Zutreffende Spezies (Botanik)
Toxizitätsgrad
Stark giftig
++ (
Erläuterungen)
Es gibt auch ungiftige Züchtungen! Die untoxische Zuchtformen können nicht von den Toxischen zu unterschieden werden.
Hauptwirkstoffe
Triterpene: Germanicol, Beta-Amyrin und andere.
Die Terpene werden durch Lagerung und Trocknung nicht verändert.
Zielorgane
Haut; Schleimhaut des Magendarmtraktes und Bindehaut; zentrales Nervensystem; Leber; Nieren; Milchdrüsen
Wirkungsmechanismen
- | Der Milchsaft wirkt lokal stark reizend auf der Haut und führt zu einer allergischen Kontaktdermatitis mit Blasenbildung und Nekrosen. Die Schleimhautreizung äussert sich mit einer Stomatitis und Gastroenteritis. Der Augenkontakt kann zu einer starken Keratokonjunktivitis führen. |
- | Nach der Resorption werden ZNS-Störungen ausgelöst und die Leber, Nieren und Milchdrüsen geschädigt. |
Veterinärtoxikologie
Toxische Dosis
Ratten zeigten nach hohen Dosen von Weihnachtsstern keine Vergiftungserscheinungen.
Klinische Symptome
Meist geringe Gastroenteritis mit Vomitus, evt. Hypothermie, Zittern und Lungenödem.
Fallbericht 1: Ein 20 kg schwerer
Hund zeigte nach Konsum von max. 3 Blättern 2 Tage lang Vomitus und Inappetenz. Es ist nur ein letaler Fall eines älteren
Hundes bekannt, der nach Aufnahme der Pflanze Vomitus, Nierenversagen und Koma zeigte und schliesslich verstarb.
Fallbericht 2: Dem Tox Info Suisse wurde 1997 der folgende Fall einer
Katze gemeldet: 1 Stunde nach Giftaufnahme mehrmaliger Vomitus, Puls 200/min., Körpertemperatur 34.4°C, Apathie, Ataxie, verzögerte Reflexe, Mydriasis, Salivation. Exitus ca. 10 Stunden nach Giftaufnahme.
Therapie
Dekontamination / Symptomatische Therapie (
siehe Notfalltherapie)
Humantoxikologie
Toxische Dosis
Beim Menschen haben 96% der exponierten Personen keine oder geringe Symptome.
Literatur
- | Göck K., Schlatter Ch. & Jenny E. (1974) Akute Hundevergiftungen, Analyse der im Schweizerischen Toxikologischen Informationszentrum registrierten Fälle. Schweiz Arch Tierheilkd. 116, 565-585 |
- | Klug S., Saleem G., Honcharuk L. & Marcus S. (1990) Toxicity potential of poisettia, is the plant really toxic? Vet Hum Toxicol. 32 (4), 368 |
- | Krenzelok E.P., Jacobsen T.D. & Aronis J.M. (1996) Poinsettia exposures have good outcomes...just as we thought. Am J Emerg Med. 14 (7), 671-674 |
- | Roth L., Daunderer M. & Kormann K. (1994) Giftpflanzen - Pflanzengifte. 4. Auflage. Nikol Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG, Hamburg, pp. 344-345 |
- | Spoerke D.G. Jr. & Smolinske S.C. (1990) Toxicity of houseplants. CRC Press, Inc., Florida (USA) |