdaten)
Eigenschaften / Wirkungen
Prid
® ist eine Spirale aus rostfreier Stahllamelle (11 cm lang und 4,6 cm breit), überzogen mit einem Silikon-Elastomer, ein sowohl chemisch wie pharmakologisch inertes Material, das langsam und in konstanter Dosierung Steroide freigibt.
Das Silikon-Elastomer enthält 1,55 g Progesteron. Am Ende der Spirale ist eine Gelatinekapsel befestigt, die 10 mg Östradiolbenzoat enthält.
Die beiden verwendeten Komponenten (Progesteron und Östradiolbenzoat) sind natürliche Substanzen, deren Pharmakologie und Toxikologie seit langem bekannt sind.
Das Progesteron wird während der 12-tägigen Verweildauer der Spirale in der Vagina laufend freigegeben. Dieses Dispositiv wirkt als Gelbkörper, durch Blockierung von Brunst und Ovulation.
Das in der Gelatinekapsel enthaltene Östradiolbenzoat wird nach dem Einführen der Spirale sehr schnell freigegeben. Dieses Östrogen muss, je nach Fall, entweder eine vorzeitige Rückbildung des bestehenden Gelbkörpers bewirken oder die Bildung eines neuen Gelbkörpers verhindern.
Nach Entfernen der Spirale nimmt der Progesteronspiegel im Blut sehr rasch ab. Ein neuer Zyklus kann sich somit entwickeln. Die kombinierte Wirkung von Progesteron und Östradiolbenzoat gestattet demnach eine effiziente Kontrolle des Sexualzyklus, unabhängig vom Zeitpunkt in dem Prid
® eingeführt wird.
Indikationen
Kühe, Rinder:
- | Therapie: Post-partale Anöstrie (inaktive Ovarien), stille Brunst, Behandlung der Follikelzysten. |
- | Management: Lenkung des Sexualzyklus und Synchronisierung der Brunst im Hinblick auf eine programmierte Fortpflanzung. |
Stuten:
- | Therapie: Stimulierung der Ovarialfunktion, stille Brunst, Behandlung des verlängerten Östrus. |
- | Management: Regulierung der zu Beginn der Decksaison häufig unregelmässigen Brunstzyklen und Vereinfachung des Deckgeschäftes. |
Dosierung / Anwendung
Eine Spirale für 12 Tage.
Verabreichungsart: intravaginal.
Kühe, Rinder:
Das Spekulum und der Stiel werden mit einem nicht reizenden Antiseptikum desinfiziert und nach jedem Gebrauch mit sauberem Wasser gespült. Sie sollen nach jeder Herdenbehandlung sterilisiert werden oder für jede Herde soll ein seperates steriles Spekulum verwendet werden.
Der Schnabel des Spekulums ist innen und aussen mit einem wasserlöslichen Gleitmittel einzuschmieren.
Prid
® wird nun über den Schnabel in das Spekulum eingeführt (schräges Ende) und das Schnürchen lässt man in die Spalte des Spekulums gleiten, damit es nicht vom Ende mitgerissen wird. Unmittelbar vor dem Einführen des Spekulums soll die Vulva mit einer Papierserviette sorgfältig gereinigt werden.
Die Spirale wird mittels dem Spekulum bei allen nichtträchtigen Kühen eingelegt, die für die Besamung vorgesehen sind (siehe beiliegende Richtlinien der Besamungsstation Neuenburg). 12 Tage danach wird die Spirale mit Hilfe des Schnürchens herausgezogen.
Ein Grossteil der Tiere werden brünstig oder ovulieren 2 ‑ 3 Tage später. Sie werden 56 Stunden nach Herausnahme der Spirale künstlich besamt oder gedeckt, ungeachtet von Brunstanzeichen oder nicht. Wird zweimal besamt, so soll dies 48 und 72 Stunden nach Entfernen der Spirale erfolgen.
Stuten
- | Einführen: Bei den Stuten wird die Spirale mit der Hand in den vorderen Abschnitt der Vagina eingeführt. Die Anwendung des Spekulums ist, in Anbetracht der Epizootie der kontagiösen Pferdemetritis (CEM), kontraindiziert. |
- | Entfernen: 12 Tage nach dem Einlegen wird die Spirale anhand des Schnürchens herausgezogen. Wenn das Schnürchen nicht sichtbar ist, wird das Entfernen erleichtert, indem man eine Hand in die Vagina und die andere in das Rektum einführt, um so die Spirale gegen die Vulva hin zu bewegen. Gelegentlich kann eine Spirale vom Tier ausgestossen werden. Stuten zeigen normalerweise 5 ‑ 7 Tage nach Entfernen der Spirale Brunstanzeichen. Wenn diese Anzeichen sichtbar werden, soll die Stute dem Hengst zugeführt werden. |
Anwendungseinschränkungen
Kontraindikationen:
Prid
® darf nicht verwendet werden bei:
- | juvenilen Rindern, |
- | weiblichen Tieren mit abnormalen Geschlechtswegen, z.B. Freemartin, |
- | Tieren mit Genitalinfektionen, |
- | trächtigen Tieren, |
- | Kühen, die vor weniger als 20 Tagen gekalbt haben, |
- | Stuten ausserhalb der Decksaison, |
- | Kühen und Rindern in schlechtem Ernährungszustand. |
Unerwünschte Wirkungen
Vaginalausfluss kann auftreten; dieser verschwindet jedoch spontan nach Entfernen der Spirale. Auch wird dadurch die Fruchtbarkeit in keiner Weise beeinträchtigt.
Absetzfristen
Fleisch und Milch: keine
Sonstige Hinweise
- | Während der Behandlung übermässigen Stress, z.B. abrupter Futterwechsel, Schutzimpfungen, Enthornen usw., vermeiden. |
- | Lagerung bei Raumtemperatur (15 - 25°C) und trocken. |
Empfehlungen der Besamungsstation Neuenburg:
Anwendungsschema für Prid
®
Tag 0 | Einführen des Prid® |
Tag 12 | Entfernen des Prid® |
Tag 14 | KB 56 h nach Entfernen des Prid® |
| (Einzeltiere KB nach Brunstbeobachtung) |
Tag 15 | Eventuell 2. KB von Tieren, die noch brünstig sind. |
Bitte beachten:
- | Mit dieser biotechnischen Methode ist es möglich, die Fortpflanzungstätigkeit zu steuern. Machen Sie von diesen Vorteilen Gebrauch, indem Sie den Behandlungstag so wählen, dass weder das Entfernen des Prid® noch die KB auf das Wochenende fallen. |
- | Einzeltiere nur nach Brunstbeobachtung besamen (nicht zu einem vorausbestimmten Zeitpunkt). |
- | Dauer der Behandlung: 12 Tage (12 × 24 h). |
| Günstige Behandlungstage: MI, DO, FR (MO) |
| Keine Behandlung: DI, SA, SO (MO) |
Packungen
Packung zu 10 Spiralen
Zulassung erloschen am: 29.02.2008
Abgabekategorie: B
Swissmedic Nr. 43'839
Informationsstand: 02/2006
Dieser Text ist behördlich genehmigt.