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Letale Dosis / Toxische Dosis

Allium cepa (Küchenzwiebel)
-Maximale mittlere Tagesdosis frische Zwiebel oder Äquivalent:
Grosse Wiederkäuer: 30-60 g/Tier
Kleine Wiederkäuer: 15-30 g/Tier (Reichling et al., 2016).
  
-Menge für klinisch relevante hämatologische Veränderung:
TD Tiere p.o.: > 0.5% des Körpergewichts Zwiebeln auf einmal (Cope, 2005).
TD Katze p.o.: 5 g/kg Körpergewicht
TD Hund p.o.: 15-30 g/kg Körpergewicht (Cope, 2005; Cortinovis & Caloni, 2016).
  
-TD Katze p.o.: Futter mit 0.3% Zwiebelpulver für 5 Wochen (signifikanter Anstieg der Heinz-Körperchen in den Erythrozyten, der Methämoglobin-, der gesamten Bilirubin- und der mittleren korpuskulären Hämoglobin-Konzentration (MCHC) ab dem 7. Tag, Leukozytenabfall ab dem 10. Tag) (Robertson et al., 1998).
  
-TD Hund p.o.: 5.5 g dehydrierte Zwiebeln/kg Körpergewicht einmalig (Abfall der Erythrozytenzahl, intravaskuläre Hämolyse und Bildung von Heinz-Körperchen in den Erythrozyten ab dem Folgetag, mit einem Maximum am 5. Tag; Diarrhoe für 1-2 Tage) (Harvey & Rackear, 1985).
-TD Hund p.o.: 5-10 g gekochte Zwiebeln/kg Körpergewicht täglich (leichter und kontinuierlicher Abfall der Erythrozytenzahl und der Hämoglobinkonzentration) (Sebrell, 1930).
-TD Hund p.o.: 15-25 g gekochte Zwiebeln/kg Körpergewicht täglich (abrupter deutlicher Abfall der Erythrozytenzahl und der Hämoglobinkonzentration mit einem Maximum am 7.-12. Tag) (Sebrell, 1930).
  
-TD Pferd p.o.: 450-1800 g Wildzwiebel-Blattspitzen (Allium canadense) während 12 Tagen (Heinz-Körperchen in den Erythrozyten, Anämie, Schwäche, leichter Ikterus, Leukozytose) (Pierce et al., 1972).
  
-TD Kuh p.o.: 40 g/kg Körpergewicht Zwiebel, Symptome nach 24 Stunden (Van der Kolk, 2000).
-LD/TD Kuh p.o.: 20 kg Zwiebeln/Tier täglich für ca. 6 Wochen (5 Tote, 2 Aborte) (Rae, 1999).
-LD/TD Kuh p.o.: 20 kg Zwiebeln/Tier 2mal im Abstand von 12 Stunden (innerhalb 24 Stunden 3 Tote, 14 Symptomatische, 5 abortierten ein paar Tage später) (Van der Kolk, 2000).
-LD/TD Kalb/Rind (6-12 Monate alt) p.o.: 8-12 kg Zwiebeln/Tier täglich, Symptome ab dem 5. Tag (Inappetenz, Tachykardie, Ataxie, Kollaps, Ikterus, Hämoglobinurie, Erholung 5 Tage nach Absetzen der Zwiebeln, 1 Totes) (Verhoeff et al., 1985).
  
-TD Schaf p.o.: 50 g/kg Körpergewicht Zwiebel/Tag für 15 Tage (intravaskuläre Hämolyse ab dem 10. Tag) (Selim et al., 1999).
-TD Schaf p.o.: 150 und 300 g getrocknete Wildzwiebeln (Allium validum)/Tier/Tag (Hämoglobinurie ab dem 5. Tag) (Van Kampen et al., 1970).
 
Allium sativum (Knoblauch)
-Maximale mittlere Tagesdosis von frischem Knoblauch oder Äquivalent:
Grosse Wiederkäuer: 20-30 g/Tier
Hund, Katze: 16-24 g/Tier
Ferkel: 4-6 g/Tier (Reichling et al., 2016).
  
-TD Hund p.o.: 1.25 ml/kg Körpergewicht Knoblauchextrakt (5g/kg Körpergewicht ganzer Knoblauch) während 7 Tagen (reduzierter Hämatokrit-Wert, Bildung von Eccentrozyten und Heinz-Körperchen in den Erythrozyten, Leukozytose, mit einem Maximum am 6.-8. Tag, keine Hämolyse und Hämoglobinurie) (Lee et al., 2000; Means, 2002; Plumlee, 2002; Talcott, 2004).
-TD Hund (Schnauzer, Gewicht unbekannt) p.o.: 60 g gekochter Knoblauch (u.a. Vomitus, Hämaturie, Methämoglobinämie, regenerative Anämie, Hämolyse, metabolische Azidose, Bildung von Heinz-Körperchen und Eccentrozyten, Sress-Leukogramm und Hypertension nach 2 Tagen) (Kang & Park, 2010).
  
-TD Pferd p.o.: tägliche Dosis > 0.2 g/kg Körpergewicht getrockneter Knoblauch (> 2 g/kg Körpergewicht frischer Knoblauch) (Reduktion des Hämatokrit-Werts, der Erythrozyten-Zahl, der Hämoglobinkonzentration, Bildung von Heinz-Körperchen in den Erythrozyten, idiopathische Diaphorese) (Pearson et al., 2005).
 
Die Empfindlichkeit auf Allium sp. wird durch die gleichzeitige Verabreichung von Xenobiotika, Medikamenten oder Diäten, die einen oxidativen Schaden der Erythrozyten bewirken (z.B. Propofol, Propylenglycol, DL-Methionin, Sulfonamid, Sulfapyridin, hohe Dosen Vitamin K3, Benzocain) oder den Antioxidationsschutz derselben schwächen (z.B. Paracetamol), erhöht (Cope, 2005).
 

Klinische Symptome

-Symptome können nach der Einnahme einer einmaligen grossen Menge oder wiederholten kleinen Mengen, abhängig von der Spezies, innerhalb von 24 Stunden nach Einnahme oder erst nach mehreren Tagen bis Wochen auftreten.
-Am häufigsten sind Inappetenz, Ataxie, Lethargie oder Festliegen, Tachykardie, Tachy- oder Dyspnoe, blasse oder ikterische Schleimhäute, auch Vomitus und Diarrhoe, aber meist nicht persistent, reduzierte Pansenmotilität, Atemluft mit Zwiebelgeruch, Aborte (Tage nach den ersten Symptomen), Tod infolge Hypoxie.
-Nach dem Sistieren der Aufnahme dauern die Symptome noch mehrere Tage an.
-Schafe und Ziegen scheinen resistenter als Katzen, Hunde und Rinder zu sein.
-Durch Verfüttern von Zwiebeln werden Milch und Fleisch geschmacklich verändert
(Cope, 2005; Harvey & Rackear, 1985; Talcott, 2004)
-Hund, Katze: Latenz: je nach Menge ein bis mehrere Tage; Vomitus, Diarrhoe, Abdominalschmerzen, Inappetenz, Depression, Anämie mit Schwäche, blassen Schleimhäuten, Tachypnoe, Tachykardie, Ikterus und Hämoglobinurie, bei Hund: Hypertension, Katze: Polydipsie möglich (Cortinovis & Caloni, 2016; Kang & Park, 2009).
-Akitas und Shibas mit dem sogenannten HK-Phänotyp (high K+ and low Na+ concentrations with elevated glutathione (GSH) in erythrocytes) sind besonders empfindlich auf den hämolyischen Effekt der Propyl-Disulfide (Hishiyama et al., 2000; Conrado et al., 2014; Ogawa & Neo, 2016).
-Rind: Inappetenz, Ataxie, Lethargy oder Festliegen, Tachykardie, Tachypnoe, reduzierte Pansenmotilität, Abort, Kollaps, Ikterus, Hämoglobinurie (Talcott, 2004; Van der Kolk, 2000; Verhoeff et al., 1985).
-Pferd: Anämie, Ikterus, Hämoglobinurie (Pierce et al., 1972).
 

Diagnose

Hämolytische Anämie und das Vorhandensein von Heinz-Körperchen in den Erythrozyten sind charakteristisch für eine Vergiftung mit Allium sp..
 

Therapie

Dekontamination / Symptomatische Therapie (siehe Notfalltherapie).
Bluttransfusion bei starker Anämie.
 

Sektionsbefunde

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